Geschichten:Lichterfest in den Korallengärten

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01. Efferd 1041, Lichterfest in den Korallengärten der Reichsstadt Perricum

Eine Flamme leuchtete in einer blauen Delfinlaterne und ein weiteres Licht schien aus einer roten Greifenlaterne. Zusammen mit ihren Kindermädchen hatten Alecha und Kathaya von Ochs diese selbst gebastelt.

Ganz aufgeregt waren die beiden, seitdem sie erfahren haben, dass sie einen Ausflug in die Reichsstadt Perricum zum Lichterfest in den Korallengärten tätigen würden.

Enthusiastisch, unter den gewissenhaften Blicken ihres Kindermädchens, gesellten sie sich zu den anderen Kindern und Erwachsenen. Sie bewunderten die anderen Laternen mit großen Augen.

Abseits des Geschehens verfolgten der Reichsvogt Leobrecht von Ochs mit seiner Gattin, der Baronin Korhilda von Sturmfels, ihre beiden jüngsten Sprösslinge. Leobrecht stand hinter Korhilda und hielt sie fest im Arm.

„Hilda, schau wie groß unsere Mädchen geworden sind. Es kommt mir vor, als sei es erst gestern, dass ich sie als kleines Bündel auf dem Arm hielt und in den Schlaf wiegte.“, sinnierte das Oberhaupt des Hauses Ochs.

Korhilda seufzte, „Und nun ist es an der Zeit, dass sie ihre eigenen Wege gehen. Anaxios ist sehr erfreut, dass wir Alecha unter seine Fittiche geben. Er wird ihr sicher eine fundierte magische Ausbildung zu teil kommen lassen.“

Leobrecht winkte zu seinem Neffen, der zusammen mit seiner Frau Chaliba und den Kinder Ruben und Yasmina ebenfalls zu dem Fest angereist war. Sie hatten verabredet, dass er Alecha von hieraus mit nach Viehwiesen nehmen würde. Seine Frau Chaliba war währenddessen hoch erfreut über diese Reise, konnte sie diese nutzen um die Familie in Brendiltal zu besuchen. „Wir haben, vor allem dank Wolfaran, eine vielzahlige Ochsenherde als Nachwuchs, da steht der magischen Ausbildung nichts im Wege.“, fuhr er fort.

„Kathaya wird es sicher gut am Markgräflichen Hof ergehen. Politisch gesehen die sinnvollste Entscheidung, sie in Perricum ausbilden zu lassen. Ich werde den kleinen Wirbelwind auf der Feste Sturmfels vermissen. Sie war mir immer ein helles Licht zu dunklen Stunden.“ Korhilda atmete tief durch. „Liebster, ich habe mich 1039 BF noch mal dem Giganten gestellt und gewonnen. Es war für mich schwer, denn das Leben von Dir getrennt im Gebirge ist ein hartes Brot. Jetzt, wo auch die Kinder mich verlassen... Liebster, ich weiß nicht, wie ich es weiter dort oben in den Bergen aushalten soll.“

Bevor Leobrecht ihr Mut zusprechen wollte, fuhr das Oberhaupt des garetischen Hauses Sturmfels fort. „Meine Amtszeit geht, so der Gigant will, bis Mitte Phex 1045 BF. Ich werde in diesem Zeitraum versuchen mein bestes zu geben, um ein würdevolles Oberhaupt des Hauses Sturmfels zu sein. Doch bitte Leobrecht, lass mich nicht ein drittes Mal dem Giganten trotzen. Bemühe dich Wolfaran erfolgsversprechend zu positionieren. Er geht auf die dreißig Götterläufe zu und hat als Kanzleirat in der Reichsverwaltung genug politische Erfahrung gesammelt.“

„Sei dir gewiss Hilda, ich bin dabei die Fäden zu ziehen und die entsprechenden Kontakte herzustellen. Es ist nicht so einfach, einen passenden Posten für ihn zu finden. Gewiss er hat mittlerweile genug Erfahrung gesammelt, um sich für höhere Aufgaben zu qualifizieren. Wir müssen jedoch erst das Richtige finden. Er ist ein Abkömmling aus altem Haus, wir sind Reichsvogt und Baron, da muss es schon etwas standesgemäßes sein.“, Leobrecht strich seiner Geliebten sanft durchs Haar.

„1045 BF, das sind noch vier Götterläufe. Diese werde ich es alleine dort oben thronend über dem Raschtulswall aushalten. Lass mich danach bitte wieder an Deine Seite kommen. Wir werden nicht jünger, Leobrecht.“