Geschichten:Reichsforster Grafenturnier von 1018 BF

Die Reichsforster Turniergazette Ausgabe 1018 BF

Die Festtage des Turniers in Reichsforst sind vorüber, doch die Echos der jubelnden Massen hallen noch immer durch die Straßen. Der Name, den alle auf ihren Lippen tragen: Wellmar von Luring-Mersingen! Mit unerschütterlichem Mut und göttlichem Geschick bahnte sich der junge Ritter seinen Weg zum Sieg und ließ selbst die angesehensten Lanzenreiter des Reiches hinter sich.

Sein Triumph begann mit einem Paukenschlag, als er keinen Geringeren als unseren berühmten Grafen Danos von Luring in der ersten Runde besiegte. Doch an diesem Tage schien das Schicksal Wellmar zu bevorzugen, und Runde um Runde setzte er seine Gegner außer Gefecht. Im Finale stand er seinem eigenen Bruder Reto von Luring-Mersingen gegenüber – ein Kampf, der das Publikum in Atem hielt. Doch Wellmar ließ keinen Zweifel an seiner Überlegenheit aufkommen und errang den Sieg mit einer Leichtigkeit, die alle erstaunen ließ.

Zum Abschluss des Turniers sorgte Wellmar für einen Moment der Rührung, als er mit seinem zweijährigen Sohn Frembald eine Ehrenrunde durch die Arena drehte. Hoch zu Ross saß das Kind vor ihm, und die Zuschauer ließen sich von der ergreifenden Szene mitreißen.

Auch abseits des Finales gab es bemerkenswerte Duelle: Odo von Luring-Mersingen wurde von seinem Sohn Reto im Halbfinale geschlagen. Der tapfere Irian von Waldfang-Angerwilde kämpfte sich ebenfalls bis in die Vorschlussrunde, doch musste er sich dem späteren Sieger Wellmar beugen.

Für die wohl kurioseste Szene des Turniers sorgte jedoch eine unerwartete Störenfriedin: eine freche Taube, die während des Duells zwischen Reoderich von Hartwalden-Sturmfels und Mulziber von Tannengrund plötzlich auf der Lanze Mulzibers Platz nahm. Ihr unerwarteter Auftritt brachte die Zuschauer zum Lachen und ließ sogar die Kämpfer kurz innehalten. Am Ende entschied Reoderich das Duell knapp mit 3:2 für sich – wohl mit einem gewissen Vogelglück an seiner Seite.

Die Reichsforster werden noch lange über dieses denkwürdige Turnier sprechen. Doch eines ist sicher: Der Name Wellmar von Luring-Mersingen wird noch für viele Jahre in den Annalen der Turniergeschichte weiterleben. Wurde heute eine neue Legende geboren?