Geschichten:Amselgezwitscher - Wenn Amseln flügge werden

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Wenn Amseln flügge werden. Schloss Amselsang.

Die morgendlichen Nebelschwaden verhüllten das jenseitige Ufer des Darpat. Es war kalt am großen Fenster des Amselturms. Laronas Blick folgte einem Schleppkahn, der sich gerade so aus dem Dunst schälte und gegen Perricum trieb. Ein Bote hatte Nachricht von ihrer Tochter Thalionmel gebracht. Sie vernahm das Öffnen der Tür und erkannte die schweren Reitstiefel ihres Gatten. Er lehnte sich gegen die Mauer am Fenster. Der Morgenwind ließ sein schlohweißes Haar wehen. Er war alt geworden, so wie sie. „Du frierst“, bemerkte er nach dem er sie einen Moment gemustert hatte. "Firnbold, bring mir unsere Tochter zurück!“ Ihr Blick verlor sich in den fernen Trollzacken am anderen Flussufer. „Soll der verfluchte Haffax mit dem toten Land hinter den Zacken machen was er will. Sie gehört da nicht hin.“

Firnbold:„Liebste, du kennst sie. Wie soll man eine Amsel davon abhalten zu fliegen? Und wann hat sie das letzte mall auf das gehört was wir ihr sagten?“ In der Ferne konnte man erkennen wie sich das Stadttor von Madramund öffnete und sich ein Ochsenkarren rumpelte über die alte Steinbrücke näherte.

Firnbold: „Weißt du noch wie sie die Brücke mit ihrem Holzschwert gehalten hat? „ Die Händler haben geflucht. Bis zur Weggabelung nach Wandleth standen sie und konnten nicht vorbei.

“Larona: „Bis die alte Mechthild wie eine Furie über die Brücke kam. Ich musste die Wogen mit ihr wieder glätten.

Firnbold lachte: “Wir haben sie nach der Heiligen Thalionmel benannt. Was hast du erwartet? Sie ist stark, gut ausgebildet und Rondra ist mit ihr. Sie ist die Beste die unser Haus zum Heerbann wieder Haffax beisteuern kann. Sie wird das schaffen.“

Larona erwiderte ernst: “Aber sie zieht gegen Haffax. Seine Schergen sind erbarmungslose Mordbrenner. Ihre Kinder sind noch zu jung. Sie brauchen ihre Mutter.

Firnbold, nun im Turmzimmer auf und abgehend: "Throndwig “ ist im besten Pagenalter. Ich werde "Ifirnadora fragen ob ich Throndwig auf Amselhag unterbringen kann. Sie braucht jede Hand auf der Festung. Ich muss eh nach Madramund und Wandleth reiten um Baron und Graf einen Bericht über die Befestigung Amselsangs und die Grenzwacht erstatten. Wir haben uns viele zu lange mit dem Ausbau beschäftigt. Es wird Zeit das wir wieder in die Landespolitik eingreifen. "Varena kann zu ihrer Tante. Firnbrechtas Jüngste ist im selben Alter. Ich werde das mit dem Senntaler besprechen. Ich reite über [[::Garetien:Junkertum Oberdachsen|Oberdachsen]] und werde Ederlinde bitten auf Thalionmel aufzupassen. Sie hat auch die Ehre gegen Haffax, ist Veteranin und auch Mutter.“

Larona drehte sich zu ihrem Mann um:“Ederlinde sah über sechzig Winter, ist gezeichnet vom Krieg und sehnt den Ehrentod herbei! Ich glaube nicht dass sie ein gutes Vorbild auf dem Schlachtfeld für mein Ämselchen abgibt!

Firnbold war am gegenüberliegenden Fenster stehen geblieben. Er nickte in Richtung Berge, auf den Finsteren Tann. „Ich werde IHN mitnehmen! Er wird auf sie aufpassen. Das hat er immer. Ich lasse ihn in Wandleth legitimieren!

Larona starte ihn kalt von der anderen Seite des Raumes an. „Was soll das? Du übergehst Firnbrechtas Sohn und nimmst ihm das Erbe?!“

Firnbold verschränkte die Arme: „Ich will das geklärt wissen bevor mir der Greisensabber aus den Mundwinkeln tropft. Ich will keinen Zwist im Haus. Jeder wird eine Aufgabe bekommen. Ich bringe Sturm irgendwo im Heerzug gegen Haffax unter und fordere so ein Gottesurteil über sein Schicksal. Er kann so auf seine Schwester aufpassen und seinen Wert für die Familie beweisen. Sturm ist mein Erstgeborener. Ich habe dich all die Jahre nicht weniger geliebt als seine Mutter. Auch wenn unsere Verbindung politisch eingefädelt wurde. Aber es ist sein Recht. Firnward ist zu jung. Ich muss den Jungen auch erstmal als Pagen unterbringen. Es dauert Jahre bis er reif genug ist. Ich habe fünfundfünfzig Winter auf dem Buckel. Wer weiß wann ich anfange mich einzunässen. Die Grenze des Grafen braucht einen Wächter auf Amselsang. Ich brauche Sturm als Nachfolger. Die Familie braucht Sturm. Wir sind Zuwenig in diesen unsicheren Zeiten!“

Larona kam auf den alten Recken zu und umarmte ihn. „Firnbold, ich weiß das er auf unsere Tochter achtgeben wird. Aber wir wissen nicht was er da Oben in den Wäldern macht. Ich kenne nur die Gerüchte über seine Mutter.“



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24. Per 1039 BF
Wenn Amseln flügge werden.


Kapitel 1

Firnbolds Abgang -Thalackers Ende
Autor: Amselhag