Geschichten:Bekennt euch, Frevler – Maline von Hohentann: Unterschied zwischen den Versionen

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Behäbig schälte sich Maline aus dem Sessel. Die borongefällige Schläfrigkeit nahm langsam Besitz von ihr. Beinahe geistesabwesend streifte ihr Blick noch einmal ihren Schreibtisch. Verwundet blieb sie stehen und blickte ein zweites Mal über die eicherne Arbeitsfläche. Dieser Brief, stellte sie verwundert fest, der lag dort vorhin noch nicht. Da war sich die Baronin sicher. Immer noch sichtlich irritiert griff sie nach dem Brief. Er war immer noch ungeöffnet. Wahrscheinlich hatte sie ihn einfach übersehen. Sie öffnete ihn und las:
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Die Baronin schüttelte energisch den Kopf. Nein, sie würde sich von so etwas nicht beeindrucken lassen. Sie war Maline von Hohentann, die Baronin von Schwanenbruch. Zustrebend und mit entschlossenen Blick schritt sie zum Kamin des Raumes, der zu dieser Jahreszeit natürlich nicht brannte. Ohne eine Miene zu verziehen nahm sie einer der Kerzen aus dem Kandelaber neben ihr, hielt ihn in den Kamin. Begleitet durch ein leichtes Zucken in ihrer rechten Augenbraue übergab sie den Brief den Flammen.
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Aktuelle Version vom 25. Dezember 2022, 19:04 Uhr

Schloss Schwanenkron, Baronie Schwanenbruch, Ende Peraine 1041 BF:

Es war früher Abend, Baronin Maline saß in einen weich gepolsterten Ohrensessel und blickte zufrieden zu ihren beiden jüngsten Kindern Bosper und Celissa. Beide hatten sich gerade erhoben um ihrer Mutter eine gute Nacht zu wünschen. Voller Stolz blickte sie ihren Kinder nach. Beide waren so wohlgeraten, mit den besten Manieren und strebsam – so völlig das Gegenteil zu ihrem Ältesten, der ihr einmal als Baron folgen wird. Immerhin war dieser Taugenichts nunmehr gräflicher Kämmerer zu Waldstein und konnte so schon lernen Verantwortung zu übernehmen. Für diesen Gefallen des Waldsteiner Seneschalls was sie sehr dankbar. Doch alles hatte seinen Preis, denn für diesen Gefallen war sie dem Seneschall Gefolgschaft schuldig.

Behäbig schälte sich Maline aus dem Sessel. Die borongefällige Schläfrigkeit nahm langsam Besitz von ihr. Beinahe geistesabwesend streifte ihr Blick noch einmal ihren Schreibtisch. Verwundet blieb sie stehen und blickte ein zweites Mal über die eicherne Arbeitsfläche. Dieser Brief, stellte sie verwundert fest, der lag dort vorhin noch nicht. Da war sich die Baronin sicher. Immer noch sichtlich irritiert griff sie nach dem Brief. Er war immer noch ungeöffnet. Wahrscheinlich hatte sie ihn einfach übersehen. Sie öffnete ihn und las:


Ich klage an, Maline von Hohentann.
 
 
 
 
Du hast dich durch Machtgier, Heimtücke und Verrat vor Praios schuldig gemacht. Durch böswilligen Lug und niederträchtigen Betrug gegen deinen Vetter hast du die Herrschaft über die Baronie Schwanenbruch an dich gerissen. Im Geheimen bist du einem falschen Kaiser gefolgt und hast falsches Zeugnis über deinen Gemahl abgelegt. Schande über dich! Praios wird dich richten! Bekenne deine Frevel!
 
 
 
 
Nazarius der Bekenner

Maline wurde umgehend bleich um die Nase. „Woher bei den Niederhöllen … .“ Sie stockte, denn ihr Stimme blieb ihr im Halse stecken. Sie hatte von diesen Ketzern gehört, die in der Mark das einfache Volk aufstachelten und Adelige bedrohten. Gar Tote soll es schon gegeben haben. Niedergestreckt und kaltblütig ermordet von aufgestachelten Pöbel. Was sollte sie nun von diesen Brief halten?

Die Baronin schüttelte energisch den Kopf. Nein, sie würde sich von so etwas nicht beeindrucken lassen. Sie war Maline von Hohentann, die Baronin von Schwanenbruch. Zustrebend und mit entschlossenen Blick schritt sie zum Kamin des Raumes, der zu dieser Jahreszeit natürlich nicht brannte. Ohne eine Miene zu verziehen nahm sie einer der Kerzen aus dem Kandelaber neben ihr, hielt ihn in den Kamin. Begleitet durch ein leichtes Zucken in ihrer rechten Augenbraue übergab sie den Brief den Flammen.

„Das einzige was Praios reinigendes Feuer verzehren wird, sind diese Zeilen und diese götterlosen Ketzer.“

Festen Schrittes verließ die Baronin den Raum.