Geschichten:Ein See voll Hass: Unterschied zwischen den Versionen

Aus GaretienWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Weiher (D | B)
Weiher (D | B)
Zeile 5: Zeile 5:
 
'''In der schwülen Wärme der Mitte des Rahjamonds zu Leihenbutt:'''
 
'''In der schwülen Wärme der Mitte des Rahjamonds zu Leihenbutt:'''
  
Ein Ende kann auch ein Anfang sein...
+
Ein Ende als Anfang...
  
Mit einem letzten, energischen Strich seines Federkiels beendete [[Garetien: Ludovico Tiego ya Pecchio di Yena|Ludovico]] dieses Kapitel seines Buches und konnte sich ein kurzes Lächeln nicht verkneifen. So zufrieden war er mit dem soeben Vollbrachten. Er konnte es kaum erwarten dem Ehepaar Glimmerstieg bei einem deftigen waldsteiner Mahl im Gasthaus “Am Reichsforst” von seinem Erfolg zu berichten.
+
Mit einem letzten, energischen Strich seines Federkiels beendete [[Garetien: Ludovico Tiego ya Pecchio di Yena|Ludovico]] dieses Kapitel seines Buches und konnte sich ein kurzes Lächeln nicht verkneifen. So zufrieden war er mit dem soeben Vollbrachten. Er konnte es kaum erwarten dem Ehepaar Glimmerstieg bei einem deftigen waldsteiner Mahl im Gasthaus “Am Reichsforst” von seinem Erfolg zu berichten. Bei diesem Gedanken lief ihm bereits das Wasser im Munde zusammen. Diesen kleinen Genuß hatte er sich wahrlich redlich verdient, war er doch einen ganzen Mond in der prallen Hitze der Sommermonde durch die Lande der Grafschaft gereist.  
Einen ganzen Mond hatte er in der prallen Hitze der Sommermonde die Lande der Grafschaft bereist.  
 
  
  
Zeile 14: Zeile 13:
 
'''In der brütenden Hitze der letzten Tage des Mondes Ingerimm:'''
 
'''In der brütenden Hitze der letzten Tage des Mondes Ingerimm:'''
  
Sein Weg hatte ihn entlang des sogenannten [[Garetien:Elfenpfad|Elfenpfades]] durch die in vollem Wuchs stehenden Getreide- und Gemüsefelder der Silzer Hügel über das dieser Tage besonders geschäftige Dorf [[Garetien:Dorf Sommerberg|Sommerberg]] nach [[Garetien:Markt Tannwirk|Tannwirk]] geführt, dessen zahlreiche Köhlereien in diesen Monaten ruhten und so nicht den beißenden Geruch erzeugten, welcher im Frühjahr gewiss die Gegend erfüllte. Sein guter Freund [[Garetien:Answin von Prailind|Answin von Prailind]] war vor wenigen Götterläufen verblichen und so kreisten die Gespräche mit dem neuen Praetor [[Garetien:Ranarion Yalwindor|Ranarion Yalwindor]] weniger um elfische Geheimnisse als um die hiesige Pflanzenwelt (dies würde die Glimmerstiegs, ihres Zeichens Apotheker, sicher interessieren), die gemeinsame Heimat und die Eigenheiten der Bewohner Waldsteins, an welche sich beide nur schwerlich gewöhnen konnten. Insgeheim wunderte sich der Gelehrte, was aus den Haustieren des Hesindegeweihten geworden war, doch vermied er aus Pietätsgründen dieses Thema offen anzusprechen.
+
Sein Weg hatte ihn entlang des sogenannten [[Garetien:Elfenpfad|Elfenpfades]] durch die in vollem Wuchs stehenden Getreide- und Gemüsefelder der Silzer Hügel über das dieser Tage besonders geschäftige Dorf [[Garetien:Dorf Sommerberg|Sommerberg]] nach [[Garetien:Markt Tannwirk|Tannwirk]] geführt, dessen zahlreiche Köhlereien in diesen Monaten ruhten und so nicht den beißenden Geruch erzeugten, welcher im Frühjahr gewiss die Gegend erfüllte. Sein guter Freund [[Garetien:Answin von Prailind|Answin von Prailind]] war vor wenigen Götterläufen verblichen und so kreisten die Gespräche mit dem neuen Praetor [[Garetien:Ranarion Yalwindor|Ranarion Yalwindor]] weniger um elfische Geheimnisse als um die hiesige Pflanzenwelt (dies würde die Glimmerstiegs, ihres Zeichens Apotheker, sicher interessieren), die gemeinsame Heimat und die Eigenheiten der Bewohner Waldsteins, an welche sich beide nur schwerlich gewöhnen konnten. Insgeheim wunderte sich der Gelehrte, was aus den Haustieren des verblichenen Hesindegeweihten geworden war, doch vermied er aus Pietätsgründen dieses Thema offen anzusprechen, auch wenn er mutmaßte, dass die Schlemmertage für die örtlichen Nagetiere wohl gezählt waren.  
Erfreulicherweise stellte sich der vom Elfenpfad gen Westen führende [[Garetien:Grafenpfad|Grafenpfad]] als gut in Schuß heraus und der hinter Tannwirk zunehmend dichter werdende Wald spendete ausreichend Schutz vor Praios Antlitz, so dass selbst bei gemäßigtem Schritt der Markt Silz gut binnen eines Tages erreichbar war.
+
Erfreulicherweise stellte sich der vom Elfenpfad gen Westen führende [[Garetien:Grafenpfad|Grafenpfad]] als gut in Schuß heraus und der hinter Tannwirk zunehmend dichter werdende Wald spendete ausreichend Schutz vor Praios Antlitz, so dass selbst bei gemäßigtem Schritt der [[Garetien:Markt Silz|Markt Silz]] gut binnen eines Tages erreichbar war. Trotzdem ließ es sich Ludovico nicht nehmen zur Mittagszeit am Ufer eines von Schwänen bevölkerten [[Garetien:Schwanenweyher|Sees]] eine ausgiebige Rast einzulegen und seine Füße im Wasser zu kühlen.
  
 
{{Trenner Garetien}}
 
{{Trenner Garetien}}
  
Hier, dem ersten Ziel seiner Reise, hatte Ludovico bei dessen [[Garetien:Vallbart von Falkenwind|Landvogt]] während einer nachmittäglichen Audienz vergeblich um Einsicht in die gräflichen Archive gebeten. Immerhin galt die vorherige [[Garetien:Naheniel Quellentanz|Gräfin]] als ausgewiesene Koryphae in den Geheimnissen des Reichsforsts, hatte sie diesen doch gute Teile ihres langen Lebens gewidmet. Welch unvorstellbarer Schatz an Wissen, welch zahlreiche Artefakte elfischer Kunst dürften dort in den Steinmauern des für diesen abgelegenen Flecken bemerkenswert ansehnlichen Baus schlummern? Allein sein freundlicher Gastgeber hatte ihn auf ihrem Spaziergang durch den verspielt angelegten Garten vertröstet, dass derlei Dokumente dieser Tage meist in [[Garetien:Reichsstadt Hirschfurt|Hirschfurt]] verwahrt würden. So blieb dem Liebfelder nichts Anderes übrig als die possierlichen Eichhörnchen unter dem in Blüte stehenden Walnußbaum zu füttern und ihrem neckenden Spiel zuzusehen. Seine drängende Neugier würde er ein anderes Mal befriedigen müssen, spürte er doch, dass sein Gastgeber, so zuvorkommend er auch war, in dieser Angelegenheit fest bleiben würde und keinesfalls wollte Ludovico den ihm entgegengebrachten guten Willen Vallbarts unnötig strapazieren. Die  am nächsten Tag beginnende Messe würde die Aufmerksamkeit des Landvogts sicher zur Gänze fordern und auch Ludovico beabsichtigte die sich ihm bietende Gelegenheit zu nutzen und die feilgebotenen Waren in Augenschein zu nehmen. Eventuell ließe sich sogar ein feines Stück für seine heimatliche Privatsammlung erstehen.
+
Hier in Silz, dem ersten Ziel seiner Reise, hatte Ludovico bei dessen [[Garetien:Vallbart von Falkenwind|Landvogt]] während einer spätnachmittäglichen Audienz vergeblich um Einsicht in die gräflichen Archive gebeten. Immerhin galt die vorherige [[Garetien:Naheniel Quellentanz|Gräfin]] als ausgewiesene Koryphae in den Geheimnissen des Reichsforsts, hatte sie diesen doch gute Teile ihres langen Lebens gewidmet. Welch unvorstellbarer Schatz an Wissen, welch zahlreiche Artefakte elfischer Kunst dürften dort in den Steinmauern des für diesen abgelegenen Flecken bemerkenswert ansehnlichen Baus schlummern? Allein sein freundlicher Gastgeber hatte ihn auf ihrem Spaziergang durch den verspielt angelegten Garten vertröstet, dass derlei Dokumente dieser Tage meist in [[Garetien:Reichsstadt Hirschfurt|Hirschfurt]] verwahrt würden. So blieb dem Liebfelder nichts Anderes übrig als die possierlichen Eichhörnchen unter dem in Blüte stehenden Walnußbaum zu füttern und ihrem neckenden Spiel zuzusehen. Seine drängende Neugier würde er ein anderes Mal befriedigen müssen, spürte er doch, dass sein Gastgeber, so zuvorkommend er auch war, in dieser Angelegenheit fest bleiben würde und keinesfalls wollte Ludovico den ihm entgegengebrachten guten Willen Vallbarts unnötig strapazieren. Die  am nächsten Tag beginnende Messe würde die Aufmerksamkeit des Landvogts sicher zur Gänze fordern und auch Ludovico beabsichtigte die sich ihm bietende Gelegenheit zu nutzen und die feilgebotenen Waren in Augenschein zu nehmen. Eventuell ließe sich sogar ein feines Stück für seine heimatliche Privatsammlung erstehen.
 
Immerhin musste er sich trotz des zu erwartenden Andrangs nicht um eine Schlafstatt sorgen, hatte die örtliche [[Garetien:Nymara Hessinya Albaran|Prätorin]] ihn doch an das Haus eines wohlmeinenden Künstlers [enter name here] in der Ansiedlung “Bunte Flur” verwiesen, welcher ihm gegen kleines Entgelt Gastung gewähren könnte.
 
Immerhin musste er sich trotz des zu erwartenden Andrangs nicht um eine Schlafstatt sorgen, hatte die örtliche [[Garetien:Nymara Hessinya Albaran|Prätorin]] ihn doch an das Haus eines wohlmeinenden Künstlers [enter name here] in der Ansiedlung “Bunte Flur” verwiesen, welcher ihm gegen kleines Entgelt Gastung gewähren könnte.
Den Abend verbrachte Ludovico in Gesellschaft zahlreicher Künstler, die sein Gastgeber zum Umtrunk geladen hatte, und die rahjagefälligen Darbietungen und hesindegefälligen Diskurse in dieser munteren Runde ließen das eigentliche Ziel seiner Reise in den Hintergrund treten.
+
Den Abend verbrachte Ludovico in Gesellschaft zahlreicher weiterer Künstler, die sein Gastgeber zum Umtrunk geladen hatte, und die rahjagefälligen Darbietungen und hesindegefälligen Diskurse in dieser munteren Runde ließen das eigentliche Ziel seiner Reise in den Hintergrund treten.
 
In den kommenden Tagen würde er schließlich genug Zeit finden die Bauersleut nach dem [[Garetien:Grafentodweiher|Grafentodweiher]] zu befragen, an diesem Abend wollte er sich lieber den geistigen und körperlichen Genüssen hingeben, welche er an diesem entlegenen Ort nie vermutet hätte.
 
In den kommenden Tagen würde er schließlich genug Zeit finden die Bauersleut nach dem [[Garetien:Grafentodweiher|Grafentodweiher]] zu befragen, an diesem Abend wollte er sich lieber den geistigen und körperlichen Genüssen hingeben, welche er an diesem entlegenen Ort nie vermutet hätte.
  

Version vom 7. Oktober 2021, 23:34 Uhr

Markt Silz, Leihenbutt in den letzen Tagen des Ingerimmmondes 1043.


In der schwülen Wärme der Mitte des Rahjamonds zu Leihenbutt:

Ein Ende als Anfang...

Mit einem letzten, energischen Strich seines Federkiels beendete Ludovico dieses Kapitel seines Buches und konnte sich ein kurzes Lächeln nicht verkneifen. So zufrieden war er mit dem soeben Vollbrachten. Er konnte es kaum erwarten dem Ehepaar Glimmerstieg bei einem deftigen waldsteiner Mahl im Gasthaus “Am Reichsforst” von seinem Erfolg zu berichten. Bei diesem Gedanken lief ihm bereits das Wasser im Munde zusammen. Diesen kleinen Genuß hatte er sich wahrlich redlich verdient, war er doch einen ganzen Mond in der prallen Hitze der Sommermonde durch die Lande der Grafschaft gereist.


In der brütenden Hitze der letzten Tage des Mondes Ingerimm:

Sein Weg hatte ihn entlang des sogenannten Elfenpfades durch die in vollem Wuchs stehenden Getreide- und Gemüsefelder der Silzer Hügel über das dieser Tage besonders geschäftige Dorf Sommerberg nach Tannwirk geführt, dessen zahlreiche Köhlereien in diesen Monaten ruhten und so nicht den beißenden Geruch erzeugten, welcher im Frühjahr gewiss die Gegend erfüllte. Sein guter Freund Answin von Prailind war vor wenigen Götterläufen verblichen und so kreisten die Gespräche mit dem neuen Praetor Ranarion Yalwindor weniger um elfische Geheimnisse als um die hiesige Pflanzenwelt (dies würde die Glimmerstiegs, ihres Zeichens Apotheker, sicher interessieren), die gemeinsame Heimat und die Eigenheiten der Bewohner Waldsteins, an welche sich beide nur schwerlich gewöhnen konnten. Insgeheim wunderte sich der Gelehrte, was aus den Haustieren des verblichenen Hesindegeweihten geworden war, doch vermied er aus Pietätsgründen dieses Thema offen anzusprechen, auch wenn er mutmaßte, dass die Schlemmertage für die örtlichen Nagetiere wohl gezählt waren. Erfreulicherweise stellte sich der vom Elfenpfad gen Westen führende Grafenpfad als gut in Schuß heraus und der hinter Tannwirk zunehmend dichter werdende Wald spendete ausreichend Schutz vor Praios Antlitz, so dass selbst bei gemäßigtem Schritt der Markt Silz gut binnen eines Tages erreichbar war. Trotzdem ließ es sich Ludovico nicht nehmen zur Mittagszeit am Ufer eines von Schwänen bevölkerten Sees eine ausgiebige Rast einzulegen und seine Füße im Wasser zu kühlen.

Trenner Garetien.svg

Hier in Silz, dem ersten Ziel seiner Reise, hatte Ludovico bei dessen Landvogt während einer spätnachmittäglichen Audienz vergeblich um Einsicht in die gräflichen Archive gebeten. Immerhin galt die vorherige Gräfin als ausgewiesene Koryphae in den Geheimnissen des Reichsforsts, hatte sie diesen doch gute Teile ihres langen Lebens gewidmet. Welch unvorstellbarer Schatz an Wissen, welch zahlreiche Artefakte elfischer Kunst dürften dort in den Steinmauern des für diesen abgelegenen Flecken bemerkenswert ansehnlichen Baus schlummern? Allein sein freundlicher Gastgeber hatte ihn auf ihrem Spaziergang durch den verspielt angelegten Garten vertröstet, dass derlei Dokumente dieser Tage meist in Hirschfurt verwahrt würden. So blieb dem Liebfelder nichts Anderes übrig als die possierlichen Eichhörnchen unter dem in Blüte stehenden Walnußbaum zu füttern und ihrem neckenden Spiel zuzusehen. Seine drängende Neugier würde er ein anderes Mal befriedigen müssen, spürte er doch, dass sein Gastgeber, so zuvorkommend er auch war, in dieser Angelegenheit fest bleiben würde und keinesfalls wollte Ludovico den ihm entgegengebrachten guten Willen Vallbarts unnötig strapazieren. Die am nächsten Tag beginnende Messe würde die Aufmerksamkeit des Landvogts sicher zur Gänze fordern und auch Ludovico beabsichtigte die sich ihm bietende Gelegenheit zu nutzen und die feilgebotenen Waren in Augenschein zu nehmen. Eventuell ließe sich sogar ein feines Stück für seine heimatliche Privatsammlung erstehen. Immerhin musste er sich trotz des zu erwartenden Andrangs nicht um eine Schlafstatt sorgen, hatte die örtliche Prätorin ihn doch an das Haus eines wohlmeinenden Künstlers [enter name here] in der Ansiedlung “Bunte Flur” verwiesen, welcher ihm gegen kleines Entgelt Gastung gewähren könnte. Den Abend verbrachte Ludovico in Gesellschaft zahlreicher weiterer Künstler, die sein Gastgeber zum Umtrunk geladen hatte, und die rahjagefälligen Darbietungen und hesindegefälligen Diskurse in dieser munteren Runde ließen das eigentliche Ziel seiner Reise in den Hintergrund treten. In den kommenden Tagen würde er schließlich genug Zeit finden die Bauersleut nach dem Grafentodweiher zu befragen, an diesem Abend wollte er sich lieber den geistigen und körperlichen Genüssen hingeben, welche er an diesem entlegenen Ort nie vermutet hätte.


 Wappen Mittelreich.svg  Wappen Koenigreich Garetien.svg   Wappen Grafschaft Waldstein.svg   Wappen Graeflich Silz.svg   Wappen Graeflich Silz.svg  
 Markt.svg
  Wappen Baronie Leihenbutt.svg   Wappen Stadt Leihenbutt.svg  
 Stadt.svg
  Wappen Junkertum Sommerberg.svg  
 Dorf.svg
  Wappen Baronie Tannwirk.svg   Wappen Baronie Tannwirk.svg  
 Markt.svg
 
Texte der Hauptreihe:
Rah 1044 BF
Gen Silz!
Ein Schneemann im Rahjamond


Kapitel 2

Autor: Weiher