Geschichten:Der Plan des alten Löwen – Nachtlager

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Irgendwo in Linara, Rahja 1035

Ein einzelner Mann saß nachdenklich an einem Lagerfeuer und betrachtete den Himmel. Die Praiosscheibe war untergegangen und die Dunkelheit stellte sich langsam ein. Das Lagerfeuer war nur ein kleines Feuer, entfacht in einer Mulde, am Rande einer Mauer, einer Ruine, wo man nur noch erahnen konnte, welche Fumktion das Gebäude früher gehabt haben konnte. Der Mann war drauf bedacht gewesen, sehr trockendes Holz zu nehmen und auch nur solches, dass beim abbrennen wenig knackt und raucht. Der Ort selbst war gut gewählt; wahrscheinlich hätte nur ein Elf sein Lager finden können. Er genoss die Stille, die durch die naturüblichen Geräusche untermalt worden. Die Flammen tanzten vor seinen Augen. Die Ruhe, die leichten Geräusche die das Feuer von sich gab, der Blick in die tänzelnen Flammen des Lagerfeuers hatten irgendwie einen hypnotischen Einfluss auf ihn.

"Nicht umdrehen!"

Die Stimme holte ihn aus der Trance herraus. Er wusste nicht, wie lange er "weg" war. Das Tageslicht war endgültig von der Dunkelheit abgelösst worden und die Szenerie wurde nur noch vom Lagerfeuer, sowie vom Licht der Sterne und Teilen des Madamals am wolkenlosen Himmel erleuchtet. Der Mann tat was ihm geheißen worden, da er die Stimme kannte, auch wenn er nicht wusste welcher Person sie gehörte.
"Guten Abend", begrüßte der Mann die Stimme.

Ohne auf den Gruß einzugehen, "Bericht"

"Irberod war beim Pfalzgrafen gewesen und hatte sich quasi das Einverständnis geholt für unseren Plan geholt. Ich selbst habe mich mit Randolph angefreundet und ihn in bestimmte Teile des Plans eingweiht, von denen Iberod nichts wissen soll; wie mir befohlen wurde. Morgen treffe ich mich in Bitani mit einem Kontakt, der mir dieses seltene Gift verkaufen wird, über das wir bei einem unserer letzten Treffen gesprochen hatten. Ich sehe allerdings noch keine Möglichkeit für mich, während des Tuniers nahe genug an die Baronin herran zu kommen. Ich betonne dabei aber, Noch!“

„Wie gut sind deine Boltan-Kenntnisse?“

Ein wenig irritiert über die sprunghaften Themenwechsel, antwortete der Mann: „Wenn ich will, dann verliere ich kein Spiel mehr, sobald ich das dritte oder vierte Mal der Geber war. Wieso?“

„Eines der Kinder der Baronin hat zur Zeit einen höheren Geldbedarf, sowie Schulden. In beiden Fällen war die Baronin nicht bereit zu helfen. Jetzt wurde sie auf die Idee gebracht, dass fehlenden Gold in einer Partie Boltan zu gewinnen.“

„Ich verstehe, wann und wo findet die Partie statt und wer ist es?“

„Ich habe in deinen Sachen einen Beutel mit Dukaten, sowie eine Einladung zu dieser Boltan Partie gepackt.

Der Mann schaute nach und fand den Beutel Er war gar nicht begeistert davon, dass jemand ohne seines Wissens an seinen Sachen war. Dann fragte er „Gibt es heute sonst noch etwas zu besprechen?“

Keine Antwort!
„Hallo?“
Keine Antwort!
Der Mann drehte sich um und sah niemanden mehr. Offensichtlich war die Unterredung vorbei. Der Mann war nicht wirklich überrascht. Die Gespräche endeten meistens auf diese Art und Weise. Dann untersuchte er den Inhalt des Beutels. Er war groß und schwer. In Diesem befanden sich jede Menge frisch geprägter Dukaten, dazu einige geschliffene Edelsteine in Papier eingewickelt; genug um das Gift zu bezahlen und mehr als genug um in eine hochkarätige Boltan-Runde einsteigen zu können. Neben dem Geld und den Edelsteinen fand sich auch das Einführungsschreiben mit Ort und Zeit für die Boltan-Runde. Der Mann nahm das Papier und hielt es nah am Feuer. Kurze Zeit später enthüllte das Paper sein Geheimnis, alle notwendigen Angaben für das nächste Treffen. Er prägte sich alles ein und warf den Zettel ins Feuer, der auf der Stelle von den Flammen verzehrt wurde und somit nicht mehr rekonstruierbar nur noch Spuren von Asche zurückließ.