Geschichten:Das Verbot der Nandus-Kirche - Rückzug ins Nandus-Stift

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Bedrückende Stille herrschte, als Danah Thanner und Nandurna von Uckelsbrück am späten Abend ins Garether Nandustift zurückkehrten. Seit der Abstimmung waren erst wenige Stunden vergangen und die Bedeutung des Urteils sickerte erst langsam in Nandurnas Bewusstsein. Die Nanduskirche war im Königreich Garetien verboten worden. Die Königin musste dem Beschluss des Adels zwar noch zustimmen, aber keiner zweifelte ernsthaft an ihrer Entscheidung.

Wie hatte es nur so weit kommen können? In den letzten drei Tagen hatten sie und ihre Mitstreiter alles Versucht um den Adel davon zu überzeugen, das ein Verbot der Kirche dem Land mehr schaden als nützen konnte. Doch für nüchterne Argumente war in der hitzigen Diskussion mit dem Canzler nur wenig Platz. Auch den Beteuerungen der Geweihten, ein Aufstand wäre nicht beabsichtigt gewesen, glaubte niemand, trotz des Eides den sie alle ablegen mussten.

Die Informationen die Edorian, Danah, die anderen und sie selbst unter so großem Risiko beschafft hatten, reichten nicht aus um die knappe Abstimmung für sie zu entscheiden. Noch schlimmer war, dass Edorian von Weidenhoff und Dartan Serpolet durch das Verbot ihrer Kirche nun einen noch schlechteren Stand in ihren eigenen Verhandlungen hatten.

Was würde bloß aus ihnen werden? Die Anschuldigungen konnten doch nicht ausreichen um sie hinrichten zu lassen, oder?

Nandurna sah zu ihrer Freundin Danah hinüber, auch diese wirkte tief bedrück. Was jetzt wohl aus ihrem Verlobten, dem Geweihten Gerdtian Gerheim, werden würde?

Die einzig gute Nachricht war, dass das Stift in Gareth nicht von dem Verbot getroffen wurde, da es als Reichsstadt nicht zum Königreich gehörte. Also konnte sie in ihrer Heimatstadt bleiben, wenn sie ihre Weihe empfangen hatte. Denn das war trotz allem weiterhin ihr Ziel. Einer der Adligen hatte sie angesprochen, meinte für sie wäre es ja noch nicht zu spät und sie solle sich doch lieber der Herrin Hesinde zuwenden, sollte sie noch immer die Geweihtenschaft anstreben. Doch dieser Gedanke kam für Nandurna nicht in Frage. Möglicherweise war sie sogar noch fester davon überzeugt auf dem richtigen Weg zu sein, es gab noch so vieles, was es wert war, herausgefunden zu werden. Kurz bevor sie einschlief ging ihr noch eine andere Frage durch den Kopf: Was hatte es mit diesen Steinfragmenten auf sich?