Geschichten:Natzungen im Frühjahr - 1. Perainestunde

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Baronie Natzungen, 13. Tsa 1030 BF


Tanira betrat ihr Büro und rief den Schreiber, um die Einladung für die Ratsherren der Stadt zu diktieren, während Hadrumir sich aufmachte die Wachstube der Schwingen aufzusuchen.

Leomar überflog befriedigt den Brief und nickte Jost zu „Ihr habt eure Befehle – führt sie weiter so zufrieden stellend aus!“ Während Jost den Raum verließ, ging Leomar auf die Frau zu, um auch sie kurz den Brief lesen zu lassen.

Die zwei Männer schauten sich aus verschlafenen Augen an und gingen in das hintere Wachzimmer. Die Einteilungen für den Tag waren ihren Anforderungen angepasst worden und die Männer und Frauen hatten ihre Anweisungen erhalten. Alles würde zur vollsten Zufriedenheit des Stadtvogts ablaufen. Nun galt es nur noch zu warten und die Müdigkeit niederzuringen.

Hadrumir hatte das Quartier der Schwingen erreicht und befahl den Männern und Frauen anzutreten. Nach kurzer Zeit hatten sich alle versammelt und machten in ihrer Haltung den Wehrheimer Regimentern Konkurrenz. Befriedigt nahm Hadrumir die Meldung Korporal Karstrands entgegen. In einer kurzen und knappen Ansprache machte er die Soldaten mit der neuen Situation vertraut, um dann die Formation der Angetretenen kurz abzuschreiten. Vor dem Feldscher Vitus Okenheld, der am Ende der letzten Reihe stand, blieb er stehen. „Habt ihr weitere Erkenntnis bezüglich unserer Kameradin erhalten können?“ Der hagere Mann setzte zu einer langen Erklärung an und wurde von seinem Kommandanten barsch unterbrochen. „Erspart mir euer Medinzinerbosparano.“ „Nein, keine weiteren Erkenntnisse, Kommandant!“ Hadrumir ließ abtreten.

Beflissentlich hatte der Schreiber die Briefe für die Ratsherren kopiert und übergab sie nun an Ludegar Eberhardt von Schwingenfels, dem Knappen der Baronin, damit er sie den Empfängern überbringen konnte.

Hadrumir zog Korporal Karstrand zur Seite und sprach leise: „Korporal, ich will, dass Ihr die Männer bereit haltet! Sorgt dafür, dass auch die Freiwache jederzeit einsatzbereit ist.“ „Jawohl!“

Ludegar blickte zweifelnd an der Hausfront des Hauses Schlunder empor und wunderte sich, dass zum einen Niemand auf das laute hallende Geräusch des Türklopfers reagierte und außerdem dass alle Holzläden der Fenster noch vorgelegt waren – obwohl das Wetter sehr gut für die Jahreszeit war und auch die Sonne klares Licht spendete. Nachdenklich blickte er auf den Brief in seiner Hand. Es hatte geheißen, dass er dringend sei. Der junge Mann zuckte kurz mit den Schultern und beschloss, es über den hinteren Hofeingang zu versuchen.

Melcher Krambuch hatte sich auf den Weg gemacht. Auf seinem Weg zum Stadtvogt fiel ihm auf, dass die Soldaten des Barons anscheinend eine Übung abhielten. Zumindest waren sie angetreten und wurde gerade vom Baron instruiert.

Als er gegen die hintere Türe klopfen wollte, gab die Türe unter dem leichten Druck nach und schwang nach Innen auf. Laut rief Ludegar: „Hallo, ist jemand da? Ich habe einen Brief für die ehrenwerte Meisterin Schlunder.“ Er betrat die Küche, die scheinbar leer war und nur von dem bisschen Licht erhellt, welches hinter ihm durch die Türe fiel.

Der Brandherr hatte einen Moment warten müssen, bis man ihn herein bat und in das Arbeitszimmer des Stadtvogtes gleitet. Dieser, elegant, vielleicht etwas zu geckenhaft gekleidet, betrat kurz nach ihm das Zimmer. „Brandherr, ich grüße Euch an diesem wunderschönen Morgen.“ Melcher erwiderte den Gruß. Ohne Umschweife begann der Stadtvogt: „Nun, Ihr fragt Euch sicherlich, welch dringende Angelegenheiten ich mit Euch zu bereden habe und ich möchte auch nicht lange darum herum reden. Der heutige Tag wird einiges an Veränderungen bringen. Und da dies so ist, wollte ich fragen, wie es um die Sicherheit unserer Stadt bestellt ist.“ Der Brandherr war verwirrt. „Wie meinen? Unsere Brandwehr ist gut aufgestellt. Habt Ihr vor, ein Feuer zu legen?“ Der Stadtvogt lächelte amüsiert. „Mitnichten, aber es kommt einem Brand gleich.“ Melcher Krambusch konnte mit den Andeutungen des Stadtvogtes nichts anfangen. Dieser sprach gelassen weiter: „Seid Ihr auf meiner Seite?“

Emma versuchte nun schon seit längerem, Ugos Interesse von Elli auf sich zu lenken, doch sie hatte keinerlei Erfolg, Enttäuscht flatterte sie in den Stall zurück, um dort gackernd in einer Ecke zu schmollen, während der Gong die Ingerimmstunde ankündete.