Geschichten:Die Chronik der Gemmenritter - Ritter Greifenklaue

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Wappen Werdomar von Rothental.svg
Vom Praios-Ritter
Werdomar von Rothental,
genannt "Greifenklaue",

Mitglied der Ersten Vier,
gefallen im Jahre 770 nach Bosparans Fall im Waldsteinischen
 
 
 
 
Rothental Werdomar.jpg
Niedergeschrieben zu Wahrung der Ordnung, welche ihm so wichtig war.

Werdomar von Rothental entstammte einem ehrwürdigen Geschlecht Reichsforsts, doch wenngleich er von gutem Hause war, fiel ihm selbst kein Lehen zu. Als Zweitgeborener musste er seinen Platz im Reich durch Schwert und Ehre suchen.

In der Tjost war er kein Zierstreiter, sondern ein Kämpfer von wuchtiger, unbeugsamer Art. Er ritt nicht für Applaus, sondern für Wahrheit. Wenn er fiel, fiel er ehrlich; wenn er siegte, so war es ohne Schummelei oder Bestechung. Diese Strenge brachte ihm den Ruf ein, unnahbar zu sein, ja hart – doch alle wussten: Sein Siege waren wahr und wahrhaftig.

Bis zum Schandturnier zu Luring. Er nahm zwar nicht wie wir das Silber, denn Lüge und Betrug waren ihm zuwider, aber er er wurde Opfer einer Erpressung, um die Familie vorm Zorn des Grafenhauses zu schützen. Darum senkte er, im Glauben den Graf zu ehren, die Lanze. Diesen Fehler hat er bis zu seinem Tode nicht wiederholt. Und diese Schande machte ihn in der Folge zum härtesten Richter über uns – und zugleich zum unentbehrlichsten Teil des Bundes.

Seinen Beinamen „Greifenklaue“ trug er aus Berufung. In jener Gründungsnacht zu Eslamsgrund legte er sein Gelöbnis ab: wie die Klaue des heiligen Greifen werde er die Ehre und die Wahrheit packen und niemals mehr von ihnen lassen, selbst wenn er darüber zerbrechen sollte. Seitdem nannten ihn die Mitstreiter „Greifenklaue“, und bald war dieser Name fester mit ihm verbunden als der seines Geschlechts.

Es war Werdomar, der unseren Schwur band und ihm Form gab. Ihm ist es zu verdanken, dass wir nicht bloß ein Haufen reuiger Turnierstreiter blieben, sondern ein geordneter Bund wurden. Er bestand darauf, dass kein Ritter mit Lehen oder Familie aufgenommen werden dürfe, damit uns keine Erblasten oder Hofintrigen schwächen würden. Er bestand darauf, dass alle Siegesprämien dem Bund zufallen sollten, nicht dem Einzelnen, damit niemand versucht sei, den Schwur um Gold zu verraten.

Sein Schwert, das er uns hinterließ, hieß „Praios Wort“. Es war ein schlichtes, ehrbares Langschwert, dessen Parierstangen und Knauf vergoldet und später mit Bernsteinintarsien versehen wurden. In seinem Glanz liegt keine Zier, sondern Strenge – ein stetes Abbild des Sonnenlichts und der Klarheit des Herrn Praios. Wer es führt, spürt das Gewicht des Urteils und der Wahrheit.

Werdomar fiel in einem Grenzgefecht bei Waldstein, als er sich einem Söldnertrupp entgegenstellte, um den Rückzug der Dörfler zu decken. Sein Opfer war kein strahlender Heldentod in der Mitte des Reiches, sondern ein nüchternes, pflichtgetreues Sterben. Doch gerade so ist er uns im Gedächtnis: unbeirrbar, aufrecht, ohne Lüge.
 
 
 
 
Ehre mag die Flamme sein
doch Ordnung ist ihr Gefäß.


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Autor: VolkoV (unter Zuhilfenahme von ChatGPT zu Formulierung)