Geschichten:Bis dass der Tod Euch scheide - In Ketten gelegt

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Gut Eychgras, Grafschaft Eslamsgrund

Praioslob schloss die Tür hinter sich. Wie konnten sie das nur von ihm verlangen? Wer war diese Morgana überhaupt? Vermutlich irgendeine hässliche alte Jungfer, die durch ihn noch mal zu etwas werden wollte.

Sie war älter! Älter! Und warum wurde er nicht gefragt? Das haben die alles schön bei ihrem Besuch in Greifenfurt ausgeheckt, während er in Bärenau für die Zukunft der Familie stritt.

Das einzig positive an der Sache war, dass es Malepartus Schwester war und sich so seine Beziehungen zu den Pulethanern verbessern würden.

Aber warum ausgerechnet jetzt? Und was wird nun aus Isolde und ihm? Er würde sich in die Ehe mit der Helburgerin fügen müssen, aber sein Herz werde ihr nie gehören. Das besaß Isolde von Krolock und da war es gut aufgehoben. Zu mehr konnten sie ihn nicht zwingen.

Einen Junkerstitel würde er bekommen. Der stand ihm aber eh schon lange für die Arbeit zu, die er für seine Schwester geleistet hat. Dies jetzt mit der Ehe zu verbinden? Das hat sich sein Großvater fein ausgedacht. Ob er auch wusste, dass in dem Gut eine Horde von Simionas Häschern hockt und sicher nicht erfreut ist, wenn er mal bei ihnen freundlich anfragt, ob sie sein neues zu Hause räumen könnten?

Na gut! Erst einmal müsste er das Gut erobern. Die offizielle Verlobung ist erst in einem Monat. Vielleicht stirbt er ja bei dem Unterfangen. Dann entgeht er wenigstens der alten Jungfer.

Praioslob musste bei dem Gedanken grinsen. In dem Augenblick kam eine Magd mit einem Suppentopf um die Ecke. Sie hatte nicht mit dem Ritter gerechnet und erschrak als sie ihn sah. Dabei verschüttete sie etwas Suppe.

"Das macht doch nichts. Nun aber beeile Dich, mein Großvater wartet schon!" lächelte Praioslob sie an.

Die junge Magd schaute ihn an, verneigte sich, und ging dann schnell weiter.

Praioslob schaute ihr nach und hatte die erröteten Wangen bemerkt. Er überlegte kurz. Vielleicht bleibt er doch noch die Nacht da. Grinsend ging er weiter.

Irgendwie war er doch ein Enkel seines Großvaters.