Geschichten:Ein wenig aus der Übung

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Schloss Rossgarten, Rondra 1046 BF, Baronie Wasserburg

Es schepperte von der Tjostbahn am Schloss Rossgarten. Die Hufe der Pferde klapperten, die Lanzen brachen an den Schilden. Das erste Turnier der Saison in Eslamsgrund hatte Korhilda verpasst, da sie auf der Verfolgungsjagd des Verräters Malwarth von Eslamsgrund in eine missliche Lage gelangte.

Das bevorstehende Großfürstliche Turnier war nicht nur eine Gelegenheit, ihre Fähigkeiten im Lanzengang zu zeigen, sondern auch eine Möglichkeit große Teile ihrer Bundesbrüder der Pfortenritter wieder zu treffen.

Ihre treue Schwertmeisterin Damina von Drosselpfort stand neben ihr und überprüfte die Riemen an Korhildas Brustplatte. “Du bist ein wenig aus der Übung”, bemerkte Dramina und zog den Helmriemen fest.

Korhilda grummelte. Die Baronin wusste genau, dass sie seit fast einem Götterlauf nicht getjostet hatte, aber sie wusste auch das Tjosten liegt ihr im Blut. Gleichfalls wollte sie dem elendigen Verräter Malwarth nicht auch noch die Genugtuung bieten, sie auch unbewusst auf diesem Schlachtfeld zu besiegen.

Korhilda griff nach ihrem Lanzenschild. “Du hast recht, Damina. Das Turnier wird bald beginnen, dann bringen wir mich mal in Form.”

Ihr Gatte, Leobrecht von Ochs, der Reichsvogt der Efferdstränen, und ihre gemeinsame Tochter, Kathaya von Ochs, waren bereits Ende des letzten Mondes eingetroffen. Gemeinsam würden sie zum großen Hoftag nach Schloss Auenwacht reisen, wo sie auf ihren Sohn Wolfaran, den neuen Jagd- und Forstmeister des Großfürstenhofes treffen werden.

Da ihr Schwiegersohn Alrik Herdan von Ruchin als Herold des Großfürstenhofes bestellt wurde, erhoffte sich die Sturmfelserin auch ihre Tochter Leonora aus den fernen Nordmarken begrüßen zu dürfen.

Vielleicht würden sich ihre Lanzen auf der Tjostbahn kreuzen.