Perricum:Trollzacken
Allgemeines
Der Name der Trollzacken weist auf die früher hier zahlreich lebenden Trolle hin, die allerdings in den Zeiten des alten Bosparan stark dezimiert wurden. Heute leben die Trolle zurückgezogen in den Höhen des Gebirges.
Das Gebirge der Trollzacken zieht sich von den Ausläufern der Schwarzen Sichel an den Ufern des Ochsenwassers im Westen und den Höhen der Warunkei im Osten hinab bis auf die Landzunge »Trollnase« im Golf von Perricum. Wie ein Riegel schließen sie die so genannten Schwarzen Lande vom zwölfgöttergefälligen Mitteleich ab und sind eine natürliche Barriere gegen die Schwarzen Invasoren. Hauptpassage durch die Trollzacken ist die Trollpforte, an der die bedeutendsten Schlachten der Zeitgeschichte geschlagen worden sind. Ein weiterer Weg durch die Trollzacken führt über den Arvepass, der bereits in der Markgrafschaft Perricum liegt. Es gibt darüber hinaus weitere Wege durch das Gebirge, die allerdings nur einheimischen Bergbewohnern bekannt sein dürften.
Politisch befinden sich auf Perricumer Grund folgende Baronien teilweise oder vollständig in den Trollzacken: Knoppsberg, Zackenberg, Gluckenhang, Bergthann, Vellberg, Arvepass und Trollnase.
Die Landschaft
Im Südwesten und Nordosten erstrecken sich sanfte, von Föhren und Fichten bewaldete Hügellandschaften, im Süden reicht bis an die Ufer des Darpats das Anbaugebiet eines aromatischen Rotweines. Doch nur wenige Meilen weiter erheben sich jäh die schroffen, steilen Hänge der Bergmassive, die schon so manchen Maler und Dichter zu Werken von vollendeter Schönheit inspiriert haben. Zacken, Hörner, Kegel und Pyramiden von 2.000 Schritt Höhe bilden bizarre Felsformationen, die die Phantasien nicht nur der darpatischen Dichter beflügeln. So hat man den höchsten Gipfeln Namen wie »Wolkenkopf« oder die »Brüder« gegeben, auch kennt man den »Drachen«, das »Ogerhaupt« oder die »Daimonenklaue«. Der König unter ihnen aber ist die »Trollfaust« mit 2.400 Schritt Höhe, die wie die Hand eines aufgebrachten Riesen dem Himmel zu drohen scheint.
Unwegsam ist die Wildnis, die Natur widersetzt sich in stummem Trotz jedweder Zähmung durch den Menschen. Nur wenige steile Pfade queren das Land, verbinden die wenigen Siedlungen und Pässe mit dem Tiefland. Wiewohl es heißt, dass von manchem Dorf gar kein Weg in die Ebene führt und niemals einer der Bewohner seinen Fuß aus dem Gebirge setzt. Selbst wo sich Wege finden, sind diese nur schwer gangbar, oftmals gar nur im Sommer.
Lärchen, Zirbelkiefern und Firunföhren bilden dichte Forste, in den geschützteren Tälern findet man wohl sogar noch die seltenen Trollbirnbäume oder einen Quittenbaum, dessen Frucht ungekocht nur für Trolle genießbar ist. In höheren Regionen schmiegen sich zerzauste Krüppelkiefern eng an den Fels, um dem unerbittlich pfeifenden Wind zu entgehen.
Gelber Fingerhut bedeckt die sonnigen Hänge, zwischen Berggräsern wurzeln genügsame Sträucher wie Barbaritze, Geißblatt und Wacholder. Auf den wenigen Almen hoch im Gebirge wächst Enzian. Und manch seltenes kostbares Steinkraut soll hoch im Gebirge auf den mutigen Sammler warten, der Schneid und Geschick genug hat, es sich nur zu holen.
Kommt ein Wanderer auf einer der Passstraßen dann in das Tal zwischen Falkenklaue und Madagesang, so mag er gar einen der letzten Mammutbäume Aventuriens erspähen. Bewacht wird er von Grazz, einem Troll von annähernd 300 Sommern, zumindest lässt sich dies aus dem wenigen schließen, was er Besuchern erzählt. Er ist ein Eigenbrötler, der lieber allein in seinem Tal bleiben will und auch keine Siedler duldet. Wohl darf man sich dem Baum nähern und ihn gar berühren, auch eine Nacht bleiben, aber geht man nicht früh am nächsten Morgen, wird ein grimmer Troll zum Aufbruch drängen – wenn es ein muss, mit der Holzfälleraxt!
Reich an Tieren ist das Gebirge: Gebirgsböcke, Grimwölfe und Berglöwen gibt es allenthalben, wiewohl die Tiere sich hüten, in des Menschen Nähe zu kommen. Seltener einmal durchstreift ein Bär die Wälder. Königsadler und Blaufalken ziehen majestätisch durch die Luft, auf der Suche nach den zahlreichen Nagetieren.
Etliche Höhlen bieten dem Reisenden Unterschlupf, doch nicht immer gewähren diese eine sichere Unterkunft. Fledermäuse und Vampirfledermäuse, Fischerspinnen und Höhlenbären lauern auf Beute oder zumindest darauf, ihr Revier zu verteidigen. Ärger noch ist die Gefahr durch Orken und Goblins. Trollzacker und Ghule mögen zwar seltener sein, doch bedeuten sie eine nicht zu unterschätzende Bedrohung, desgleichen die Harpyienschwärme, die schon mehr als einen Wanderer in eine Schlucht gestoßen haben.
Besondere Bewohner
(BB/RS)