Geschichten:Ein Ende mit Schrecken - Nimmgalf ante Portas

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Stadt Rubreth, Mitte Ingerimm 1043 BF, kurz nach Mitternacht

Kaisermärker Heerlager vor der belagerten Stadt

"Alrik, was ist hier los? Da ist man nur mal kurz scheißen und wenn man wiederkommt ist das Lager ein Hühnerhaufen!"

"Sei froh, dass du nicht länger gebraucht hast, sonst hättest du nur noch ein leeres Feld vorgefunden! Pack mit an, die Kisten hier müssen auf den Wagen. Und das Zelt müssen wir auch noch abbrechen."

"Was zum Henker ist denn eigentlich passiert? Die hetzen hier alle rum, als hätten sie einen Daimon gesehen."

"Schlimmer, Balrik, schlimmer. Nimmgalf kommt!"

"Nimmgalf? Welcher Nimmgalf? Warte, doch nicht der Hirschfurten?"

"Doch, genau der! Er bringt sämtliche Reichsforster Ritter mit. Und was meinst du was der für eine Laune haben wird, nachdem wir seine Baronie auf dem Weg hierher so gründlich geplündert haben?"

"Woher willst du das wissen? Haben die uns nicht gesagt, Nimmgalf sei irgendwo im Norden?"

"Von dort kommt er ja jetzt auch! Die Vairningen hats erzählt."

"Vairningen? Die Bluthündin des Markvogts? Die war doch irgendwo in Walddingens..."

"Waldfang."

"Genau! Sag ich doch! Die wollte doch da plündern gehen, weil die Baronin dort so Tsa gefällig sein soll und sie mit keiner großen Gegenwehr gerechnet hat."

"Hat man sich erzählt, ja. Aber Nimmgalf war eben auch da. Mitsamt dem Reichsforster Ritterbann. Zweihundert Ritter sagt die Vairningen, vielleicht sogar mehr!"

"Das könnte natürlich erklären, warum wir die Reichsforster bis hierher so leicht haben zurückdrängen können..."

"So ist es! Nur Fußvolk und die zweite Garde vom Kommandostab. Jetzt haben die sich da hinter den Stadtmauern verschanzt und warten gemütlich ab, dass wir sie belagern bis Nimmgalf kommt, der uns dann mit den Rittern in die Flanke fällt und aufreibt."

"Die Belagerung hat bisher ja eh keinen großen Sinn gemacht. Wir haben keinen Rammbock und von Katapulten ganz zu schweigen. Noch nicht mal die Sturmleitern sind bis jetzt fertig, weil wir nichts mitgebracht haben."

"Wir sind ja auch eigentlich zu einer Feldschlacht aufgebrochen. Das wissen die da drinnen auch ganz genau. Deswegen mucken die auch nicht. Aber ich gehe jede Wette ein, wenn Nimmgalf kommt, dann öffnen die plötzlich die Tore und machen einen Ausfall in unsere Flanke. Wenn wir hier noch lange bleiben, werden wir alle auf diesem Feld sterben!"

"Scheiße! Hat die Vairningen gesagt wie viel Zeit uns bleibt?"

"Ein paar Stunden, höchsten bis zum Morgengrauen. Nimmgalf war ihr dicht auf den Fersen, aber die hatte nur eine Schwadron dabei, deswegen war sie schneller unterwegs als das große Ritterheer."

"Und die Hauptleute haben Rückzug befohlen?"

"Pff, welche Hauptleute denn? Die meisten sind bei unserem Angriff drauf gegangen und die paar die jetzt meinen das Sagen zu haben sind kopfloser als ein Huhn im Suppentopf. Ich wette die sind auch schon gleich mit der Vorhut abgezogen. Die Vairningen soll sich gar nicht groß aufgehalten haben, sondern mit ihren Leuten gleich weiter nach Gareth geritten sein."

"Komm, vergiss das blöde Zelt! Mit dem was wir in den Kisten und Säcken haben haben, können wir später zwanzig neue Zelte kaufen. Nur das Wertvollste auf den Karren und dann weg hier. Direkt zurück in die Kaisermark!"

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Den Wachen auf der Stadtmauer bot sich bei Sonnenaufgang ein merkwürdiges Bild. Das Heerlager der Kaisermärker, gerade außerhalb der Schussweite der Reichsforster Bogenschützen, lag verlassen da. Vereinzelt standen noch Zelte, manche schon zur Hälfte abgebaut, einige unbrauchbare Karren mit kaputten Rädern oder gebrochenen Achsen und ein paar vergessene Wimpel und Flaggen des Kaisermärker Heeres wehten müde in der sanften Brise des lauen Frühlingsmorgens.

Von Norden her aber bahnte sich eine Schwadron Reiter, die Vorhut des Reichsforster Ritterbanns, langsam den Weg durch das verwüstete Lager. Angeführt von einem stattlichen Ritter mit blitzender Rüstung, dessen roter Lanzenwimpel einen silbernen springenden Hirsch über einem silbernen Bach zeigte, näherten sie sich dem Stadttor, welches sich vor ihnen öffnete. Eine jubelnde Menge aus Bürgern und Soldaten strömte heraus, nahm sie in Empfang und bildete ein Ehrenspalier. Ein lauter Ruf erscholl und setzte sich aus vielen hundert Kehlen durch die ganze Stadt fort.

"Hoch Reichsforst! Hoch Hirschfurten! Hoch Nimmgalf!"


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14. Ing 1043 BF 01:00:00 Uhr
Nimmgalf ante Portas
Finstere Zeiten


Kapitel 2

Graf Drego vor Rubreth
Autor: Keilholtz