Geschichten:Ein Band aus Blut und Stein Teil 1: Unterschied zwischen den Versionen
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| − | + | |Titel=Teil 1 | |
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Aktuelle Version vom 31. Juli 2018, 05:50 Uhr
Praios 19 Hal / 1011 BF in den Zähnen im südlichen Mardershöh (Schlund)
„Los komm Amehna, sie nicht feige!“, rief der kräftige Junge von vielleicht ein dutzend Götterläufen von oben zu seiner Schwester hinab, während er sich an den Felsen und den krüppeligen Tannen weiter in Richtung Bergspitze hochzog.
„Lahor, komm da runter, das ist zu gefährlich!“, rief diese ihm zu. Sie war ungefähr im gleichen Alter aber viel zierlicher als ihr Bruder, sie kam viel mehr nach ihrer Mutter, die das Volk mittlerweile die „Schöne Jungfer vom Dragenfels“ nannte.
„Dann geh doch zurück zu deinem Darian! Dann könnt ihr beide schon mal Junkerin und Junker spielen…“, feixte der Junge von oben herab.
Empört stemmte das Mädchen ihre Fäuste in die Hüften „Sei nicht so gemein! Darian ist echt nett und sein Vater ist Hauptmann!“ – „Und Du bist jetzt von Adel, kapier das endlich, Mutter wird Dir einen reichen Ritter oder so was suchen.“, der Junge deutete mit dem Zeigefinger an der Stirn eine schlängelnde Geste an: Hesinde solle sie mit Weisheit segnen. „Das habe ich gesehen, Lahor! Steig doch alleine auf Deinen blöden Berg, ich reite zurück!“, hochnäsig drehte sich das Mädchen um lief zurück zu den Pferden.
„Ach soll sie doch, die blöde Kuh“, murmelte der Junge vor sich hin, während er sich langsam dem ersten Kamm näherte, „Mutter hat Sie eh viel lieber, weil sie auch zaubern kann. Aber denen werde ich es zeigen, ich werde Ritter wie Hagen und reite, wenn ich alt genug bin, mit König Brin gegen die Orks.“
Er zog sich auf den Kamm, drehte sich um und genoss den atemberaubenden Blick über die Wälder und Hügel von Mardershöh . In der Ferne sah er seine Schwester auf den Dragenfels zureiten, um dessen höchsten Turm einer der Orkadler seiner Mutter kreiste. „Verneigt Euch vor Kaiser Brins ersten Ritter!“, rief er über die Vogtei und zog seinen kleinen Dolch um ihn gen Praios zu strecken.
Durch die schwungvolle Bewegung verlor sein rechter Fuß den Halt. Lahor schaute panisch hinter sich, suchte etwas zum abstützen, aber da war nur der Abgrund. Irgendein vergessenes Tal in den Zähnen. Dann begann er zu rutschen und zu purzeln. Scharfe Steine rissen und schürften überall an seiner Haut, immer wieder schlug er schmerzhaft irgendwo gegen. Dann wurde es schwarz um ihn...
