Benutzer:Treumunde/Briefspiel: Unterschied zwischen den Versionen

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=Briefspiel Ina=
 
=Briefspiel Ina=
  
=In den Zimmern der Villa OX=
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===Bericht aus den Lehen der Baronie Bärenau 1046 BF===
Briefspielreihe für Texte Iraldas aus der Kaisermark
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Niedergeschrieben von Iralda von Ochs, Baronin zu Bärenau
  
=Neulich in Bärenau=
 
Briefspielreihe für Neuigkeiten aus Bärenau
 
=Stierkampf=
 
Briefspielreihe zum Haus Ochs in der Fehde 1043 BF; Leobrechts Macht im Haus schwindet, Wolfaran scharrt mit den Hufen.
 
  
=Von Umbruch und unruhigen Zeiten=
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'''''Junkertum Krolocksaue:'''''
Briefspielreihe zum Haus Ochs und deren Verbündete in der Fehde 1043 BF; Leobrechts Macht im Haus schwindet, Wolfaran scharrt mit den Hufen.
 
  
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Junker [[Garetien:Wolfhardt von Krolock|Wolfhardt von Krolock]] berichtet von einer durchschnittlichen Ernte in seinem [[Garetien:Junkertum Krolocksaue|Junkertum Krolocksaue]]. Die Felder haben ihre Früchte getragen, und die Bauern sind zufrieden. Es wird ausreichen, um die Einwohner des Junkertums zu nähren, jedoch wird kein Überschuss erwartet, der an die Kaisermark und ihre hungrigen Mäuler geliefert werden kann.
  
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Des Weiteren berichtet der Junker von einigen ungewöhnlichen Todesfällen. Die Bewohner werden unruhig und erzählen die gruselige Mär vom auferstandenen [[Garetien:Vibur_von_Krolock|Vampir]]. Der Sohn des Junkers Odehart von Grenzfelden, ein ehemaliger Schüler meines Hofmagus [[Garetien:Hamarjan ibn Hahmud|Hamarjan ibn Hahmud]], will sich der Sache annehmen. PS. Name geändert: der Magiername von Odehart lautet:  [[Garetien:Rohalion von Wagenhalt|Rohalion von Wagenhalt]].
  
===Ruhe vor dem Sturm===
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Der Gut Baernhof ist immer noch stark beschädigt. Im Krolocker Holz wurde ausreichend Holz geschlagen. Es wird erwartet, dass die Aufbauarbeiten in 1047 BF abgeschlossen werden können.
  
===Verrat auf Cavans Steg===
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'''''Junkertum Ibelstein:'''''
04.1043 BF
 
  
===Rechtskundler unter sich===
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Junker [[Garetien:Balian von Ibelstein|Balian von Ibelstein]] meldet eine gute Ernte in seinem Junkertum Ibelstein. Die Getreidespeicher sind gefüllt, und die Bevölkerung kann beruhigt in den Winter gehen. Der kleine Überschuss muss an das Junkertum Cavans Steg verkauf werden, um die Folgen der Missernte zu mildern.
  
===In neuen Stallungen===
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'''''Junkertum Cavans Steg:'''''
  
===Leoderichs letzter Ritt===
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Im [[Garetien:Junkertum Cavans Steg|Junkertum Cavans Steg]] hingegen herrscht Unruhe. Die Obrigkeit, Junker [[Garetien:Ulmenbert von Grabandt|Ulmenbert von Grabandt]], ist noch immer flüchtig. Das Gerichtsurteil steht aus. Familienstreitigkeiten haben zu einer schlechten Ernte geführt. Die Felder liegen brach, und die Bauern sind besorgt. Die Situation eskalierte und Hochwürden [[Garetien:Ernbrecht Rübsamen|Ernbrecht Rübsamen]] kam bedauerlicherweise bei einem Aufruhr ums Leben. Ich habe meinen Berater [[Garetien:Leuerich von Hartwalden|Leuerich von Hartwalden]] in das Junkertum geschickt, er soll als Vogt die Lage stabilisieren und wird in meinem Namen für geordnete Strukturen sorgen. Er ist geschult im Ackerbau, wenn auch eher bei aranischem Boden. Er wird eng mit der neuen Vorsteherin des Peraine-Tempels Hochwürden [[Garetien:Maerlind von Steinfels|Maerlind von Steinfels]] versuchen den Ackerbau wieder anzutreiben. Ich muss mir die Missstände und die Missernte selber ankreiden, ich hätte energischer handeln müssen.
  
===Traviazug und Taifelelszeug===
 
  
===Freund des Grafen===
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'''''Junkertum Fuchswalden:'''''
  
===Blut und Tränen===
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Vögtin [[Garetien:Edala von Hartwalden-Sturmfels|Edala von Hartwalden-Sturmfels]] berichtet von einer herausragenden Ernte im [[Garetien:Junkertum Fuchswalden|Junkertum Fuchswalden]]. Der Überschuss kann gewinnbringend in die Kaisermark verkauft werden. Ich werde hier weiterhin auf Rat und Tat meines Hofmagiers hören.
  
===Die Alte Wacht===
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'''''Junkertum Baernwald:'''''
  
===Scharmützel in Oxenweiher===
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Vögtin [[Garetien:Walbirg von Bärenau-Pandlaril|Walbirg von Bärenau-Pandlaril]] berichtet von viel Aktivität im [[Garetien:Junkertum Baernwald|Junkertum Baernwald]]. Die Holzfäller sind fleißig, und das Sägen und Hacken hallt durch den Wald. Holz wird dringend benötigt, vor allem für die immer noch anhaltenden Aufbauarbeiten nach der Fehde. Die [[Garetien:Stadt Bärenau|Stadt Bärenau]] zahlt einen guten Preis für das Holz, mein Bruder [[Garetien:Alderan von Bärenau|Alderan]] hat in seiner Funktion als mein Vogt sehr gut verhandelt. Phex war ihm hold.
  
===Der Liebe wegen===
 
  
===Rebellische Jugend===
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'''''Junkertum Bronstein:'''''
  
===Oxentreiber===
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Vogt [[Garetien:Rondril von Bärenau-Pandlaril|Rondril von Bärenau-Pandlaril]] meldet eine mickrige Ernte von Weintrauben im [[Garetien:Junkertum Bronstein|Junkertum Bronstein]]. Die Winzer sind besorgt, denn dies wird sich negativ auf die Produktion des Bärenauer Medicus-Weins auswirken. Die Getreideernte ist herausragend. Magister Hamarjan und sein Ratschläge zeigen sich als äußerst ratsam.
  
===Scharmützel in Bärenau===
 
08.1043
 
Die Waldsteiner hingegen überraschen die Hartsteener Ritterschaft und schlagen sie in der Zweiten Schlacht vor Bärenau, einem besseren Scharmützel.
 
  
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'''''[[Garetien:Freiherrliche Lande Liliengrund|Freiherrliche Lande Liliengrund]]:'''''
  
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Vögtin [[Garetien:Firisa von Krolock|Firisa von Krolock]] berichtet von den moorastigen Gebieten in den freiherrlichen Landen Liliengrund. Hier sind die Torfstecher aktiv, um das wertvolle Material zu gewinnen. Das Moor birgt Geheimnisse und Gefahren gleichermaßen.
  
===Es kann nur einen Stier geben===
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Die Aufbau- und Renovierungsarbeiten am [[Garetien:Schloss Lilienmoor|Schloss Lilienmoor]] sind weiterhin ausgesetzt. Die Priorität liegt erstmal auf einer stabilen Baronie. Es wird die Zeit kommen, an dem wir am diesem historischen Ort des Reychsforster Bundes weiterarbeiten können.
  
===Mit Blick auf die Toten===
 
  
===Wimmelkrieger und Weltenwanderer===
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'''''[[Garetien:Freiherrliche Lande Praiosburg|Freiherrliche Lande Praiosburg]]:'''''
Hochplateau auf der [[Perricum:Trollfaust|Trollfaust]], [[Perricum:Trollzacken|Trollzacken]]
 
 
Der, in [[Garetien:Baronie Bärenau|Bärenau]] lebende, [[Garetien:Grumbatsch|Troll]] hatte den Weg über den Trollfpad von der [[Garetien:Trollzunge|Trollzunge]] aus genommen, um zu seinem [[Garetien:Stamm Krologatsch|Stamm]] zu kommen.
 
  
Er trat neben seinen Vater, dem Schamanen und Stammesältesten. Seine Vorfahren lebten einst in und um [[Garetien:Markt Krolock|Krolotschgor]], die Menschen nennen es heute Krolock. Bis auf den Wächter der Trollzunge verließen die Großwüchsigen einst die Lande der goldenen Au und zogen sich in die Zacken zurück.
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Vögtin [[Garetien:Turike zu Stippwitz|Turike zu Stippwitz]] berichtet von viel Aktivität im Steinbruch. Die Steinmetze schlagen und bearbeiten die Steine. Der Klang ihrer Hämmer ist täglich zu hören. Die Stadt Bärenau und die Kaisermark sind gute Abnehmer. Hinzukommend wird weiterer Stein für den Wiederaufbau beschädigter Mauern und Gebäude benötigt.
  
„[[Garetien:Graurmatsch|Vater]] Du wollen sprech?“  kommen. Graurmatsch stand hoch oben auf dem Plateau. Der Wind war schwach und so tauchte der Nebel das Umland in ein diffuses Licht. Der Schamane legte sich die Runen, auf einem großen Steinaltar, der mit einer ledrigen und stinkenden Haut überspannt war.
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=Von der Zucht und Haltung von Rindviechern=
  
„Stein nicht vergessen, Wind nicht vergessen, Sohn. “
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==Ochsen tragen Hochzeitsglocken==
  
„Drachenmacht sprech, Vater?“
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==Wolfsrudel oder Ochsenherde==
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Burg Ox, Baronie Viehwiesen Efferd 1047 BF
  
„Wimmel dumm, Wimmelkrieger sterb, Runen sag. Krolotschgor brenn.
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Gezankt hatten sie, wieder einmal waren die Ochsen dem roten Tuch hinterhergelaufen. Leobrecht stand auf den Mauern von Burg Ox, hier war es friedlich, er liebte den Tannenduft und genoss die Aussicht auf das Schlunder Vorgebirge. Korhilda, seine Gattin, hatte er eng angeschmiegt vor sich. Das bedeutete das reinste Glück für den Reichsvogt, an seinem Lieblingsort mit seiner Seelenverwandten.  
  
„Krolotschgor voll Wimmel.“
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„Nimm es nicht so schwer, Liebster.“ Seine Frau strich ihm sanft über seine umschlungenen Arme. „Sie verstehen es einfach nicht.“ Das Oberhaupt des Hauses Ochs haderte mit der nächsten Generation.
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Die Baronin von Wasserburg drehte sich um, sie wollte ihrem Liebsten in die Augen blicken können. „Das hat nichts mit Verstehen zu tun, Iralda und Wolfaran haben gelernt, dass wenn sie etwas erreichen wollen, sie nur dafür kämpfen müssen.“
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Der Reichsvogt seufzte. „Aber Hilda, hier gibt es nichts zu erreichen.“  
  
„Wimmel da nix zu suchen, Krolotschgor zu Haus von Krologatsch. Wind reden von Römpeldasch. Wissen alt Troll. Von Zeit als Wimmel nach Krolotschgor kam.“
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„Ich bin mir dessen bewusst, den beiden ist es das aber nicht. Sie haben bisher gelernt, der Stärkere setzt sich durch. Denke an Iralda, sie hat alles gegeben, um die Baronie ihrer Vorväter zu erringen. Trotz aller Widrigkeiten hat sie es geschafft. Sie hat sich sogar für ihr Ziel ihre magischen Fähigkeiten ausbrennen lassen. Und Wolfaran hat gelernt, dass ein guter Name nicht alles ist. Er hat die Schmach mit der Mardershöh nicht vergessen, als Giselda starb und der Kaisermärker im vorgezogen wurde. Gleichfalls weiß er sich durchzusetzen, er hat ihn an den Großfürstenhof gebracht.“
  
„Und was will Wind?
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„Die beiden vergessen dabei, dass sie es nie so weit geschafft hätten, wenn es keine stabile Familie im Hintergrund gegeben hätte. Sie werden sich alle zerfleischen wie ein Wolfsrudel an dem Tag meines Ablebens. Dabei sollte die Herde immer einig dem Viehtrieb folgen.Leobrecht fürchtete um die Zukunft seines Hauses.
  
„Wind sagt, [[Garetien:Forancina|Reh]] sagt, [[Garetien: Kroandal-Sippe|Weltenwanderer]] und Troll zusammen schütz. Wimmel ohne Mondmacht gut Wimmel.“
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{{Trenner Garetien}}
  
„Trollkopf nun zu Haus, Krolotschgor überall voll von Wimmel.“
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„Danke, dass ihr gekommen seid.“ Korhilda gegenüber saßen Iralda und Wolfaran. Ihr Sohn und ihre Schwiegertochter.
  
„Sag [[Garetien:Iralda von Ochs|Wimmel]] ohne Mondmacht, soll bleib weg von Trollzunge. Soll schützen Dolmen und Runen von Troll, als Krolotschgor noch unser. Wenn das tut, Troll helf, wenn Wimmel viel Blut hau.
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Der Jagd- und Forstmeister war ein wenig überrascht, dass seine Mutter beide zu sich bestellt hatte.  
  
„Helf? Krologatsch hau?
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Doch bevor er loslegen konnte, erhob die Baronin das Wort. „Ihr fragt Euch sicher, warum ich euch zusammengerufen habe. Ich bitte euch daher, lasst mich erst mein Anliegen vortragen, danach können wir in einen offenen Diskurs gehen.“
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Die Baronin von Bärenau und ihr Gatte nickten, während die Sturmfelserin weiterredete. Korhilda nahm ein großes Buch, in dem Lesezeichen hinterlegt waren und gab es ihrer Schwiegertochter. „Iralda, bitte schlage zum gelben Band und lese Dir die nächsten fünf Seiten durch.
  
Graurmatsch schüttelte den Kopf. „Nein. Zeit von Hau vorbei. Du gucken niemand geh auf Zunge. Schütz Steinding von [[Garetien:Römpeldasch|Römpeldasch]] – er mächtig Krologotsch Schamane vor all Zeit. Gib Wimmel ohne Mondmacht [[Garetien:Ishlungur|Ishlungur]] (garetisch: Feldherr der brodelnden Esse) Römpeldasch einst gemacht, damit Wimmel gib Ruh. Soll andere Wimmel damit hau. Dann Wimmel geh nicht zu Zunge.
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Wolfaran blickte zu seiner Mutter. Bei seinem Vater hätte er schon hinterfragt, was das Treffen hier sollte. Seine Mutter bewirkte ihn ihm etwas Beruhigendes. Sie war sein Anker, sein Mensch, wenn er Nestwärme benötigte. Gleichzeitig war sie seine Heldin, die rondragefällige Streiterin, die nichts besiegen konnte. Er liebte sie so sehr. Was bezweckte sie mit diesem Treffen?
  
„Oh, Grumbatsch versteh. Grumbatsch geh zu Wimmel.
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Eine beruhigende Stille lag in dem Raum, während Iralda die Blätter des Buches umschlug, wie in einer Bibliothek.
  
===Die lustigen Weiber===
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Die Bärenauerin hatte die Seiten gelesen und gab das Buch an Korhilda zurück. „Ich…“ wollte die junge Baronin sagen, als Korhilda sie bat ihr Anliegen später vorzubringen. Die Sturmfelserin nahm das Buch an sich und gab es zu Wolfaran. „Bitte ab dem roten Lesezeichen.“ Zusätzlich gab sie Iralda noch ein paar Briefe – Konversation zwischen ihrem Gatten Leobrecht und seiner bereits verstorbenen Schwester Giselda.
  
In einer Loge des Theaters Fuchsbau im Garether Schlossviertel
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Sie setzte sich wieder in ihren Sessel zurück und Stille überzog ein weiters Mal den Raum. 
  
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Während Wolfaran noch las, hatte Iralda die Briefe gemeistert. Sie war in Gedanken, ob der gelesenen Seiten. Es dauerte ein halbes Stundenglas bis Wolfaran das Buch zuschlug und zu seiner Mutter schaute, die ihn milde anlächelte und ihrer Schwiegertochter das Wort erteilte.
  
"Die Fehde tränkt die goldene Au blutrot. Aber, [[Garetien:Elea von Ruchin|Elea]], ist es schon so schlimm, dass in Gareth Stücke des Horasiers Ascanio von Calven aufgezeigt werden müssen?"
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„Ich …“ die Bärenauerin sammelte ihre Worte. „… so habe ich es noch nicht betrachtet. Ich denke, ich weiß, was Du mir sagen möchtest.“ Iralda gab Korhilda den Briefwechsel ihres Schwiegervaters zurück.
  
"Ich sehe, [[Perricum:Leobrecht von Ochs|Leobrecht]], Du bist nicht ganz beigeistert von den "Weibern von Vinsalt". Die Städter sehnen sich nach Abwechselung. Dass muss man dem guten [[wikav:Marishall dal'Patto|Marishall]] lassen, er weiß, was ihm ein volles Haus beschert."
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„Du möchtest, dass wir zu schätzen wissen, was wir haben und wer dafür verantwortlich ist, dass wir an diesem Punkt angekommen sind.“ Führte Wolfaran fort.
  
"Ich fremdel ein wenig mit liebfeldschen Stücken. Aber es hat durchaus seine humoristischen Szenen."
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„Ich möchte, dass ihr Demut zeigt. Ihr konntet es schwarz auf weiß lesen, das sind die Geschäftsbücher des Hauses Ochs, die Bücher der Barone von Viehwiesen. Und das viele Geld, was sie investiert haben, damit Du Iralda, Bärenau überhaupt erringen konntest.  Hinzukommend gibt der Schriftverkehr meines Gatten einen Einblick, wie Giselda im Hintergrund die Fäden gezogen hat. Luidor war ihr Nachbar, sie kannten und schätzen sich. Die alte Dame hat alles versucht und konnte ihn überzeugen, Dir den Lehnseid abzunehmen. Du warst nicht seine erste Wahl.“ Korhildas Stimme blieb ruhig und einfühlsam.
  
"Und die musikalischen Einlagen sind einwandfrei."
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„Sie haben viel Dukaten aufgebracht für Wasserburg. Ich wusste, dass es viel war, aber so viel hätte ich nicht gedacht.“ Wolfaran schaute ergeben zu seiner Mutter.
  
"Da magst Du recht haben, Teuerste. Ich werde mich bemühen, das Stück positiv zu betrachten. Eine Entschuldigung muss ich noch aussprechen. Der Alleingang von [[Garetien:Leonora II. von Ochs|Leonora]] war nicht geplant."
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Korhilda legte ihre Hand auf die Schultern von Wolfaran und Iralda und blickte beiden tief in die Augen. „Viehwiesen wird in Zukunft das kleinste Lehen in Ochs Hand sein. Bärenau ist schon erblüht, nah an der Kaisermark und an der Goldenen Au gelegen. Es wird ein reicheres Lehen werden, als es Viehwiesen je sein könnte. Und Wasserburg, wenn es einstmals entschuldet sein sollte, wir durch die Lage an der Reichsstraße und durch seine Größe Viehwiesen überflügeln. Aber vergesst niemals – wirklich niemals, dass es Bärenau und Wasserburg als ein Lehen des Haus Ochs niemals geben würde, wenn Viehwiesen den beiden Baronien nicht mit viel Geld unter die Arme greifen würde. Das Haus Ochs hat sich weit aus dem Fenster gelehnt und hat tief in seine Rücklagen gegriffen, um Euch beiden die Möglichkeit zu geben als mittelreichische Barone herrschen zu können. Ich weiß ihr strebt danach Verantwortung zu übernehmen und seid gewillt das Haus anzuführen. Ihr könnt das auch – ihr beide bringt alle Fähigkeiten mit. Doch steht es euch nicht zu. Viehwiesen hat so viel investiert und wofür, dass ihr es nicht respektiert und ihr es untergrabt? Seit hunderten von Götterläufen hält es das Haus Ochs im Hochadel. Standfest gegen alle Widrigkeiten. Ihr solltet das Respektieren und dankbar sein. Vielleicht wird die Zeit kommen, dass das Oberhaupt des Hauses Ochs vom Baron von Bärenau oder Baron von Wasserburg gestellt wird. Die Zeit ist aber noch nicht jetzt. Solange der Baron von Viehwiesen kein Magier ist, wird er das Oberhaupt sein. Ihr seid Mitglieder eines alten Hauses, kein Rohajascher Neuadel. Ihr wollt den Namen stolz tragen, dann werdet ihm auch gerecht. Mehr habe ich dem nicht hinzuzufügen.“ Es war etwas passiert, das selten geschah, Korhilda mischte sich ungern in die Belange des Hauses Ochs ein, aber durch das Leid ihres Gattes, sah sie sich gezwungen über ihren Schatten zu springen.
  
"Ach, Leobrecht, die Liebenden soll man nicht aufhalten."
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„Wolfaran, Du bist ein guter Junge. Mein Erstgeborener, mein ganzer Stolz“ Die beiden schauten sich tief in die Augen. „Bringe es Ruben bei, die politischen Ränkespiele, werde sein Mentor. Es bleiben Dir noch zehn Götterläufe bis zu seinem Ritterschlag. Du kannst es, dass hast Du bewiesen, mehr als einmal.“
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Korhilda merkte wie Wolfaran mit sich haderte und Iralda das Gesagte überdachte. Sie hoffte, dass ihre Worte verstanden wurden.  
  
"Hättest Du sie denn aufhalten können?"
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{{Trenner Garetien}}
  
Elea schmunzelte verschmitzt. "Es muss man [[Perricum:Wolfaran von Ochs|deinem Jungen]] lassen, fasst hätte er es vor mir verborgen gehalten. Das schaffen nicht viele. Ich hätte noch eingreifen können, als ich davon erfuhr waren sie noch nicht vermählt. Ich entschied mich jedoch dagegen."
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„Anaxios sagte, Du hast Stundengäser mit Iralda und Wolfaran in seinem Schreibzimmer verbracht? Beide waren so still anschließend.“ Leobrecht wusste nicht, was seine Frau heute Morgen so früh aus dem Ehebett trieb.
  
"[[Garetien:Leobrecht II. von Ochs|Unsere]] [[Garetien:Iriane Phexlieb von Ruchin|Enkel]] sind einander versprochen und jetzt haben Dein [[Garetien:Alrik Herdan von Ruchin|Anverwandter]] und meine Tochter den Bund geschlossen. Denkst Du daran die erste Vereinbarung zu lösen?"
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„Mein Liebster, Du bist ein solch hervorragender Diplomat. Unser Sohn ebenso, doch wenn ihr beiden zusammentrefft, vergesst ihr Eure Fähigkeiten. Ein Leitochse gegen den anderen. Ich habe versucht, Iralda und Wolfaran dazu zu bringen, eigenhändig einzusehen, wo ihr Stellung ist und was ihre Aufgaben sein werden.“ Korhilda küsste sanft ihren Gatten.
  
"Nein, im Moment nicht. Wir sind uns freundschaftlich verbunden und in unruhigen Zeiten - die wir nunmal haben - ist ein Verbündeter besser als ein Feind. Die "Neuen" streben im Schlund nach Macht. Die Ruchins und die Ochs haben 4 Baronien - wenn man Wasserburg mit einbezieht - in der Region östliches Garetien."
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„Und hattest Du Erfolg?“
  
"Die [[Garetien:Familie Hinn|Hinns]] und die [[Garetien:Familie Hartwalden|Hartwaldens]] beäuge ich auch unruhig. Sie streben zu sehr in den Hochadel und rütteln an den gottgegebenen Festen. Wir als alter Adel sollten zusammenstehen. Ich weiß nicht was der [[Garetien:Praiosmar von Hinn|Hinn]] und die [[Garetien:Helmine von Hartwalden|Hartwalden]] noch alles planen. Sie dienen als schlechtes Beispiel für den Niederadel."
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„Es wird kein Wolfsrudel werden, dieses Versprechen werde ich Dir geben. Ich hoffe sie sehen es selbst ein, ich glaube sie müssen den Stein ein ums andere Mal noch den Hügel hinauf rollen, wie Ingramm sagen würde, um es zu verinnerlichen. Aber beide sind klug und einfühlsam, ich hoffe das Beste. Wenn nicht, werde ich die Herde mit meiner eigenen Hand wieder zusammentreiben werde. Ich bin kein Mitglied Deines Hauses, aber ich werde niemals zulassen, dass Dein Andenken von irgendjemanden zerstört wird. Ich hoffe Du erteilst mir hierzu Deine Erlaubnis, sollte der Tag kommen da Du dieses nicht mehr regeln können?“
  
"Ja, sie vergessen wo ihr Platz ist. Daher habe ich nicht eingegriffen, als Leonora und Alrik sich trauten und bin auch nicht gewillt die Verlobung von Iriane und Klein-Leobrecht zu lösen. Die Ruchins und Ochsen müssen ein Band der Stärke bilden. Um unsere Ländereien zu sichern und die Einflüsterer zu schwächen."
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Leobrecht wischte seiner Frau eine Träne weg. „Oh Hilda, das musst Du nicht tun. Ich danke Dir dafür – unendlich sogar.
  
"Gut wer weiß, was die Zeit bringt, Elea. Vielleicht gebärt [[Garetien:Selinde von Ruchin|die gute Selinde]] noch ein eigenes Kind. Dann kommst Du nicht in die Bredouille, dass beide Anverheirateten aus dem Hause Ochs kommen."
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{{Trenner Garetien}}
  
"Selbst wenn dem nicht so sein sollte, die Kinder aus unseren Verbindungen heißen Ruchin."
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Iralda und Wolfaran standen auf einem Balkon von Burg Ox und blickten in den Innenhof. Der Kälberstall – wie alle Erwachsenen des Hauses die reiche Kinderschar nannten – tobte durch den Innenhof.
  
"Wohl an... so ist es. Der [[Garetien:Odilbert von Hartsteen|junge Odilbert]] scheint den Hartsteenern neuen Lebensmut gegeben zu haben."
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„Ich hasse es, wenn sie das tut“. Wolfaran ergriff zuerst das Wort.  
  
"Ja durchaus. Sie waren es nicht mehr gewohnt, dass ein "heroischer" Ritter sie anführt. Ob er wirklich heroisch ist, lasse ich dahingestellt, aber er  hat den Hartsteener Kämpfern viel Mut mitgegeben. Das was dem [[Garetien:Ingramm, Sohn des Ilkor|alten Pfeiffer]] fehlt."
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„Aber sie hat Recht, ohne Viehwiesen hätte ich Bärenau niemals erringen können. Ich hätte auch nicht gedacht, dass Leobrecht und Giselda diplomatisch so viel im Hintergrund geleistet haben. Ich törichter Narr dachte, ich hätte Graf Luidor mit meinen Handlungen von mir überzeugt. Ich war naiv. So dumm.
  
"Er ist ein Zwerg, er steht für Beständigkeit."
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Wolfaran schaute dem jungen Ruben nach. Der Bursche mit den blonden Locken war noch im Pagenalter. Wie er selbst wurde der Junge ausgebildet am Schlunder Grafenhof. „Mit Vater kann ich mich wunderbar streiten. Einer von uns beiden trifft immer den Tonfall, der den anderen aufwühlt. Aber Mutter weiß, wie sich mich nehmen muss. Ich tue mich schwer, sie enttäuschen zu wollen. Das sie sich jetzt aber einsetzt und in Befindlichkeiten des Hauses Ochs eingreift, hätte ich nicht erwartet. Dann ist es ihr wichtiger als ich dachte. Oder ich habe mich so sehr verrannt, dass ich sie gezwungen habe das zu tun.“ Der Baron schmiegte sich an seine Ehefrau. „Vater würde jetzt sagen, kein Joch zu groß. Bin ich an dem Punkt angekommen?“
  
"Dafür steht er.... ihm fehlt nur der richtige Berater. Wir haben keine mehr am Hofe - weder das Haus Ruchin, noch das Haus Ochs."
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==Der Ochse und sein Hirte==
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Tagebucheintrag der Baronin von Wasserburg, Korhilda von Sturmfels, Wandleth Travia 1047 BF
  
"Wolfaran war da."
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Nach langer Zeit hat es mich wieder an den Schlunder Grafenhof gezogen. Von Wasserburg aus ist es nur noch ein kleines Stück bis in die alte Heimat.
  
"Ich weiß, er hat mehr Politk gemacht, als er wollte und sollte. Und das nur bei einem guten Bier." Elea lächelte.
+
Mein Herz war hocherfreut, meinen Vater wieder zutreffen. Er hat doch mittlerweile ein gesegnetes Alter erreicht, ich muss es mir unbedingt vornehmen, ihn öfter zu besuchen. Wer weiß wann die Schwingen Golgaris ihn hinfort nehmen werden.
  
"Korhilda und ich haben ihm auch ausdrücklich gesagt, er soll keine Politik betreiben. Wie immer hört er nur selten auf uns." Leobrechts Lachen würdigten einige der nebensitzenden Zuschauter mit missmutigem Blick.
+
Mein Schwager Parinor war leider nicht zugegen, er weilte zu wichtigen Amtsgeschäften in seinem Junkersgut Feldrungen.
  
"Hach Du weißt schon, wie Du ihn steuerst."
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Firunian und Klein-Leobrecht, meine kleinen süßen Enkel, sind zu wackeren Jünglingen geworden. Klein-Leobrecht scheint glücklich zu sein,  viel Zeit mit den Zwergen verbringen zu können, während Firunian sicher, wenn er erwachsen ist, ein guter Ritter werden wird. Dazu muss er sein Temperament nur zügeln. Er ähnelt da sehr seinem Vater.
  
"Nur, dass er das Schwert erhoben hat, war nicht geplant."
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Mein eigentliches Anliegen am Hofe galt jedoch Ruben, dem Sohn von Anaxios. Wolfaran hat sich bereit erklärt, Ruben in seiner Ausbildung zu unterstützen. Durch seine Aufgabe am Großfürstenhof wird er sicher kaum Zeit dafür finden.  
  
"Dinge passieren..."  Als eine Stimme aus der Nebenloge sich beschwerte. "Können die hohen Herrschaften nicht in eine Taverne gehen, unerhört."
+
Auch wenn ich mich nicht in die Angelegenheiten des Hauses Ochs einmischen möchte, bleibt mir zurzeit nichts anderes übrig. Ich kann nicht anders, ich muss meinen Gatten unterstützten, so gut es in meiner Macht steht. So traf ich auf meinen ehemaligen Knappen Helmar. Nach dem Tode meiner Mutter folgte er ihr als Zeugmeister am Grafenhof. Er hat sich wirklich gut entwickelt. Ein Hartwaldener durch und durch. Er ist meiner Bitte nachgekommen und wird den jungen Viehwiesener Erben unter seine Obhut nehmen. Helmar ist ein sehr versierter Verwalter und kennt sich im Schlund aus. Dazu hat er in seiner Pagenzeit bei Giselda von Ochs einen Einblick in die Begehrlichkeiten des Hauses Ochs erhalten. Ich werde als die Mittlerin zwischen ihm und Leobrecht fungieren.  
  
Elea und Leobrecht grinsten sich an, so wie in Kinderzeiten, wenn sie mal wieder Unsinn angestellt hatten.
+
In der Hoffnung Ruben zu formen und auszubilden, so dass er die auf ihn zukommenden Aufgaben meistern kann.
 
 
===Am großen Fluss===
 
Elenvina, Herzogtum Nordmarken, Kanzleistube für Eich- und Wägewesen, Efferd 1044 BF (03.1044 BF)
 
 
 
Leonora, ihres Zeichens Kanzleirätin für Eich- und Wägewesen, saß hinter dem schweren Eichenholztisch in ihrem Amtszimmer und las die Berichte, die ihre Schreiber für sie zusammengestellt hatten.
 
 
 
Einem dumpfen Klopfen an Tür folgte ihr Vater durch den Türrahmen. Hinter ihm ganz verschmitzt sein Adjutant von Scheuerlintz,
 
Durchaus mit wohlwollendem Blick, und nicht mehr so mürrisch, wie bei seinem letzten Besuch. Es schien, als hätte er den Traviabund seiner Tochter mit dem Assessor Alrik Herdan von Ruchin mehr oder minder akzeptiert.
 
 
 
Die junge Frau sprang vor Freude auf und fiel ihrem alten Herren um den Hals. "So weit weg von den Tränen, Vater?"
 
 
 
"Diplomatische Angelegenheiten, mein Schatz." Erfreut strich er mit seiner Pranke sanft über ihren leicht gewölbten Bauch. "Noch mehr kleine Ochsen für die Herde."
 
 
 
Leonora hielt die Hand ihres Vaters fest, während diese noch auf dem Bauch lag. "Dein Enkel, aber kein Ochs... Du weißt Vater..."
 
 
 
"Ich weiß, Liebes. Alrik ist der nächste Erbe von Erlenstamm, sollte Selinde keine Kinder mehr bekommen. Also wird Euer Kind Ruchin heißen, um die Ansprüche auf Erlenstamm aufrecht zu erhalten. Ihr habt aber die Neuigkeiten aus Erlenstamm vernommen, oder?"
 
 
 
"Ja, Vater das haben wir. Es ist ihr gutes Recht und wir hatten es nicht anders erwartet. Der arme Ludalf, so ein armer Tropf. Ein Jungritter und wird verheiratet mit einer alten Frau. Ich hörte er sei sehr unglücklich mit der Entscheidung. Warum kann Rahja nicht vor Praios stehen, was Liebesdinge angeht?"
 
 
 
"Es ist eine weise Entscheidung, die Elea mit Nimmgalf klug eingefädelt hat. Selinde bekommt einen Mann aus gutem kinderreichem Hause. Und so die Herrin Tsa ihr wohlgesonnen ist, wird sie eine spätgebärende Mutter. Wirst Du hinreisen zur Hochzeit? Ich frage... da..."
 
 
 
Ehe der Reichsvogt aussprechen konnte, fiel ihm seine Tochter ins Wort. "Alrik wird anwesend sein. Er ist ein Ruchin und es ist seine Pflicht. Ich werde in meinem Zustand nicht reisen, ich möchte mein ungeborenes Kind nicht der Gefahr aussetzen - weder die Gefahr der Reise, noch die Gefahr der Fehde."
 
 
 
Sanft küsste der Reichsvogt ihr auf die Stirn. "Gut Liebes, das ist eine gute Entscheidung. Wolfaran wird das Haus Ochs vertreten." Sein Unterton war immer noch missmutig, sein Sohn hatte ihm mit seinen Entscheidungen im letzten Götterlauf viel Ärger eingebracht.
 
 
 
===Drossel und Hirsch===
 
 
 
'''Verlautbarung'''
 
 
 
Die altehrwürdigen [[Garetien:Familie Ruchin|Häuser Ruchin]] und [[Garetien:Haus Hirschfurten|Hirschfurten]] geben feierlich die Verlobung ihrer Hochgeboren [[Garetien:Selinde von Ruchin|Selinde von Ruchin]], Baronin zu [[Garetien:Baronie Erlenstamm|Erlenstamm]], mit dem Hohen Herren [[Garetien:Ludolf von Hirschfurten|Ludolf von Hirschfurten]], bekannt.
 
 
 
Am 30. Tsa 1044 BF laden wir herzlich den Adel des Königreiches Garetiens und der Markgrafschaften Perricum und Greifenfurt ein, dem gebührenden Anlass des Traviabundes beizuwohnen.
 
 
 
Die Feierlichkeiten finden auf der [[Garetien:Burg Freudenstein|Burg Freudenstein]] in der [[Garetien:Grafschaft Schlund|Grafschaft Schlund]] statt und werden durch die feierliche Weihung eines Tsa Schreins und Ernennung ihrer Hochgeboren Irnfrede von Luring-Hirschfurten zur Edlen von Freudenstein abgerundet.
 
 
 
Für Speis und Trank, sowie für gebührende Schlafgemächer wird ausgiebig gesorgt sein.
 
 
 
Die Hochzeitsgesellschaft erbittet statt persönlichen Geschenken um eine Spende an die Tsakirche, damit die junge Göttin dem Paar wohlgefallen sei.
 
 
 
Eine baldige Rückmeldung wird erbeten.
 
 
 
gesiegelt auf der Ritzewull
 
 
 
Elea von Ruchin, Baronin zu Ruchin, Oberhaupt des Hauses Ruchin
 
 
 
Nimmgalf von Hirschfurten, Baron zu Hirschfurten, Oberhaupt des Hauses Hirschfurten
 
 
 
===Diener des Landes===
 
Iralda auf dem Weg zu den Ureiwohnern Bärenaus.
 
 
 
 
 
===Erbe der Drosseln===
 
Selinde von Ruchin will unbedingt Nachwuchs, Alrik von Ruchin wird ein Sohn geboren.
 
 
 
=In der Ruhe liegt die Kraft=
 
Briefspielreihe zur Kommentation von diversen Ereignissen
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
=Trisdhan und Alion=
 
 
 
 
 
==Trisdhan und Alion – Ausbildung in Rossgarten==
 
 
 
==Trisdhan und Alion –Im Umland von Rossgarten==
 
Ausritte in die Umgebung, Vorstellung der Wasserburger Landschaft
 
==Trisdhan und Alion –Die Mauern der Ruine Grimmberg==
 
Übernachtung im Freien, Vorstellung der Wasserburger Landschaft
 
==Trisdhan und Alion -Was die Stadt zu bieten hat==
 
Besuch in der Stadt Wasserburg, Vorstellung der Wasserburger Landschaft
 
==Trisdhan und Alion -Auf in den Wall==
 
Auflug in die Umgebung, Vorstellung der Wasserburger Landschaft (Wall)
 
 
 
=Zacken und Wall=
 
Auszüge aus den ständigen Briefwechseln zwischen den befreundeten Herrschern von Sturmfels und Weißbarûn (namentlich Korhilda von Sturmfels und Gidiane von Waltern)
 
 
 
===Schiedsspruch von Morganabad===
 
  
 
=Aventurische Monate=
 
=Aventurische Monate=
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#  Rahja - Juni
 
#  Rahja - Juni
 
#  Namenlose Tage
 
#  Namenlose Tage
 
=Ochsenherde=
 
===Bastarde Ardor===
 
*1042 Rhianna von Hordenberg
 
 
===Leonora===
 
*Sharban von Ruchin
 
*Irian von Ruchin
 

Version vom 24. April 2024, 07:52 Uhr

Briefspiel Ina

Bericht aus den Lehen der Baronie Bärenau 1046 BF

Niedergeschrieben von Iralda von Ochs, Baronin zu Bärenau


Junkertum Krolocksaue:

Junker Wolfhardt von Krolock berichtet von einer durchschnittlichen Ernte in seinem Junkertum Krolocksaue. Die Felder haben ihre Früchte getragen, und die Bauern sind zufrieden. Es wird ausreichen, um die Einwohner des Junkertums zu nähren, jedoch wird kein Überschuss erwartet, der an die Kaisermark und ihre hungrigen Mäuler geliefert werden kann.

Des Weiteren berichtet der Junker von einigen ungewöhnlichen Todesfällen. Die Bewohner werden unruhig und erzählen die gruselige Mär vom auferstandenen Vampir. Der Sohn des Junkers Odehart von Grenzfelden, ein ehemaliger Schüler meines Hofmagus Hamarjan ibn Hahmud, will sich der Sache annehmen. PS. Name geändert: der Magiername von Odehart lautet: Rohalion von Wagenhalt.

Der Gut Baernhof ist immer noch stark beschädigt. Im Krolocker Holz wurde ausreichend Holz geschlagen. Es wird erwartet, dass die Aufbauarbeiten in 1047 BF abgeschlossen werden können.

Junkertum Ibelstein:

Junker Balian von Ibelstein meldet eine gute Ernte in seinem Junkertum Ibelstein. Die Getreidespeicher sind gefüllt, und die Bevölkerung kann beruhigt in den Winter gehen. Der kleine Überschuss muss an das Junkertum Cavans Steg verkauf werden, um die Folgen der Missernte zu mildern.

Junkertum Cavans Steg:

Im Junkertum Cavans Steg hingegen herrscht Unruhe. Die Obrigkeit, Junker Ulmenbert von Grabandt, ist noch immer flüchtig. Das Gerichtsurteil steht aus. Familienstreitigkeiten haben zu einer schlechten Ernte geführt. Die Felder liegen brach, und die Bauern sind besorgt. Die Situation eskalierte und Hochwürden Ernbrecht Rübsamen kam bedauerlicherweise bei einem Aufruhr ums Leben. Ich habe meinen Berater Leuerich von Hartwalden in das Junkertum geschickt, er soll als Vogt die Lage stabilisieren und wird in meinem Namen für geordnete Strukturen sorgen. Er ist geschult im Ackerbau, wenn auch eher bei aranischem Boden. Er wird eng mit der neuen Vorsteherin des Peraine-Tempels Hochwürden Maerlind von Steinfels versuchen den Ackerbau wieder anzutreiben. Ich muss mir die Missstände und die Missernte selber ankreiden, ich hätte energischer handeln müssen.


Junkertum Fuchswalden:

Vögtin Edala von Hartwalden-Sturmfels berichtet von einer herausragenden Ernte im Junkertum Fuchswalden. Der Überschuss kann gewinnbringend in die Kaisermark verkauft werden. Ich werde hier weiterhin auf Rat und Tat meines Hofmagiers hören.

Junkertum Baernwald:

Vögtin Walbirg von Bärenau-Pandlaril berichtet von viel Aktivität im Junkertum Baernwald. Die Holzfäller sind fleißig, und das Sägen und Hacken hallt durch den Wald. Holz wird dringend benötigt, vor allem für die immer noch anhaltenden Aufbauarbeiten nach der Fehde. Die Stadt Bärenau zahlt einen guten Preis für das Holz, mein Bruder Alderan hat in seiner Funktion als mein Vogt sehr gut verhandelt. Phex war ihm hold.


Junkertum Bronstein:

Vogt Rondril von Bärenau-Pandlaril meldet eine mickrige Ernte von Weintrauben im Junkertum Bronstein. Die Winzer sind besorgt, denn dies wird sich negativ auf die Produktion des Bärenauer Medicus-Weins auswirken. Die Getreideernte ist herausragend. Magister Hamarjan und sein Ratschläge zeigen sich als äußerst ratsam.


Freiherrliche Lande Liliengrund:

Vögtin Firisa von Krolock berichtet von den moorastigen Gebieten in den freiherrlichen Landen Liliengrund. Hier sind die Torfstecher aktiv, um das wertvolle Material zu gewinnen. Das Moor birgt Geheimnisse und Gefahren gleichermaßen.

Die Aufbau- und Renovierungsarbeiten am Schloss Lilienmoor sind weiterhin ausgesetzt. Die Priorität liegt erstmal auf einer stabilen Baronie. Es wird die Zeit kommen, an dem wir am diesem historischen Ort des Reychsforster Bundes weiterarbeiten können.


Freiherrliche Lande Praiosburg:

Vögtin Turike zu Stippwitz berichtet von viel Aktivität im Steinbruch. Die Steinmetze schlagen und bearbeiten die Steine. Der Klang ihrer Hämmer ist täglich zu hören. Die Stadt Bärenau und die Kaisermark sind gute Abnehmer. Hinzukommend wird weiterer Stein für den Wiederaufbau beschädigter Mauern und Gebäude benötigt.

Von der Zucht und Haltung von Rindviechern

Ochsen tragen Hochzeitsglocken

Wolfsrudel oder Ochsenherde

Burg Ox, Baronie Viehwiesen Efferd 1047 BF

Gezankt hatten sie, wieder einmal waren die Ochsen dem roten Tuch hinterhergelaufen. Leobrecht stand auf den Mauern von Burg Ox, hier war es friedlich, er liebte den Tannenduft und genoss die Aussicht auf das Schlunder Vorgebirge. Korhilda, seine Gattin, hatte er eng angeschmiegt vor sich. Das bedeutete das reinste Glück für den Reichsvogt, an seinem Lieblingsort mit seiner Seelenverwandten.

„Nimm es nicht so schwer, Liebster.“ Seine Frau strich ihm sanft über seine umschlungenen Arme. „Sie verstehen es einfach nicht.“ Das Oberhaupt des Hauses Ochs haderte mit der nächsten Generation. Die Baronin von Wasserburg drehte sich um, sie wollte ihrem Liebsten in die Augen blicken können. „Das hat nichts mit Verstehen zu tun, Iralda und Wolfaran haben gelernt, dass wenn sie etwas erreichen wollen, sie nur dafür kämpfen müssen.“ Der Reichsvogt seufzte. „Aber Hilda, hier gibt es nichts zu erreichen.“

„Ich bin mir dessen bewusst, den beiden ist es das aber nicht. Sie haben bisher gelernt, der Stärkere setzt sich durch. Denke an Iralda, sie hat alles gegeben, um die Baronie ihrer Vorväter zu erringen. Trotz aller Widrigkeiten hat sie es geschafft. Sie hat sich sogar für ihr Ziel ihre magischen Fähigkeiten ausbrennen lassen. Und Wolfaran hat gelernt, dass ein guter Name nicht alles ist. Er hat die Schmach mit der Mardershöh nicht vergessen, als Giselda starb und der Kaisermärker im vorgezogen wurde. Gleichfalls weiß er sich durchzusetzen, er hat ihn an den Großfürstenhof gebracht.“

„Die beiden vergessen dabei, dass sie es nie so weit geschafft hätten, wenn es keine stabile Familie im Hintergrund gegeben hätte. Sie werden sich alle zerfleischen wie ein Wolfsrudel an dem Tag meines Ablebens. Dabei sollte die Herde immer einig dem Viehtrieb folgen.“ Leobrecht fürchtete um die Zukunft seines Hauses.

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„Danke, dass ihr gekommen seid.“ Korhilda gegenüber saßen Iralda und Wolfaran. Ihr Sohn und ihre Schwiegertochter.

Der Jagd- und Forstmeister war ein wenig überrascht, dass seine Mutter beide zu sich bestellt hatte.

Doch bevor er loslegen konnte, erhob die Baronin das Wort. „Ihr fragt Euch sicher, warum ich euch zusammengerufen habe. Ich bitte euch daher, lasst mich erst mein Anliegen vortragen, danach können wir in einen offenen Diskurs gehen.“ Die Baronin von Bärenau und ihr Gatte nickten, während die Sturmfelserin weiterredete. Korhilda nahm ein großes Buch, in dem Lesezeichen hinterlegt waren und gab es ihrer Schwiegertochter. „Iralda, bitte schlage zum gelben Band und lese Dir die nächsten fünf Seiten durch.“

Wolfaran blickte zu seiner Mutter. Bei seinem Vater hätte er schon hinterfragt, was das Treffen hier sollte. Seine Mutter bewirkte ihn ihm etwas Beruhigendes. Sie war sein Anker, sein Mensch, wenn er Nestwärme benötigte. Gleichzeitig war sie seine Heldin, die rondragefällige Streiterin, die nichts besiegen konnte. Er liebte sie so sehr. Was bezweckte sie mit diesem Treffen?

Eine beruhigende Stille lag in dem Raum, während Iralda die Blätter des Buches umschlug, wie in einer Bibliothek.

Die Bärenauerin hatte die Seiten gelesen und gab das Buch an Korhilda zurück. „Ich…“ wollte die junge Baronin sagen, als Korhilda sie bat ihr Anliegen später vorzubringen. Die Sturmfelserin nahm das Buch an sich und gab es zu Wolfaran. „Bitte ab dem roten Lesezeichen.“ Zusätzlich gab sie Iralda noch ein paar Briefe – Konversation zwischen ihrem Gatten Leobrecht und seiner bereits verstorbenen Schwester Giselda.

Sie setzte sich wieder in ihren Sessel zurück und Stille überzog ein weiters Mal den Raum.

Während Wolfaran noch las, hatte Iralda die Briefe gemeistert. Sie war in Gedanken, ob der gelesenen Seiten. Es dauerte ein halbes Stundenglas bis Wolfaran das Buch zuschlug und zu seiner Mutter schaute, die ihn milde anlächelte und ihrer Schwiegertochter das Wort erteilte.

„Ich …“ die Bärenauerin sammelte ihre Worte. „… so habe ich es noch nicht betrachtet. Ich denke, ich weiß, was Du mir sagen möchtest.“ Iralda gab Korhilda den Briefwechsel ihres Schwiegervaters zurück.

„Du möchtest, dass wir zu schätzen wissen, was wir haben und wer dafür verantwortlich ist, dass wir an diesem Punkt angekommen sind.“ Führte Wolfaran fort.

„Ich möchte, dass ihr Demut zeigt. Ihr konntet es schwarz auf weiß lesen, das sind die Geschäftsbücher des Hauses Ochs, die Bücher der Barone von Viehwiesen. Und das viele Geld, was sie investiert haben, damit Du Iralda, Bärenau überhaupt erringen konntest. Hinzukommend gibt der Schriftverkehr meines Gatten einen Einblick, wie Giselda im Hintergrund die Fäden gezogen hat. Luidor war ihr Nachbar, sie kannten und schätzen sich. Die alte Dame hat alles versucht und konnte ihn überzeugen, Dir den Lehnseid abzunehmen. Du warst nicht seine erste Wahl.“ Korhildas Stimme blieb ruhig und einfühlsam.

„Sie haben viel Dukaten aufgebracht für Wasserburg. Ich wusste, dass es viel war, aber so viel hätte ich nicht gedacht.“ Wolfaran schaute ergeben zu seiner Mutter.

Korhilda legte ihre Hand auf die Schultern von Wolfaran und Iralda und blickte beiden tief in die Augen. „Viehwiesen wird in Zukunft das kleinste Lehen in Ochs Hand sein. Bärenau ist schon erblüht, nah an der Kaisermark und an der Goldenen Au gelegen. Es wird ein reicheres Lehen werden, als es Viehwiesen je sein könnte. Und Wasserburg, wenn es einstmals entschuldet sein sollte, wir durch die Lage an der Reichsstraße und durch seine Größe Viehwiesen überflügeln. Aber vergesst niemals – wirklich niemals, dass es Bärenau und Wasserburg als ein Lehen des Haus Ochs niemals geben würde, wenn Viehwiesen den beiden Baronien nicht mit viel Geld unter die Arme greifen würde. Das Haus Ochs hat sich weit aus dem Fenster gelehnt und hat tief in seine Rücklagen gegriffen, um Euch beiden die Möglichkeit zu geben als mittelreichische Barone herrschen zu können. Ich weiß ihr strebt danach Verantwortung zu übernehmen und seid gewillt das Haus anzuführen. Ihr könnt das auch – ihr beide bringt alle Fähigkeiten mit. Doch steht es euch nicht zu. Viehwiesen hat so viel investiert und wofür, dass ihr es nicht respektiert und ihr es untergrabt? Seit hunderten von Götterläufen hält es das Haus Ochs im Hochadel. Standfest gegen alle Widrigkeiten. Ihr solltet das Respektieren und dankbar sein. Vielleicht wird die Zeit kommen, dass das Oberhaupt des Hauses Ochs vom Baron von Bärenau oder Baron von Wasserburg gestellt wird. Die Zeit ist aber noch nicht jetzt. Solange der Baron von Viehwiesen kein Magier ist, wird er das Oberhaupt sein. Ihr seid Mitglieder eines alten Hauses, kein Rohajascher Neuadel. Ihr wollt den Namen stolz tragen, dann werdet ihm auch gerecht. Mehr habe ich dem nicht hinzuzufügen.“ Es war etwas passiert, das selten geschah, Korhilda mischte sich ungern in die Belange des Hauses Ochs ein, aber durch das Leid ihres Gattes, sah sie sich gezwungen über ihren Schatten zu springen.

„Wolfaran, Du bist ein guter Junge. Mein Erstgeborener, mein ganzer Stolz“ Die beiden schauten sich tief in die Augen. „Bringe es Ruben bei, die politischen Ränkespiele, werde sein Mentor. Es bleiben Dir noch zehn Götterläufe bis zu seinem Ritterschlag. Du kannst es, dass hast Du bewiesen, mehr als einmal.“ Korhilda merkte wie Wolfaran mit sich haderte und Iralda das Gesagte überdachte. Sie hoffte, dass ihre Worte verstanden wurden.

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„Anaxios sagte, Du hast Stundengäser mit Iralda und Wolfaran in seinem Schreibzimmer verbracht? Beide waren so still anschließend.“ Leobrecht wusste nicht, was seine Frau heute Morgen so früh aus dem Ehebett trieb.

„Mein Liebster, Du bist ein solch hervorragender Diplomat. Unser Sohn ebenso, doch wenn ihr beiden zusammentrefft, vergesst ihr Eure Fähigkeiten. Ein Leitochse gegen den anderen. Ich habe versucht, Iralda und Wolfaran dazu zu bringen, eigenhändig einzusehen, wo ihr Stellung ist und was ihre Aufgaben sein werden.“ Korhilda küsste sanft ihren Gatten.

„Und hattest Du Erfolg?“

„Es wird kein Wolfsrudel werden, dieses Versprechen werde ich Dir geben. Ich hoffe sie sehen es selbst ein, ich glaube sie müssen den Stein ein ums andere Mal noch den Hügel hinauf rollen, wie Ingramm sagen würde, um es zu verinnerlichen. Aber beide sind klug und einfühlsam, ich hoffe das Beste. Wenn nicht, werde ich die Herde mit meiner eigenen Hand wieder zusammentreiben werde. Ich bin kein Mitglied Deines Hauses, aber ich werde niemals zulassen, dass Dein Andenken von irgendjemanden zerstört wird. Ich hoffe Du erteilst mir hierzu Deine Erlaubnis, sollte der Tag kommen da Du dieses nicht mehr regeln können?“

Leobrecht wischte seiner Frau eine Träne weg. „Oh Hilda, das musst Du nicht tun. Ich danke Dir dafür – unendlich sogar.“

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Iralda und Wolfaran standen auf einem Balkon von Burg Ox und blickten in den Innenhof. Der Kälberstall – wie alle Erwachsenen des Hauses die reiche Kinderschar nannten – tobte durch den Innenhof.

„Ich hasse es, wenn sie das tut“. Wolfaran ergriff zuerst das Wort.

„Aber sie hat Recht, ohne Viehwiesen hätte ich Bärenau niemals erringen können. Ich hätte auch nicht gedacht, dass Leobrecht und Giselda diplomatisch so viel im Hintergrund geleistet haben. Ich törichter Narr dachte, ich hätte Graf Luidor mit meinen Handlungen von mir überzeugt. Ich war naiv. So dumm.“

Wolfaran schaute dem jungen Ruben nach. Der Bursche mit den blonden Locken war noch im Pagenalter. Wie er selbst wurde der Junge ausgebildet am Schlunder Grafenhof. „Mit Vater kann ich mich wunderbar streiten. Einer von uns beiden trifft immer den Tonfall, der den anderen aufwühlt. Aber Mutter weiß, wie sich mich nehmen muss. Ich tue mich schwer, sie enttäuschen zu wollen. Das sie sich jetzt aber einsetzt und in Befindlichkeiten des Hauses Ochs eingreift, hätte ich nicht erwartet. Dann ist es ihr wichtiger als ich dachte. Oder ich habe mich so sehr verrannt, dass ich sie gezwungen habe das zu tun.“ Der Baron schmiegte sich an seine Ehefrau. „Vater würde jetzt sagen, kein Joch zu groß. Bin ich an dem Punkt angekommen?“

Der Ochse und sein Hirte

Tagebucheintrag der Baronin von Wasserburg, Korhilda von Sturmfels, Wandleth Travia 1047 BF

Nach langer Zeit hat es mich wieder an den Schlunder Grafenhof gezogen. Von Wasserburg aus ist es nur noch ein kleines Stück bis in die alte Heimat.

Mein Herz war hocherfreut, meinen Vater wieder zutreffen. Er hat doch mittlerweile ein gesegnetes Alter erreicht, ich muss es mir unbedingt vornehmen, ihn öfter zu besuchen. Wer weiß wann die Schwingen Golgaris ihn hinfort nehmen werden.

Mein Schwager Parinor war leider nicht zugegen, er weilte zu wichtigen Amtsgeschäften in seinem Junkersgut Feldrungen.

Firunian und Klein-Leobrecht, meine kleinen süßen Enkel, sind zu wackeren Jünglingen geworden. Klein-Leobrecht scheint glücklich zu sein, viel Zeit mit den Zwergen verbringen zu können, während Firunian sicher, wenn er erwachsen ist, ein guter Ritter werden wird. Dazu muss er sein Temperament nur zügeln. Er ähnelt da sehr seinem Vater.

Mein eigentliches Anliegen am Hofe galt jedoch Ruben, dem Sohn von Anaxios. Wolfaran hat sich bereit erklärt, Ruben in seiner Ausbildung zu unterstützen. Durch seine Aufgabe am Großfürstenhof wird er sicher kaum Zeit dafür finden.

Auch wenn ich mich nicht in die Angelegenheiten des Hauses Ochs einmischen möchte, bleibt mir zurzeit nichts anderes übrig. Ich kann nicht anders, ich muss meinen Gatten unterstützten, so gut es in meiner Macht steht. So traf ich auf meinen ehemaligen Knappen Helmar. Nach dem Tode meiner Mutter folgte er ihr als Zeugmeister am Grafenhof. Er hat sich wirklich gut entwickelt. Ein Hartwaldener durch und durch. Er ist meiner Bitte nachgekommen und wird den jungen Viehwiesener Erben unter seine Obhut nehmen. Helmar ist ein sehr versierter Verwalter und kennt sich im Schlund aus. Dazu hat er in seiner Pagenzeit bei Giselda von Ochs einen Einblick in die Begehrlichkeiten des Hauses Ochs erhalten. Ich werde als die Mittlerin zwischen ihm und Leobrecht fungieren.

In der Hoffnung Ruben zu formen und auszubilden, so dass er die auf ihn zukommenden Aufgaben meistern kann.

Aventurische Monate

  1. Praios - Juli (Jahresanfang)
  2. Rondra - August
  3. Efferd - September
  4. Travia - Oktober
  5. Boron - November
  6. Hesinde - Dezember
  7. Firun - Januar
  8. Tsa - Februar
  9. Phex - März
  10. Peraine - April
  11. Ingerimm - Mai
  12. Rahja - Juni
  13. Namenlose Tage