Geschichten:Der Name des Namenlosen - Ins Graue Nichts

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Dramatis personae:


Burg Leihenbutt, 3. Tag des Namenlosen Ende 1031 BF,

Den ganzen Tag lang war die dichte Wolkendecke nicht aufgerissen und auch am Abend lag noch drückende Schwüle über dem Land. Die Spannung in den Sphären war überall zu spüren. Die kosmischen Kräfte waren in Aufruhr.

Am gestrigen Tage hatte Simiona einen prachtvollen Gottestdienst zu Ehren des 13. abgehalten, zu dem sie niedere und hohe Diener des Namenlosen von nah und fern geladen hatte. Ihre wahren Pläne hatte sie jedoch nur ihren engsten Vertrauten mitgeteilt. Sie wollte nicht riskieren, dass ihre Pläne im letzten Moment noch durch Verrat vereitelt wurden.

Jetzt, da sich auch der dritte Tag dem Ende entgegen neigte, wollte sie endlich den großen Schritt wagen. Noch einmal versuchte Bartholomäus sie von diesem seiner Meinung nach viel zu gewagten Unternehmen abzubringen: „Zum letzten mal, Simiona, was Du da versuchst ist Selbstmord!“ warnte der Magier, der gerade noch dabei war letzte Vorbereitungen für ihre anstehende Limbusreise zu treffen. Sie warf ihm lediglich einen verächtlichen Blick zu. „Du langweilst misch, Bartholomäus. Isch ne‘me deine Warnung zur Kenntnis, aber trotzdem muss es einfach versucht werden.“

„Da ich dich scheinbar nicht mehr davon abbringen kann, kann ich nur noch versuchen so viel Schaden wie möglich abzuwenden. Ich werde dich begleiten.“ Simiona wirkte erst ein wenig überrascht, dann lächelte sie. „Natürlisch wirst du das. Auch Du kannst der Möglischkeit von unfassbarer Macht, die zum greifen nah liegt nischt widerste´en.“ Bartholomäus gab ihr ein Amulett an einer Brosche. Auf Simionas fragenden Blick hin entgegnete er: „Es ist nicht möglich im Limbus zu sprechen, daher habe ich dieses Artefakt angefertigt. Es wird uns ermöglichen telepathisch in Kontakt zu bleiben. Aber es funktioniert nicht unbeschränkt, also nutze es mit bedacht, wenn du dich mir mitteilen willst. Du brauchst es lediglich zu berühren. Außerdem wirst du im Limbus nur graue Schemen sehen. Ich werde also hin und wieder ein Occulus Astralis sprechen, der uns bei der Orientierung hilft. Achte auf mein Zeichen, und vor allem bleib stets in meiner Nähe.“ Simiona lächelte: „Du scheinst wirklisch gut vorbereitet zu sein. Bien. Dann lass uns nischt länger warten und gleisch aufbreschen. Isch werde nur noch mein Reittier `erbeirufen müssen. Sie kletterte auf die Dachplattform.

Kurz darauf stand Simiona an den Zinnen des Bergfrieds. Gerade öffnete Jandor mit einer Winde die große doppelflüglige Bodenklappe, so dass das bereits aktivierte Sphärenportal sichtbar wurde. Es war eine gewaltige Konstruktion. Ein steinerner Torbogen umfasste mehrere Rechtschritt, in denen das graue Wabern des Limbus sichtbar wurde.

„Das Tor ist nun offen!“ rief der Zwerg. Simiona gab ihm mit einem kurzen Wink zu verstehen nun zu verschwinden, anschließend wandte sie ihren Blick an den wolkenverhangenen Himmel aus welchem in der Ferne violette Blitze herabzuckten und der ganzen Szenerie einen bizarren Schein verliehen. „Bald schon – oh All-Einer – wird sisch alles so fügen, wie Du es bestimmt `ast. Und wenn die Eterniumketten schließlich fallen, werden wir das neue Zeitalter einläuten.“

Bartholomäus gab ihr ein Zeichen. „Das Tor ist nun bereit – wir können es jetzt wagen!“

Ein starker Wind erhob sich und lies Simionas Haar und Kleider flattern, während sie eine namenlose Liturgie intonierte. „GRAKVALOTH – komm `erbei, isch befe’le es!“ Nach einer Weile manifestierte sich aus der Finsternis eine löwengleiche Kreatur der Niederhöllen mit schwarzen Schwingen und glühenden Augen. Mit einem tiefen Grollen landete der gewaltige Leib auf den Zinnen des Bergfrieds. Simiona lächelte böse und näherte sich dem Wesen. Fast schon zärtlich streichelte sie durch sein purpurnes Fell. „Erneut brauche isch deine Hilfe, mein treuer Freund! Du wirst misch dursch den äußeren Limbus bringen. Das Ziel ist die namenlose Stadt, das Äonengefängnis dessen, den man Kerb’old den Ketzer nennt.“ Die Höllenkreatur fauchte, dann ließ sie Simiona auf seinen Rücken steigen und erhob sich langsam in die Lüfte.

Bartholomäus hatte indes einen gebundenen Karakil, einen gehörnten Dämonen, herbeigerufen, der sich nun ebenfalls manifestierte, und ihn auf seinen Rücken aufsteigen lies.

„Dies ist unsere Stunde! Möge der All-Eine unsere Wege leiten!“ rief Simiona. Der Grakvaloth erhob sich mit ihr und steuerte auf das Sphärenportal zu. Mit einem TSCHUPP verschwand er darin, wobei sich astrale Funkenstöße und Blitze entluden.

„Hoffentlich weiß sie was sie tut, und hoffentlich werden wir den heutigen Tag nicht bereuen“, murmelte Bartholomäus noch, als er den Karakil ebenfalls durch das Portal lenkte.


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3. Nam 1031 BF
Ins Graue Nichts
Die Mutter aller Mysterien


Kapitel 4

Gefahren
Autor: IBa