Geschichten:Löwinnen - Die Nebachotische Lanze

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Kaiserlich Gerbenwald, Gut Schwarzhall, zeitlich irgendwo ab Mitte/Ende 1046 BF

Lomena hatte den deutlich beschwerlicheren Weg Richtung Dürsten-Darrenfurt entlang der Rilge in Gerbenwald gewählt, es war mehr ein Trampelpfad, aber sie hatte auf dem Weg zu Baha von Darrenfurt von einer weiteren nebachotischen Ritterin gehört, die sich in letzter Zeit einen Namen machte. Deren Name hätte ihr eigentlich kein unbekannter sein sollen, war deren Familie doch eine Vasallenfamilie ihrer eigenen. Also der Familie in die sie hineingeboren und der sie den Rücken gekehrt hatte. Doch hatte Lomena jetzt das erste Mal von Hala von Eisensitz gehört, die auf etlichen der zu meist raulschen Tjost-Turniere von sich sagen machte und erst vor kurzem Ritterin auf Schwarzhall geworden war, ein Novum. Hala wurde auch die "Nebachotische Lanze" genannt, Rondra musste wahrlich Lomenas Schritte leiten, dass sie auf dem Weg zu der einen nun noch einer anderen gewahr wurde.

Und so lenkte sie ihr Bergpony nun von der Rilge direkt rechter Hand auf Gut Schwarzhall zu. Sie kannte die düstere Anlage noch aus Kindheitstagen, eine aus dunklem, schwerem Holz errichtete Halle inmitten des zentralen Gutes. Das Holz der Wände wirkte eigenwillig verkohlt und war dennoch von festem, wehrhaften Zustand. Die Fenster waren schmal, aber schmuckvoll verziert mit geometrischen und Mustern des Himmelszeltes. So konnte sie verschiedenzackige Sterne, eine schwarze Sonne und mehrere Mondstadien erkennen. Die schwarzweißen und rotweißen Banner hier und da standen im harten Kontrast dazu. Den härtesten Kontrast dazu bildete allerdings die klassisch-raulsch anmutende Tjostbahn davor, die gerade erst angelegt schien.

Dort ritt immer wieder eine gerüstete Frau, ebenfalls in den Farben Weiß, Rot und Schwarz, mit einer recht kurzen Lanze gegen eine Stechpuppe an. Eine nahbei stehende Knappin verfolgte gebannt die Übungen ihrer Herrin. Lomena hatte schon geglaubt, die Rittfrau hätte sie nicht bemerkt, da drehte diese im Anritt plötzlich das Pferd, galloppierte direkt auf sie zu und bremste abrupt nur etwa acht Schritt vor Lomena ab, als sie der Gewandung Lomenas gewahr wurde. Ihre Knappin wirkte wie aus den Gedanken gerissen und starrte zu den beiden hinüber.

"Euer Gnaden, ich war ganz und gar im Rausch und hatte niemanden erwartet, der sich hier so anschleicht. Wer seit ihr?"

"Anschleicht? Ich will doch sehr bitten.", Lomena konnte und wollte ihr breites Lächeln nicht verbergen. "Mein Name ist Lomena von Schurr und ich bin auf der Suche nach Löwinnen wie euch - Hala von Eisensitz."


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1040er Jahre BF
Die Nebachotische Lanze
Ihr Name eilt ihr voraus


Kapitel 2

Autor: Jan