Geschichten:Ars Geomantiae – Prolog

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Ort & Zeit

Burg Perlenblick, am Abend des 5. Ingerimm 1037 BF

»Werte Adlige Garetiens und der Marken,

Wir haben uns dieser Tage hier zusammengefunden, um Rondras Segen für unser Bestreben zu erbitten, den Erzverräter Haffax auf immer an seinem schändlichen Tun zu hindern und zu vernichten.

Doch ebenso wollen wir beraten über einen geeigneten Ort und Zeitpunkt, um die Heerschau von Bodars Banner abzuhalten, bevor wir uns für die Schlacht in das Kaiserliche Heer eingliedern werden.

Zu diesem Behufe gibt es jedoch einiges zu beachten, was euch vor den Beratungen zum Bedenken gegeben sein soll. Die sind zum einen höchst profane, taktische Dinge. Firunslicht

»Ein Ort für eine Eignung Heerschau muss für die Truppengrösse und deren Versorgung ausreichend sein. Daneben sollte ein solcher Ort gut erreichbar und die Entfernung zur Front nicht zu groß sein. Daneben sollten wir die Jahreszeit bedenken – wer reist schon gerne im Winter?«

»Ganz recht, habt Dank.

Es ist ferner zu bedenken, dass es ein schlechtes Omen darstellt, eine Heerschau dort abzuhalten, wo man dies schon einmal getan hat; und erst recht nicht an einem Ort, von welchem aus man in eine verlorene Schlacht zog.

Bedenket die Orte der jüngeren Schlachten: Als wir auf den Greifenzug und zur Trollpforte zogen, versammelten wir uns in Serrinmoor; die Schlachten waren mäßig erfolgreich.«

»Silkwiesen«, rief da jemand dazwischen.

»An die Schlachten auf den Silkwiesen mag man gar nicht denken; erst siegreich gegen den Schwarzpelz, bevor wir und danach um ein Haar gegenseitig zerfleischt hätten.

In Puleth sammelten wir uns, um gen Wehrheim zu ziehen - und wurden am Ort der Heerschau vom Feind überrannt; im Schatten jenes Tempels, der ein Zeichen des Sieges über eben jenen Feind sein sollte. Welch ein Hohn...

Es braucht einen Ort, der uns stärkt und Kraft gibt, im Geiste, im Glauben, in der Zuversicht.

Der Feind bedient sich finsterer, dämonischer Mächte, die es zu bezwingen gilt. Dunkle Magie durchzieht sein Wirken, wie auch die Magisch Kraft das Dererund durchzieht – Magister Anaxios kann Euch bei Bedarf sicher mehr dazu erklären.«

»Gewiss, gewiss. Doch können solche Orte auch sehr gefährlich sein, wo sich zwei Linie kreuzen... Aber auch machtvoll.«

»Und darum müssen wir uns diese Macht zunutze machen.

Der Feind kennt nicht die Gnade der Götter, denn er verschmäht diese und buhlt mit daimonischen Mächten. Darob müssen wir selbst Sorge dafür tragen, dass die Götter mit uns sind, auf dass wir die zwölfgöttliche Ordnung wieder herstellen können und Alverans Mächte wohlwollend auf uns herabblicken. Ein Ort, der uns mit göttlichem Funken erleuchtet, bestärkt und beflügelt, an dem die Almacht der Hohen Alverans spürbar ist - nur ein solcher Ort kann uns zur Bestärkung dienen.

Und nicht zuletzt sei die Macht der Sterne zu nennen, die den Jahreslauf und die Monate bestimmen, und welche die alveranischen Fäden mit jenen der Magie verbinden und unser aller Schicksal bestimmen. Ein Tag muss es sein, an dem die Sterne ein gutes Omen in unserem Sinne verheißen.

So gilt es also, all diese Dinge zu beachten, um einen rechten Ort und die rechte Stunde für die Heerschau von Bodars Banner zu finden.

Mögen uns die Götter bei diesem Unterfangen wohlgesonnen sein.

Heilig! Heilig! Heilig!«

Die Versammelten stimmten ein.

»Sieht sich jemand berufen, bei der Suche nach einem geeigneten Ort und der rechten Zeit dienlich zu sein?« der Baron von Uslenried warf die Frage in die Runde.

»Ja, ich!« Wulfger von Schallenberg erhob sich und trat vor.

»Hab Ihr eine besondere Präferenz, welcher Aufgabe Ihr Euch widmen wollt?«

Der Schallenberger schüttelte den Kopf; etwas verwirrt ob der Frage, wie es schien. Allerdings konnte es auch daran liegen, dass er bis zum Schluß nur mit halben Ohr zugehört hatte und sich eher dem opulenten Festmahl widmete. Aber der Genuß von vielen Kelchen besten Weines hatten ihn ebenso entschlußfreudig gestimmt wie es ihm nun auch das Denken erschwerte.

»Wohlan, so werdet Ihr dafür sorgen, dass wir die rechte Zeit in Erfahrung bringen. Um den Ort der Heerschau werde mich selber kümmern.«