Geschichten:Eslamsgrunder Ingerimmsturnier 1047 BF - Das Spektakel der Gaukler
Die Zeltstadt am Rand von Eslamsgrund erwachte in Vorfreude auf das anstehende Ritterturnier, doch es war die Ankunft der Gauklertruppe, die für Aufsehen sorgte. Die bunten Planwagen, mit kunstvoll bemalten Fronten und flatternden Fahnen, wurden am Wegesrand aufgestellt, der direkt zur Reichsstadt führte. Ihre Anwesenheit zog die Bürger magisch an, neugierig auf das, was sie erwarten würde.
Erberto, der Meister der Flammen, stand als Erster im Zentrum der Aufmerksamkeit. Mit einem breiten Grinsen hob er eine brennende Fackel und spie einen gewaltigen Feuerstrahl in den Himmel. Die Zuschauer keuchten und applaudierten begeistert. „Mama, schau, er spuckt wirklich Feuer! Ist er ein Drache?“, fragte ein kleiner Junge mit großen, funkelnden Augen.
Erberto lachte laut und beugte sich zu dem Jungen hinunter. „Ich bin nur ein Mensch mit einem gewissen Funken. Aber wer weiß, vielleicht schlummert in mir ein Drachenherz.“ Die Menge lachte, während der Junge ehrfürchtig nickte.
Unweit davon zeigte Arrigo, seine Kunststücke untermalt von unzüchtigen Gassenhauern. Mit einem kühnen Salto sprang er auf ein Fass, balancierte darauf und begann ein bekanntes, freches Lied zu singen. Filip gesellte sich zu ihm, und die beiden vollführten in perfekter Synchronität waghalsige Sprünge und Drehungen.
„He, Arrigo!“ rief ein Markthändler aus der Menge. „Warum tust du dir das an? Wäre ein Platz in meiner Schenke nicht bequemer?“
Arrigo zwinkerte und rief: „Ich nehme die Herausforderung über den Komfort, guter Mann! Ein Akrobat lebt für den Applaus, nicht für die Bierbank!“
Neben ihnen faszinierte Gjölin Frestelsen das Publikum mit ihrer außergewöhnlichen Taubendressur. Die weißen Vögel flogen in perfekten Formationen, bildeten Herzen und Sterne am Himmel und landeten mit einem Flügelschlag auf ihrer ausgestreckten Hand.
„Wie viel Zeit braucht es, um so etwas zu erreichen?“ fragte eine ältere Frau, die von den Vögeln verzaubert war.
„Geduld ist der Schlüssel,“ antwortete Gjölin mit einem warmen Lächeln.“
Unterdessen erweckte Teger , Sohn des Gohd, mit den majestätischen Höhlenbären Grimmdolf und Orm großes Staunen. Die Bären standen auf den Hinterbeinen, vollführten Drehungen und schienen auf Tegers Kommandos zu tanzen. Die Kinder lachten und klatschten, während der Zwerg mit seiner tiefen Stimme Anekdoten über die Bären erzählte.
„Sind sie nicht gefährlich?“ fragte ein mutiger Junge.
Teger lachte schallend. „Gefährlich? Diese beiden sind so harmlos wie Kaninchen, wenn sie genug Honigkuchen bekommen.“
Schließlich fügte Märte mit den Klängen ihrer Harfe eine zauberhafte Atmosphäre hinzu. Ihre Melodien schienen die Darbietungen zu umrahmen, wie ein sanfter Wind, der durch die Gassen der Reichsstadt strich.