Geschichten:Die Schlacht im Tal der Kaiser - Die Mittagsstunde

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Zur Mittagsstunde kam die Zeit für die Kavallerie, um von der südlichen Flanke her die Truppen des Großfürsten anzugreifen. Einen Keil wollten sie treiben zwischen das umkämpfte und unbewegliche Zentrum und die Flanke von Luring-Cronenfurt, die aus leichter Reiterei und einem Haufen zusammengewürfelter Ritter bestand.

Zwar war das Terrain nicht ideal für die Reiterei, weil die Rösser am Hang nicht ihre volle Gewalt entfesseln konnten und zudem kleinere Grabmale immer wieder den Weg einzelner Reiter verstellten, jedoch galt dies auch für die großfürstlichen Soldaten.

Es war die energische Kraft der Goldenen Lanze, die mit unvergleichlicher Wucht den Hügelkamm des Friedhofs entlang fegte und mit der leichten Reiterei Luring-Cronenfurts leichtes Spiel hatte. Das schwere Regiment, schlachtenerprobt wie keine zweite berittenen Einheit des Reiches, trieb den Keil bis vor das Mausoleum Kaiser Retos und versetzte dem großfürstlichen Zentrum einen herben Schlag, während die Flanke der Großfüchse abgedrängt und in kleinere Einheiten zersprengt wurde.

Bemerkenswert an diesem Angriff, der als „Letzte Attacke des Blutigen Ugo“ in die Militärgeschichte eingehen wird, war auch, dass der greise Marschall Ugo von Mühlingen sich hierfür auf das Ross geschwungen und seinen Leuten voran in den Kampf geritten ist. „Für Ugo“, brüllte die Lanze, ihrem alten Obristen treu ergeben und auf seine Führung vertrauend, während Mühlingen unter dem Banner der Goldenen Lanze die Spitze des Angriffs bildete.

Aus diesem Angriff kehrte er nicht mehr wieder – gefallen ist der Blutige Ugo ausgerechnet am Grabmal Kaiser Retos, kurz nachdem das Banner des Regimentes von seiner Stange gerissen worden und in den Reitersturm geflogen war.