Geschichten:Aufruf von Ucurian von Rabenmund an die Edlen des Reiches - Reaktion der Stadt Hartsteen

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Als Adhemar von Hartsteen-Beisweil, der Ratsmeister der freien Stadt Hartsteen (das Wort "Reichsstadt" wurde nur selten geführt in jenen Tagen), den Aufruf Ucurians verlesen hatte, herrschte für einen kurzen Augenblick betretenes Schweigen im Rat. Dann aber war es die Marktherrin der Stadt, die ausssprach, was viele der versammelten Ratsmitglieder dachten:

"Von welchem Raulschen Reiche spricht er?

Von dem, das nach Tobrien und Maraskan augenscheinlich nun auch noch Almada verloren hat?

Oder meint er das Reich Rauls, an dessen efferdwärtiger Grenze sich ein stets rebellisches Völklein im Zwiste mit seinem starken Nachbarn am Großen Fluss befindet?

Spricht Ucurian von dem Reiche Rauls das seine bekanntesten Streiter in den letzten Jahren samt und sonders durch den Gang zum Herren Boron oder durch bitteren Verrat verloren hat?

Vielleicht meint er gar das Reiche Rauls, dem es nicht gelingt die Frage der rechtmäßigen Grafenwürde jener Grafschaft zur klären, die ehedem direkt an seine Hauptstadt grenzte.

Oder spricht er von jenem Reich, dass seine Rüstung verloren und hat und dessen Herz zerschmettert ward?

Wo soll es sein dieses Reich Rauls, von dem Ucurian von Rabenmund spricht?"

Der Ratsmeister nickte bedächtig.

"Ich rieche neuerlichen Konflikt und Rommilys ist nicht weit. Bedenken wir nur, welchen Profit wir das letzte Mal gemacht haben, als Rohaja durch Hartsteen gen Rommilys und zurück zog ..."

Da konnte selbst der alte Stadtkämmerer nicht umhin, sich einen Auftritt nach allen Regeln horasischer Schauspielkunst zu gönnen. Seine Augen leuchteten bei dem Gedanken an neuerlichen Gewinn, denn die Stadt hatte von all den Konfikten der letzten Jahre profitiert. Schließlich endete gar mit einem enthusiastisch hervorgestoßenen Reim!

"Recht hat er. Lass die Essen anwerfen, die Rüstmacher mögen mit ihrem Werke beginnen, die Hersteller von jedweder anderer Ausrüstung sollen sich mehr denn je ihrem Tagwerk widmen!

Wenn Zwist und Krieg und Streit im Reich, wird Adel schwach und Bürger reich!"