Geschichten:Legenden Korgonds - Aus einem Epos an die Großzügigkeit

Aus GaretienWiki
Version vom 12. September 2017, 08:50 Uhr von VolkoV (D | B)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Es begab sich zu einer Zeit als die Bosparaner das Garetier Land für die Gier der Horas plünderten. Endlos schien die Zahl der Karren und Esel, die die Reichtümer des Landes gen Süden brachten.

So groß war die Last, dass selbst das freigiebige Wesen der Garetier zu klagen anhob.

In ihren Reihen gab es einen Ritter, reich an Gold, das er gerne gab - all jenen, die zu ihm kamen. Wahrlich legendär war seine Großzügigkeit. Sein Name war Elbrecht von Trenck, der Erste.

Doch da kam der dürre, ausgezerrte Hunger und schritt über die Lande Garetiens. Er ließ das Korn faulen und das Tier vergehen – und mit ihm die Erstgeborenen der gesamten Lande.

Tränen bildeten Flüsse, als er Abschied nahm von seiner Familie und dem geliebten Grund, an dem er so gern verweilte und den er noch nie verlassen hatte. Doch sein Innerstes sprach zu ihm und konnt’ ihn nicht mehr halten, denn all sein Gold konnt’ die Not nicht stillen.

Allein brach er auf, doch bald fand er tapf’re Streiter, Gefährten, Freunde, die ihm treu zur Seite standen. Mit Schwert und Stab zogen sie durch’s Land, getrieben ein Mittel zu finden, das Hungersschreie verstummen lässt.

Bei Briskengrund, da sahen sie die Karren, schwer beladen mit Steuergold. Und noch beladener waren die finsteren Herzen der Steuereintreiber Bosparans.

Doch da erblickten seine Augen, das vom dem er bislang nur hörte in so vielen Questen. Sie hatten sich genommen unwissendlich den nimmerleeren Kessel aus den Schätzen Garetiens.

Da bot er ihnen all sein Gold für diesen rost’gen Topf. Sie schalten ihn einen Narren und erlachten, zogen von dannen ….

Doch Elbrecht wurd’ warm ums Herz wie der Kessel auf dem Feuer.

Und so brodelte dieser auf dem Herde und gab denen, die darbten und hungerten ein reichlich Mahl.

So ward das Gerippe des Hungers besiegt.

Und als er kam zu seinem geliebten Grund, war dieser ihm fremd geworden. Dort wo er früher ach so gern ruhte, es nun ihn nicht mehr hielt.

Und so nahm er des Nachts den Kessel zu nähren all die das darben auf des Deres Grund. Und ward nimmer mehr gesehen. Doch aus den Augen der Genährten sprechen auch heute noch die Taten des Elbrecht von Trenck.