Geschichten:Der Plan des alten Löwen - Am Rande (4)

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Eynweiher, Junkertum Eynweiher, Kaiserlich Sertis, 12. Praios 1036 BF

Zuschauer säumten den Rand des Turnierplatzes. Immer wieder aufs Neue gespannt warteten diese darauf, dass es ihr Favorit sei, der seinen oder ihren Kontrahenten vom Pferd stoßen würde. Runde um Runde umjubelten sie die Sieger und warteten dann gespannt auf den nächsten Lanzengang.

Der Seneschall kündigte den Gang der Baronin von Linara und Ritter Radobert von Waidbrod an. Beide Streiter nahmen an den entgegengesetzten Enden Aufstellung. Auf das Zeichen des Seneschalls trabten beide an. Ihre Pferde nahmen Geschwindigkeit auf. Tahlmare merkte, wie auf einmal ihre Sinne trüb und die Lanze schwerer wurde. Dazu musste sie mit ihrem Gleichgewicht kämpfen, ihr Sattel drohte abzurutschen. Dann kam der Stoß, dann der Aufprall und auf einmal wurde alles Dunkel um sie herum. Ein Raunen ging durch die Zuschauer. Gespannt warteten die Zuschauer darauf, ob die Gestürzte von sich aus aufstehen könnte, was nicht geschah. Eine leichte Brise wehte über den Turnierplatz.

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Hunderte von Meilen entfernt, in einem sonnendurchfluteten Wald, an einem See der durch einen kleinen Wasserfall gespeist wurde, saß ein Elf, der in seinem Flötenspiel vertieft war. Ein Zwölfgöttergläubiger würde sagen, dass ihm Firun hold war. Er hatte genug Fleisch erjagt, das es für ein üppiges Abendessen und noch genug für den nächsten Tag zum Frühstück reichen würde. Nach der anstrengend Jagd gönnte sich der Elf eine Pause. Neben dem Flötenspiel waren nur die Geräusche des Waldes zu vernehmen. Alles in allen war es friedlich. Eine Windböe strich über den See und lies das Wasser leichte Wellen schlagen, die sich am Seeufer brachen. Dann hielt der Elf mit seinem Flötenspiel inne. Der Wind hatte ihm etwas mitgeteilt, was ihm gar nicht gefiel. Er konzentrierte sich und fing an ein ganz anderes Lied zu singen. Während er sang, näherte sich ein anderer Elf dem See. Ohne ein Wort zu sagen setzte er sich und lauschte dem Lied, das sein Vater sang. Als Dieser sein Lied beendet hatte, packte er seine Flöte weg und wendete sich seinem Sohn zu.


„Wer war das, Vater?“

„Dein Onkel wollte sie einst zur Gefährtin nehmen.“

„War sie nicht für seinen Tod verantwortlich?“

„Dein Onkel hatte sein Leben für das ihre gegeben.“

„Was ist los?“

„Seit einiger Zeit hatte ich eine Ahnung. Jetzt hat der Wind beunruhige Nachrichten zu mir getragen. Es ist so weit. Sie hat Schwierigkeiten und braucht Hilfe.“

„Wann brichst du auf?“

„Nicht ich werde aufbrechen, sondern du mein Sohn. Es wird deine Aufgabe sein ihr zu helfen.“

„Warum ich?“

„Ich muss hierbleiben, deswegen wirst du gehen. Ich werde dir noch Gedanken mitgeben, die dich den richtigen Weg weisen werden.“

„In Ordnung Vater!“,


Nach einiger Zeit stand der jüngere Elf auf und nahm seine Sachen.

Beide verabschiedeten sich Mental voneinander und der Jüngere brach auf. Kurze Zeit später war er zwischen den Bäumen verschwunden.

Der Ältere blicke ihm noch lange in die Richtung, in der sein Sohn verschwunden war. Dann riss er sich los und verlies seinerseits die Lichtung. Es gab noch viel zu tun.