Geschichten:Die gräflich Schlunder Bombarden - Macht auf die Tür

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Baronie Viehwiesen, Markt Mardramund, Anfang EFF 1044 BF

Wieder stand die schwarze Posche Kutsche im Hof. Dieses mal auf dem Marktplatz vor dem Markthaus, dem öffentlichen Phextempel des befestigten Marktes Mardramund. Der junge Ritter Adrianus von Hinn, sein Freund Geron von Dachsen und sein Begleiter aus dem Kosch, Thorin, Sohn des Thorgrimm wurden von der Handelsdame Silvana Fuxtreu eingelassen, deren Haus der erste Anlaufpunkt seines Vater nach dem Besuch der Heerschau und des Lichterfestes zu Perricum war. Sie führte die Gäste aus der so früh noch leeren Markthalle hinauf in einen Salon und bat um Geduld. Der Herr Hinn sei noch in einem Gespräch.

Als die Tür zu einem Besprechungsraum aufging und eine elegante Dame den Salon betrat, sprangen Adrianus und Geron sofort auf und verbeugten sich vor der älteren Frau ehrerbietig, die sie wohl so gleich erkannten. Waren beide doch schon so manches mal am Hofe der Baronin von Ritewull zu Gast gewesen. Ihr Begleiter war noch nicht soweit im Schlund herumgekommen, als das er erahnen mochte wer da vorbei schritt und den drei Wartenden steif zu nickte. Doch tat der Angroscho es dem Menschenkrieger einfach gleich. Silvana lud die Drei ein, den Raum zu betreten und schloss gleich die Tür hinter ihnen. In dem nobel eingerichteten Raum stand Praiosmar von Hinn an einem Wandbild aus edlen Hölzern, welche eine sehr detaillierte Karte des Reiches abbildeten und macht sich mit einem breiten Grinsen seine Gedanken, bis sich sein Sohn räusperte und der Landvogt sich den beiden zuwendete.

„Ja setzt euch doch. Wie schön wieder im Schlund zu sein. Perricum stinkt nach Brackwasser und die Stadt war schon ein Sündenpfuhl bevor Haffax und seine Horden ihre Duftnote beim Durchmarsch hinterließen. Eine Komposition aus dekadentem Patriziern, schwelendem Drogensumpf und umtriebigen Handelshafen an der Nahtstelle zwischen Mittelreich und den südlichen Gefilden. Und über allem thront der Marktgraf. Der Gemahl unserer immer noch Kindslosen Kaiserin. Und der hat beschlossen dem Reich seinen Aufwartung zu machen. Ich muss euch nicht erklären, das wir nach dem Fehdejahr da nichts entgegensetzen wollen. Und doch danke ich euch, werter Thorin für eure Bemühungen hier in Mardramund. Eure Scharade wurde sicher wahrgenommen und hat uns die nötige Aufmerksamkeit gebracht, die wir brauchten. Ich wurde bei meinem Abstecher zum Lichterfest zu den richtige Festen geladen und konnte wertvolle Kontakte schließen. Da es recht ersichtlich war, das der Marktgraf seine verbliebenen Truppen zur Heerschau sammelte, um in das Herz des Reiches zu ziehen, war eine Unterredung mit höchsten Stellen doch sehr von Nöten. Wir dürfen ein Heer von 500 bis 800 Mann in Mardramund erwarten und wollen dafür sorgen, das dieses so schnell wie möglich und ohne für große Unruhe zu sorgen, den Schlund auch wieder wohl begleitet verlässt.

Für eine reibungslose Umsetzung werden wir bald eine kleine Abordnung empfangen. Wir werden unsere Gäste mit den wichtigsten Schlundern in dieser Angelegenheit zusammen bringen und dabei aufs vortrefflichste bewirten, ohne dabei zu sehr zu protzen. Nicht das wir in Erinnerung bleiben, als Die bei denen noch etwas zu holen ist. Immer nur eine Note über angemessen, bitte. Und vorsichtig! Wir öffnen der Markgrafschaft die Pforten und laden sie mit offenen Armen ein. Aber mit diesen Leuten ist nicht zu spaßen. Wir kennen ihre wahren Absichten nicht und sie werden uns sicher eine Liste von Forderungen überreichen. Deswegen werden wir uns auf alles vorbereiten. Als erstes arrangieren wir Treffen mit dem Grafen, dem Haus Ochs und dem Königlichen Vogt auf der Mardershöhe und schauen, was sich ausloten lässt.

Geron, du reitest nach St. Ogdolf und erklärst dem guten Abt dort die Lage. Die Abtei soll ihre Schwestern und Brüder aussenden um für zusätzliche Güterspenden an den Tempel zu St. Ogdolf für einen harten Winter zu werben. An die Speicher der gütigen Kirche wird das Heer nicht gehen, so das wir nicht Hunger leiden werden, wenn Perricum durchgezogen ist. Nimm deine Freunde und werbt bei den Häusern des Schlundes für üppige Spenden und weist die Vertrauensvollen ein, das Heer gewähren und durchmarschieren zu lassen und ihren Forderungen weitgehend nach zu kommen.

Adrianus, du reitest zum neuen Baron von Nettersquell. Helon soll allen Schlundern, die von Bogenbrück aus noch in Harsteen agieren, den Rückzug anraten. Requiriert aus den besetzten Gebieten noch so viel Korn wie möglich aus der eingefahrenen Ernte und haltet es zur Versorgung des Heeres des Marktgrafen bereit. Wir bieten den Perricummern die besetzte Flussfestung Bogenbrück, als mögliche Querung der Natter an. Hellon soll seine Unterstützung zu sagen, die Bemühungen bei der Befriedung der Fehde von dort weiter zu unterstützen, wie wir es schon mit dem Stählernen Bündnis beabsichtigt haben.

Thorin, ihr stattet euch hier in Mardramund mit allem aus was die Perricummer nicht brauchen werden, wenn sie kommen. Der Landvogt zwinkerte dem Zwergen zu. Rückt dann in den nächsten Tagen zum Manöver ab. Bereist den Schlund und werbt Leute. Auf der Feste Amselhag requiriert ihr weitere Fuhrwerke der Werkstatt Posche, damit ihr in der Grafschaft beweglich seid. Ich möchte das ihr zuseht, das die Bombarden auf Sollstärke kommen, die Männer ihr Handwerk verstehen und ihr einsatzbereit seid, wenn wir euch brauchen. Ich gebe euch die nötigen Schreiben gleich mit. Eilt dann der Baronin von Hardwalden erst einmal zur Hilfe.

Des weiteren müssen wir zur Versorgung des Markgräflichen Heeres den Hafen von Mardramund in Schuss bringen und schneller aus bauen als wir geplant haben. Ein paar Schiffe der Sonderflotille werden sicher einige Transportschiffe begleiten, die den Darpat neben dem Heer hinauf treideln werden. Wir heuern mehr Handwerker an. Aber vor allem solche, die im Fall der Fälle auch brauchbar sind, eine Axt oder einen Hammer zu schwingen, um das Tor nach Perricum wieder zu zu machen und einige Zeit zu zu halten. Im richtigen Moment kann es entscheidend sein, das man die Versorgung nach Perricum auch unterbrechen kann, wenn die Herren unsere Freundlichkeit zu sehr in Anspruch nehmen. Auch wenn ich das Beste für das Reich hoffen mag. Mein Bauchgefühl gemahnt zur Wachsamkeit was die Beweggründe des Markgrafen angeht. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Und dieser Markgräfliche Heerzug hat das Potenzial auf seinem Marsch sehr viel Porzellan zu zerdeppern.