Geschichten:In Waldstein nichts Neues Teil 1

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Burg Leihenbutt, 30. Rondra 1027 BF


„Merde! Schon wieder eine Absage. Was bildet sisch dieses Spitzo`r nur ein, misch so abzuservieren?“

Es war der Abend des 30. Rondra 34 Hal. Simiona, die Comtessa zu Silas und Gemahlin des Barons zu Leihenbutt, zerknüllte aufgebracht einen Brief von Allechandriel Quellentanz, der Gräfin zu Waldstein.

Nimmgalf von Hirschfurten, der erst vor kurzem von einem Turnier in Wehrheim zurückgekehrt war und gerade den Salon betreten hatte, nahm den Unmut seiner Frau mit Besorgnis zur Kenntnis.

„Simiona, Liebling, was ist denn mit dir? Was hat dich so verärgert?“

„Ach, es ist nur wegen der Elfe. Isch `atte um eine baldige Audienz gebeten, um ein paar finanzielle Fragen zu klären, doch die wurde abgele`nt. Darauf`in `atte isch sie zu uns eingeladen, um die guten Bezie`ungen zu festigen und sie etwas besser kennen zu lernen, doch auch dies `at sie abgele`nt. Einfach so! Angeblisch `at sie keine Zeit dafür. Isch frage misch wirklisch, was diese Elfe den ganzen Tag so treibt, außer im Reischsforst irgendwelschen Rotpüscheln oder Kobolden `inter`erzujagen.“

Nimmgalf trat etwas näher an sie heran und berührte sie zärtlich. Dabei liebkoste er sanft ihren Nacken.

„Ach, Schatz, lass es gut sein. Die liebe Allachandriel Quellentanz mischt sich nicht in unsere Belange ein und das ist mir ganz recht so. Warum unnötig die Aufmerksamkeit der Oberen auf uns lenken? Das gibt doch nur wieder Ärger, wie damals die Sache mit dem guten Praiodan, als er tatsächlich eine Weile lang glaubte, dass der Brand im Traviatempel kein Zufall gewesen sei. Wir können doch eigentlich ganz froh sein, dass die Gräfin uns Waldsteiner Baronen so freie Hand lässt, warum also versuchen, da was dran zu ändern?“

Simiona sah ihn eine Weile schweigend an. Dann antwortete sie: „Wer nischt wagt, der nischt gewinnt, Scherrie. Vielleischt täte Waldstein ein wenig me`r Aufmerksamkeit von Grafenseite ganz gut, wer weiß?“

„Was willst du denn damit sagen, Schatz?“

„Gar nischts. War nur so ein Gedanke.“ Sie stand auf, und küsste ihn auf den Mund. „Komm in ze`n Minuten ins Schlafzimmer. Isch warte da auf disch“, flüsterte sie ihm verführerisch ins Ohr.