Geschichten:Neues aus Gerbenwald - Halbfinale

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Pfalz Barbenwehr, Kaiserlich Gerbenwald, Anfang Efferd 1045 BF

Das erste Halbfinale bestach durch die Teilnahme eines echten Reichsforster Ritters - Olruk von Pranteln, der 1040 BF den Ruf der neuen Reichsvögtin gehört und ihr nach Perricum gefolgt war, um etwas ritterlichen Glanz dorthin zu bringen. Wie aus dem Lehrbuch oder einem Ritterroman saß dieser auf seinem edel behangenen Pferd, in einer Rüstung, die dem garetischen Rittertum alle Ehre machte. Shila und einem großen Teil des Publikums gefiel was sie auf dieser Seite sah. Über die andere Seite, mit auch nicht wenigen Anhängern, rümpfte sie leicht die Nase. Irgendwie stilvoll zwar, im geschickten Stilmix aus garetischer, perricumer und aranischer Rüstung und Kluft mit feinen Verzierungen, aber dennoch eben kein Abbild eines echten Ritters, da stand Ramin von Aimar-Gor, Hausritter und Junker aus Dürsten-Darrenfurt, wo der markgrafentreue Baron den schwierigen Balanceakt zwischen Raulschen (Liga), Nebachoten und Alt-Araniern wagte. Das war Shila aber gerade gleich, sie freute sich auf dieses ungleiche Duell, zwischen vollendeter Rittertugend und nunja, einem Emporkömmling und aus ihrer Sicht aranischem Gelegenheitsritter. Es würde diesem Turnier einen würdigen Finalisten und hoffentlich einen besseren Ruf einbringen. So beobachtete sie, wie sich die beiden Männer begrüßten, Olruk, der einen Sieg der Reichsvögtin widmen würde, grüßte mit ritterlichem Edelmut, der Aranier galant, aber etwas jovial, wie Shila fand, schien er doch mehr Augen für seinen zuvor ausgeschiedenen Liebhaber Hamedan von Waraqis zu haben. Dann war es soweit, die Issppernbergerin gab die Planken frei, die Visiere wurden hinuntergeschoben und die Kontrahenten ritten an.

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Die Turnierrichterin beendete diesen Lauf, der Prantelner saß noch aufrecht im Sattel, wenn auch mit einer Delle im Rüstzeug, der Alt-Aranier saß auch noch, aber es fehlte nicht mehr viel, dass er es nicht mehr getan hätte. Die Richterin verkündete Olruk als Sieger, das Publikum zeugte dem Respekt und auch Shila war zufrieden. Nicht so souverän, war der Sieg gewesen, wie sie es erwartet hätte, aber solide. Das wichtigste war, der Garetier stand im Finale und der Aimar-Gor war in seine Schranken gewiesen worden. Dieser ließ sich trotzdem für seinen Achtungserfolg feiern und wurde auch vom Sieger dieses Lanzengangs mit einer rondrianischen Faust mit entsprechendem Respekt bezollt.

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Das Ergebnis des ersten Halbfinales hatte Shila von Borstenfeld ein wenig die schon angeschlagene Laune verbessert. Doch das zweite versprach einen wirklich warmen Schauer an Glücksgefühlen und Frohlockungen. Denn Ardare von Taunig schickte sich an die Überraschung des Turniers endlich auf ihren Platz zu verweisen. Zwar war der Schwertkampf eher der Taunigerins Disziplin als der Lanzengang, doch für die nebachotische “Ritterin” Hala von Eisensitz, die frenetisch von ihrem lauthalsigen Anhang gefeiert wurde, würde es locker reichen. Während die leichtgerüstete Nebachotin sich gemächlich ihrem Werkzeug widmete und eine eher kurze Lanze wählte, ließ sich die Taunig nicht nehmen eine Ehrenrunde vor den ihren zu machen und damit eine gewisse Stimmung zu erzeugen. Sie strahlte Selbstsicherheit aus und Gewissheit. Shila beobachtete das mit Genugtuung. Das Finale würde eines nach ihrem Geschmack werden. Ohnehin wären Alt-Aranier und Nebachoten niemals so weit gekommen, wenn das Turnier nur schon den Glanz hätte, welchen der Name versprach. Aber gut, sollten diese nur etwas Ruhmesblut lecken, um so tiefer war der Fall. So erwartete die Borstenfelderin gespannt das Antreten der Kontrahentinnen - die technisch schlampige Nebachotin in ihrer typisch leichten Perricumer Rüstung mit der kurzen Lanze mit der jolenden Meute im Rücken und die schwerer gerüstete, technisch versierte Ardare mit der langen Lanze und der stilvollen Anhängerschaft. Beide machten sich an ihrer Seite der Bahn bereit. Hala von Eisensitz grüßte, Ardare von Taunig grüßte soviel, wie es die Etikette verlangte zurück, dann verdeckten sie die Gesichter und ritten an.

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Shila und der Großteil der Turniergäste konnten es nicht fassen und wütend wollte sie der jovial feixenden Meute etwas entgegenwerfen, hielt sich aber an ihre Erziehung. Ardare von Taunig lag im Staub, Hala von Eisensitz triumphierte, sie hatte es auch hier geschafft, wieder nur mit wenig Stil, viel Hängen und Würgen und mehreren Gängen wie schon zuvor. Doch die Schmach stach dennoch ins stolze Herz. Jetzt war es an Olruk von Pranteln dem endlich ein Ende zu setzen und die Ehre dieses Turniers zu retten, so sehr konnte die Eisensitzerin gar nicht in der Gunst Phexens stehen. Shila drehte sich wütend ab von der Szenerie, eine Schande war das.