Geschichten:Das Hochzeitsturnier in Samlor - Nachwehen

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Im Lazarett der Reit- und Lanzenschule zu Samlor, 11. Travia 1047 BF

Nach dem Turnier und der Siegerehrung beschloss Irnfrede, noch im Feldlazarett vorbei zu schauen. Schließlich war nicht jede Partie ohne Blessuren abgelaufen und einige Teilnehmer hatten sogar ernsthafte Verletzungen davon getragen, darunter auch ihr Vetter Firnwulf. Tsaiane von Talbach begleitete sie.

Die Heiler hatten Firnwulfs gebrochenen Arm behandelt, und in eine Schlinge gelegt. Er war hier in guten Händen, der Perainegeweihte Sibelian Pfundt von Pfundtern hatte die Aufsicht über das Lazarett. Ryane von Rosenstein saß bei ihm, und versuchte, ihn noch etwas aufzumuntern. Immerhin war er eine Runde weiter gekommen als sie. Als sie Irnfrede und Tsaiane kommen sahen, stand Ryane auf, doch Irnfrede signalisierte ihr, sitzen zu bleiben.

"Wie geht es dir, Firnwulf?" fragte Irnfrede.

"Geht so", antwortete er etwas einsilbig. Ryane ergänzte: "Die Heiler haben seinen Arm geschient. Er sollte gut zusammen wachsen. Es wird aber wohl ein paar Wochen dauern, bis er ihn wieder voll belasten kann."

"Du bist auf jeden Fall von deinen Verpflichtungen im Grafenbann freigstellt, bis du wieder vollständig genesen bist", erklärte ihm Tsaiane. "Ich verzichte zwar nur ungerne auf deine Fähigkeiten, aber wir wollen ja nichts riskieren. In jedem Fall solltest du dich in den nächsten Tagen schonen." Firnwulf nickte.

"Keine Sorge, ich werde seine Aufgaben übernehmen. Und mich so oft es geht um ihn kümmern", versicherte Ryane.

Tsaiane war stolz auf ihre pflichtbewußte Rekrutin. Sie war ein großer Gewinn für die Lanzenschule und hatte tatsächlich großes Talent.

Dann bemerkte sie aber, dass im Nebenraum ein weiterer Ritter lag, an dessen Schicksal sie nicht ganz unschuldig war.

"Wartet bitte kurz", entschuldigte sie sich, und ging in den Nebenraum.

Sie sah, dass Ritter Ugdalf vom Berg mit gebrochenem und geschientem Bein auf einer Pritsche lag.

Seine Verlobte Larissa von Keres saß an seiner Seite und hielt seine Hand.

"Peraine zum Gruße, Hoher Herr! Ich hoffe, es ist nicht allzu schlimm?"

"Nein... nein es geht schon", sagte er etwas gepresst. "Die Schmerzen im Bein lassen schon langsam nach."

"So wie es aussieht, werdet ihr damit wohl eine Weile nicht mehr laufen können." "Und tanzen auch nicht!" ergänzte Larissa etwas enttäuscht. Anscheinend hatte sie sich schon sher auf den morgigen Ball gefreut. "Ich versichere Euch, junge Dame, dass sich auf dem Ball genügend Herren finden werden, die gerne für Euren Verlobten einspringen - sofern ihr einverstanden seid, natürlich!" Ugdalf nickte nur. "Natürlich... geh nur zum Ball, Liebste. Wäre doch schade, wenn wir durch mein Mißgeschick beide ausfallen würden." Larissa war darüber sehr froh, und gab ihm einen Kuss.

"Nun gut. Wenn ich Euren Aufenthalt hier etwas angenehmer machen kann, lasst es mich wissen. Auf eine baldige Genesung, Hoher Herr!" Damit verabschiedete sich Tsaiane von ihm.