Geschichten:Feuer & Flamme – Einen Haken hat es immer

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Schloss Kaltensporn, Kammer des Seneschalls, 12. Phex 1045 BF

Rahjadri, Ajax Praiotin und ihre vertraute Freundin und Base Selinde waren schon im Begriff zu gehen und dabei sich einen Ort zum Feiern zu überlegen, als dass sich in ihrem Rücken Voltan räusperte. Sie drehten sich um und lächelten. Der Seneschall hatte erneut die Beine auf dem Schreibtisch liegen und pustete Ringformationen mit seinem Pfeifenrauch in die Luft. Auch er lächelte, allerdings etwas verschmitzter. Rahjadri kannte dieses Lächeln, es zierte seines Vaters Gesicht immer dann, wenn er seinen Kindern noch eine kleine Lektion mit auf den Weg gab, es bereitete ihm sichtlich Spaß. “Ja, Vater, welch Spiel dräut dir jetzt?”
Der gemütliche, heitere Mann kräuselte amüsiert die Stirn und grinste jetzt unverschämt breit. “Nunja, Sohn, ich male mir bereits die Feierlichkeiten eures Bundes aus, hier in Ochsenblut, wo eure Familien ansässig sind, es gibt da diesen alten hübschen Grenzstein an einem Kirschbaum, genau zwischen Heiter- und Raulsfeld, wie gemacht dafür.”
“Das ist eine wahrlich liebliche Idee, Vater, es erwärmt mir das Herz, dass du schon daran denkst.”, Rahjadri freute sich ernsthaft über das offensichtlich echte Einverständnis und die Vorfreude seines Vaters. Doch, er war skeptisch, die Lektion, die Aufgabe, das kleine Rätsel daran fehlte.
“Ich versuche stets etwas voraus zu blicken, Sohn. Dann lasst mich doch recht bald wissen, ob der Ort euch genehm erscheint und an welchem Datum der Bund vollzogen werden soll. Und wenn ihr schon dabei seid zu planen und zu plotten, denn das könnt ihr ja ganz offensichtlich äußerst erfolgreich, dann lasst mich doch auch gleich wissen, wie ihr gedenkt, unsere Linie aufrechtzuerhalten.”, Rahjadri schluckte kurz, war sein Vater Voltan von Heiterfeld auch ein fröhlicher Mann, so war er dennoch auch ein Edelmann und das Oberhaupt der Heiterfelds und dachte in dieser Hinsicht offensichtlich auch weiter als sein Sohn oder seine Nichte. Ruhig fuhr er fort, wollte der Seneschall doch seinen Sohn nicht beunruhigen. “Mein geliebter Rahjadri, mein baldigst geliebter Schwiegersohn Ajax, verehrteste Nichte, ihr wisst nur allzu gut um das traurige Schicksal euer Schwester, Cousine und ehemaligen Verlobten, mein Fliegepfeil, meine Emerdane. Heldenhaft hat sie sich einer Übermacht entgegengestellt und vergeblich auf Entsatz gewartet, so dass sie nun nicht mehr unter uns weilt, die vermaledeite Fehde hat sie uns genommen, hat sie mir genommen. Sie sollte meine stolze Erbin und Nachfolgerin werden, doch der dunkle Rabe wollte es anders. Ich kann ihm nicht zürnen, ich bin ein Heiterfeld. Aber dennoch, nahm Boron mir Kind und Erbin. Aber dem nicht genug, Land und Götter meinten es grundsätzlich gut mit uns, deine anderen Geschwister, Palinai und Thalion haben gute Partien aus gutem Hause abbekommen, sie fühlen sich wohl dort. Doch sind diese Partien so gut, dass ihre Kinder zukünftig nicht mehr unseren Namen tragen werden, doch die Linie der Heiterfelder Junker darf nicht vergehen, welch trauriger Ort wäre die Welt sonst.” Voltan lächelte bittersüß, er war tatsächlich der Überzeugung, dass die Heiterfelds dazu beitrugen, das diesseits zu einem lebenswerteren Ort zu machen. “Das aber heißt was, mein Sohn?” Da war also die Lektion.

Rahjadri blickte erst liebevoll zu Ajax und dann nicht minder zugewandt zu seinem Vater. “Ich verstehe, meine Liebe und meine Pflichten gehen Hand in Hand. Ich werde das eine für das andere nicht vernachlässigen.” Entschlossenheit eroberte die Stimmfarbe des jungen Erben. “Ich bin ein Heiterfeld, wer, wenn nicht wir, verstehen es Rahja und Praios zu versöhnen.”

Mit einem milden Lächeln, das von Stolz und Liebe zeugte, nickte Voltan seinem Sohn zu. Er war erwachsen geworden, dachte er sich. “Ihr werdet einen Weg finden, da bin ich mir sicher!”



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12. Phe 1045 BF zur mittäglichen Rondrastunde
Einen Haken hat es immer
Heiter, nicht wolkig


Kapitel 6

Rahja und Praios, Hand in Hand
Autor: Bega, Jan