Geschichten:Ein See voll Hass: Unterschied zwischen den Versionen

Aus GaretienWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Weiher (D | B)
Weiher (D | B)
Zeile 16: Zeile 16:
 
{{Briefspielindex
 
{{Briefspielindex
 
|Titel=Gen Silz!
 
|Titel=Gen Silz!
|Reihe=Ein See voll Hass
+
|Reihe=Ein See voll Hass  
 
|Teil=2
 
|Teil=2
 
|Datum=12.1044
 
|Datum=12.1044

Version vom 7. Oktober 2021, 22:09 Uhr

in den letzen Tagen des Ingerimmmondes 1043.

Mitte des Rahjamonds zu Leihenbutt:

Mit einem letzten, energischen Strich seines Federkiels beendete Ludovico dieses Kapitel seines Buches und konnte sich ein kurzes Lächeln nicht verkneifen. So zufrieden war er mit dem soeben Vollbrachten. Er konnte es kaum erwarten dem Ehepaar Glimmerstieg bei einem deftigen waldsteiner Mahl im Gasthaus “Am Reichsforst” von seinem Erfolg zu berichten. Einen ganzen Mond hatte er in der prallen Hitze der Sommermonde die Lande der Grafschaft bereist.

In der Hitze der letzten Tage des Mondes Ingerimm:

Sein Weg hatte ihn entlang des sogenannten Elfenpfades durch die in vollem Wuchs stehenden Getreide- und Gemüsefelder der Silzer Hügel über das dieser Tage besonders geschäftige Dorf Sommerberg nach Tannwirk geführt, dessen Köhlereien in diesen Monaten ruhten und so nicht den beißenden Geruch erzeugten, welcher im Frühjahr gewiss die Gegend erfüllte. Sein guter Freund Answin von Prailind war vor wenigen Götterläufen verblichen und so kreisten die Gespräche mit dem neuen Praetor Yalwindor weniger um elfische Geheimnisse als um die hiesige Pflanzenwelt (dies würde die Glimmerstiegs, ihres Zeichens Apotheker, sicher interessieren), die gemeinsame Heimat und die Eigenheiten der Bewohner Waldsteins, an welche sich beide nur schwerlich gewöhnen konnten. Insgeheim wunderte sich der Gelehrte, was aus den Haustieren des Hesindegeweihten geworden war, doch vermied er aus Pietätsgründen dieses Thema offen anzusprechen. Erfreulicherweise stellte sich der vom Elfenpfad gen Westen führende Grafenpfad als gut in Schuß heraus und der hinter Tannwirk zunehmend dichter werdende Wald spendete ausreichend Schutz vor Praios Antlitz, so dass selbst bei gemäßigtem Schritt der Markt Silz gut binnen eines Tages erreichbar war. Hier, dem ersten Ziel seiner Reise, hatte Ludovico bei dessen Landvogt während einer nachmittäglichen Audienz vergeblich um Einsicht in die gräflichen Archive gebeten. Immerhin galt die vorherige Gräfin als ausgewiesene Koryphae in den Geheimnissen des Reichsforsts, hatte sie diesen doch gute Teile ihres langen Lebens gewidmet. Welch unvorstellbarer Schatz an Wissen, welch zahlreiche Artefakte elfischer Kunst dürften dort in den Steinmauern des für diesen abgelegenen Flecken bemerkenswert ansehnlichen Baus schlummern? Allein sein freundlicher Gastgeber hatte ihn auf ihrem Spaziergang durch den verspielt angelegten Garten vertröstet, dass derlei Dokumente dieser Tage meist in Hirschfurten verwahrt würden. So blieb dem Liebfelder nichts anderes übrig als die possierlichen Eichhörnchen unter dem in Blüte stehenden Walnußbaum zu füttern. Seine drängende Neugier würde er ein anderes Mal befriedigen müssen, spürte er doch, dass sein Gastgeber, so zuvorkommend er auch war, in dieser Angelegenheit fest bleiben würde und keinesfalls wollte Ludovico den ihm entgegengebrachten guten Willen Vallbarts unnötig strapazieren. Die Messe würde am nächsten Tag beginnen und die Aufmerksamkeit des Landvogts fordern und auch Ludovico beabsichtigte die sich ihm bietende Gelegenheit zu nutzen und die feilgebotenen Waren in Augenschein zu nehmen. Immerhin würde er sich trotz des zu erwartenden Andrangs nicht um eine Schlafstatt sorgen müssen, hatte die örtliche Prätorin ihn doch an das Haus eines wohlmeinenden Künstlers [enter name here] in der Ansiedlung “Bunte Flur” verwiesen, welcher ihm gegen kleines Entgelt Gastung gewähren könnte. Den Abend verbrachte Ludovico in Gesellschaft zahlreicher Künstler, die sein Gastgeber zum Umtrunk geladen hatte, und die rahjagefälligen Darbietungen und hesindegefälligen Diskurse in dieser munteren Runde ließen das eigentliche Ziel seiner Reise in den Hintergrund treten. In den kommenden Tagen würde er schließlich genug Zeit finden die Bauersleut nach dem Grafentodweiher zu befragen, an diesem Abend wollte er sich lieber den geistigen und körperlichen Genüssen hingeben, welche er an diesem entlegenen Ort nie vermutet hätte.


 Wappen Mittelreich.svg  Wappen Koenigreich Garetien.svg   Wappen Grafschaft Waldstein.svg   Wappen Graeflich Silz.svg   Wappen Graeflich Silz.svg  
 Markt.svg
  Wappen Baronie Leihenbutt.svg   Wappen Stadt Leihenbutt.svg  
 Stadt.svg
  Wappen Junkertum Sommerberg.svg  
 Dorf.svg
  Wappen Baronie Tannwirk.svg   Wappen Baronie Tannwirk.svg  
 Markt.svg
 
Texte der Hauptreihe:
Rah 1044 BF
Gen Silz!
Ein Schneemann im Rahjamond


Kapitel 2

Autor: Weiher