Geschichten:Faust des Ostens Teil 22 - ... und läßt sie nicht mehr los

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Das Schicksal holt die seinen doch - und läßt sie nicht mehr los

Dramatis personae:


Praios 1034 BF

Mehr als ein Monat ist vergangen seitdem Cordovan auf Wunsch seines Vaters in das perricumer Heer eingetreten ist und im Range eines Leutnants als zweiter Adjudant des Heermeisters dem Stab zugeteilt wurde. In diesem Monat hatte er sich - trotz seiner anfänglichen Bedenken - recht gut eingegliedert. Er sah sich zwar noch nach wie vor lieber in einer Schenke Boltan oder Würfel spielen (durch seine Verpflichtungen im Heer kam er nicht mehr all zu oft dazu), doch er hatte sein Schicksal akzeptiert und konnte dem Heermeister auch das eine oder andere mal mit klugen Ratschlägen überraschen.

Zum Stab gehörten neben ihm und dem Heermeister selbst auch dessen erster Adjudant Jarin Leomar von Birkenbruch, der eben erst seinen Ritterschlag erhielt, wenige weitere Offiziere und einige Schreiber im Mannschaftsrang.

Mit den meisten kam er gut zurecht, nur Hauptmann Hassloch, ein Griesgram, war nicht so gut auf ihn zu sprechen; ebenso auf Jarin und Aldrons Sohn Oswin, die beide den Rang eines Hauptmanns innehatten. Wie Cordovan bei einer Partie Boltan mit anderen Offizieren später erfuhr, hielt Hassloch nichts davon Jungspunde sofort in einen Offiziersrang zu erheben.

Da Aldron von Firunslicht das Heer nach seinen Vorstellungen reformieren wollte, mußte auch eine markgräfliche Uniform her, denn bisher hatten die Soldaten nur die veralteten Uniformen noch aus der Zeit, als die Markgrafschaft noch zum Königreich oder zum Fürstentum gehörte. Für diese Aufgabe hatte er nun für den Anfang Cordovan zugetragen, der wiederum die städtische Schneiderzunft beauftragte. Aus Geldgründen sollte vorerst jeder Soldat fürs Erste lediglich eine Schärpe bekommen - die Offiziere bekamen selbstverständlich vollstänidige Uniformen. Allerdings würde er diese Dinger nicht anziehen!

Der Heermeister wollte auf lange Sicht durchsetzen, daß jeder einzelne Soldat seine eigene Uniform bekommen sollte. Cordovan war zwar der Ansicht, daß eine Schärpe genügte - erst recht, wenn man die Geldmittel bedachte, die ihm zur Verfügung stand - aber hier folgte er lieber Aldrons Anweisungen.

Cordovan hatte dem Heermeister auch vorgeschlagen mehrere Magier einzustellen. Denn wenn das Heer gegen das von Haffax antreten sollte, war dies nur von Vorteil. Der Gegner würde eben nicht nur ebenfalls Magier ins Feld schicken, sondern auch aller voraussicht nach auch dämonische Kräfte. Kampfmagier - bevorzugt vom Schwert & Stab, meinte Cordovan - könnten mit ihren Kampfzaubern ihr eigenes Heer unterstützen während Antimagier und Exorzisten aus der perricumer Akademie gegen Dämonen vorgehen könnten.

"Die genannten Akademien sind Reichsakademien", sagte daraufhin der Heermeister. "Im Kriegsfalle sind deren Abgänger zum Heerdinst verpflichtet und speziell die Abgänger der Schwert & Stab gelten als Reservisten und sind einfach eingliderbar. Doch wäre es von Vorteil, wenn Ihr Euch einmal unverbindlich an die perricumer Magier wendet - zwecks Konsensfindung zur Zusammenarbeit." Und so hatte sich Cordovan eine weitere Aufgabe eingefangen ...

Natürlich waren das nicht die einzigen Aufgaben Cordovans. Er mußte Truppen inspizieren, Vorschläge unterbreiten, Ratschläge geben oder bei der Koordination der verschiedenen Truppen helfen.

Letztendlich war Aldron von Firunslicht sehr zufrieden mit seinem zweiten Adjudanten, der ihm auch recht gute Vorschläge unterbreitete, die er nicht von ihm erwartete. "Im Großen und Ganzen ist er ein kompetenter und einfallsreicher Offizier, trotz seiner Vorlieben für Glückspiele", dachte der Heermeister.