Geschichten:Der Plan des alten Löwen – Endspiel

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Zwischen Burg Leustein und Bitani, Baronie Linara, 10. Travia 1036 BF zur Rahjasstunde am Vormittag

Die Lage war nicht gut. Von zwei Seiten kommend, vom Süden die Tahlmare mit ihren Gefolgsleuten aus Bitani, vom Norden die Kinder der Baronin mit ihren Gefolgsleuten aus deren Junkertümern, sowie aus Leustein angeführt von Albin, waren Randolph und seine Gefolgsleute in einer Falle. Irgendwas musste schiefgelaufen sein. Aus dem Norden sollte niemand kommen. Diese verdammten Söldner müssen versagt haben. Er und Irberod hatten dieses Gelände gewählt, damit sein Vater eine maximale Wirkung mit seinen Rittern erzielen konnte gegen die Gefolgsleute der Halbelfin, die größtenteils zu Fuß waren. Jetzt musste er ausharren, bis sein Vater kam. Dann könnte er die ganze Bande mit seinen Rittern in Grund und Boden reiten. Er musste nur durchhalten. Auf einem Mal sah er eine einzelne Reiterin auf seine Stellung zureiten. An Hand der Kleidung war auf Entfernung zu erkennen, dass es eine Aves-Geweihte war. Als sie näher herankam erkannte Randolph, dass es seine Schwester war.


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Die beiden Aufgebote näherten sich nur so weit an Randolph Position an, dass diese knapp außer Bogenschussweite blieben. Tahlmare ritt auf einem weißen Pferd an der Spitze, zusammen mit zwei Elfen, einem Magier, einem Tsa-Geweihten und seiner Begleiterin. Mit lauter Stimme rief sie:

Randolph von Leustein hört mir zu! Du bist allein mit deinen Gefolgsleuten hier. Mit Verstärkung kannst du nicht rechnen, Dein Vater kann nicht kommen, die Söldner werden nicht kommen können!“

Tahlmare wartete ab, bis ihre Worte bei Randolph seine Wirkung zeigen würden und fuhr dann fort:

„Ich möchte ein für alle Mal allen zeigen, dass ich das Recht habe hier zu herrschen und dazu die Leuin anrufen. Ich fordere dich zum Duell bis zum Dritten Blut! Wenn du gewinnst, wird das Land wahrscheinlich an deine Familie zurückfallen. Meine Kinder werden keinen Anspruch erheben und sogar darauf verzichten, ihre Güter an ihre leiblichen Erben weiterzugeben. Meine Bitte wäre nur die, dass sie zu ihren Lebzeiten auf den Ländern bleiben dürfen. Sollte ich gewinnen, gewähre ich deinen Gefolgsleuten freien Abzug und sie können dich auf dem Schild nach Burg Leuental zurückbringen.“


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Es war still, die Ruhe von den Sturm. Nur der gelegentlich aufkommende Wind, das Zirpen von Grillen, der Gesang der Vögel war zu hören. Die Stille wurde durchbrochen von der alles durchdringenden Stimme des Rondra-Geweihten aus Bitani unter dessen Wacht das Duell stattfindet.

„Im Namen der Sturmleuin werden sich in und vor ihrem Angesicht Randolph von Leustein und Tahlmare von Linara im ehrenhaften Zweikampf messen. Das Duell wird mit Schwert ohne jeglichen Schutz durch Kleidung und Rüstung bis auf das Dritte Blut ausgetragen!“

Die beiden Kontrahenten traten aus den Reihen ihrer jeweiligen Gefolgsleute. Zwei Akolythen händigten je einem der Duellanten ihr Langschwert, aus dem Bestand des Rondra-Tempels, aus. Die beiden nahmen die Schwerter entgegen, stellten sich gegenüber in einem Schritt Abstand auf, grüßten sich schweigend mit einem kurzen Nicken und nahmen Aufstellung. Die Spitzen ihrer Klingen berührten sich.

Der Rondra-Geweihte bat um den Beistand seiner Herrin und erklärte „Möge die Sturmleuin weise wählen. So beginnt!“

Zuerst passierte nicht. Dann drückte Randolph mit seiner Spitze, die anderen Spitze zur Seite und setzte mit einem Wuchtschlag sein Manöver fort. Tahlmare konnte den Schlag gerade noch parieren, ging dabei leicht in die Knie. Danach folgte Schlag auf Schlag. Mit einem Wuchtschlag nach dem anderen trieb Randolph seine Gegnerin zurück. Jeden Schlag konnte Tahlmare mit Mühe parieren. Ehe sie den Rand des Kampfplatzes erreichten, tauchte Tahlmare unter dem Schlag weg, bewegte sich an Randolphs linker Seite vorbei, verpasste ihm dabei einen leichten Schnitt in seiner Flanke und nahm hinter ihm wieder Aufstellung. Randolph drehte sich um 180 Grad und stand Tahlmare, die ihn anlächelte, direkt wieder gegenüber. Wütend über den empfundenen Spott, begann er erneut mit Wuchtschlag um Wuchtschlag Tahlmare zurückzutreiben, die auch diese Schläge gerade so parieren konnte. Eine weniger hochwertige Waffe aus dem Rondratempel hätte wahrscheinlich Schaden genommen, wenn nicht gar zerbrochen. Tahlmare ging zu nach dem letzten Schlag zu Boden Dieser Schlag war entweder so heftig gewesen oder es lag an dem unebenen Grund. Triumphierend wollte Randolph nachsetzen, als er sah, wie Tahlmare sich mit der linken Hand ein Haufen Sand griff. Randolph hielt einen Moment inne, und hielt seine freie Hand vor dem Gesicht. Diesen Moment nutze Tahlmare aus, um sich mit einer Rolle rückwärts aus dem unmittelbaren Gefahrenbereich zu bringen. Dann machte sie ihre Hände frei um mit einem Nip-up sich in hockender Position zu bringen. Keinen Moment zu spät. Randolph rückte wieder vor. Tahlmare nahm ihr Schwert, richtete sich auf und parierte die nächsten Wuchtschläge, bis sie wieder fast den Rand des Kampfplatzes erreichten. Ein weiteres Mal verzichtete Tahlmare auf die Parade, tauchte wieder unter dem Schlag weg, bewegte sich an Randolphs linker Seite vorbei, verpasste ihm wieder einen, jetzt stärkeren Schnitt und nahm hin ihm wieder Aufstellung und lächelte Randolph an. Randolph drehte sich um 180 Grad und stand Tahlmare direkt wieder gegenüber. Randolph hielt inne. Tahlmare verhielt sich abwartend. Grimmige Entschlossenheit war in Randolph Gesicht zu sehen, als wüsste er was als nächstes passieren würde. Erneut begann er mit einer Serie von Wuchtschlägen Tahlmare zurückzutreiben. Als sie fast den Rand des Kampfplatzes wieder erreicht hatten, fing Tahlmare an, wieder unter den nächsten Wuchtschlag wegtauchen zu wollen. Randolph schlug nicht, sondern stach zu, um seine Gegnerin in Höhe des Hals zu treffen. Tahlmare ihrerseits unterbrach ihr Manöver, holte aus und schlug zu. Beide trafen den anderen. Tahlmare wurde nicht am Hals getroffen, sondern seitlich von Randolphs Schwert durchbohrt, während Tahlmares scharfes Schwert den Kopf von Randolphs Körper trennte.