Geschichten:Das Schweigen im Walde I: Feuersbrunst - Teil 15

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Erinnerungen XII – Die Schlacht im Blutmoor

Im Reichsforst, Boron 1028 BF

Vier Wochen waren ins Land gegangen, seit Tiranee ihm vom Versteck der Rubinbrüder berichtet hatte, und Wulf hatte in den ersten Tagen Pläne über Pläne geschmiedet, wieder verworfen und neu durchdacht. Letztlich hatte er es aufgegeben; sie wussten ohnehin nicht, was sie erwartete und würden sich vor Ort auf die sich bietende Lage einstellen.

Die ersten, die seiner Aufforderung Folge geleistet hatten waren erwartungsgemäß die Ritter seines Hauses gewesen, wenngleich Godelind sich noch einmal darüber beklagt hatte, dass er noch immer keinen neuen Heermeister der Ritterschaft ernannt hatte. Nicht, dass sie als Stellvertreterin nicht in der Lage gewesen wäre, die Ritterschaft zu führen, sondern vielmehr, um selbst Gewissheit zu haben, wie es um ihre eigene Stellung stand.

»Dies sind harte Zeiten für das Reich und uns alle«, so hatte er ihr geantwortet, »und so lange werde ich selbst als Heermeister der Ritterschaft vorstehen.« Tatsächlich bedeutete es dennoch die Anführerschaft für Godelind, da sich Wulf als Baron und Obrist der Grafschaft schwerlich um alles selbst kümmern konnte, aus letzterem Grunde war es schließlich so, dass Hauptmann Cern von Aschenfeld die Truppen der Baronie an seiner statt führte. Als nächste waren eine Handvoll Ritter aus Falkenwind die Hausritter der Gräfin eingetroffen, wenngleich kaum einer von ihnen weder die Grafenburg noch die Gräfin jemals wirklich kennen gelernt hatte; ein gutes Dutzend der gräflichen Garde unter der Führung von Hauptmann Mausolf Luringer begleitete sie.

Zwei Tage vor dem geplanten Abmarsch zum Versammlungspunkt am Kloster Gansbach trafen dann auch die Golgariten aus dem Ordenshaus der Schweigenden Wacht zu Waldfang in Uslenried ein; Wulf ließ es sich nicht nehmen, die Ordensritter anderswo als auf der Burg unterzubringen; den Abend verbrachte man gemeinsam am Kamin.

Nun aber war die Zeit heran, dass man sich am Traviakloster im Norden der Gräflich Silzer Lande zusammengefunden hatte. Nicht alle Adligen waren der Aufforderung des Obristen gefolgt, dennoch belief sich das kleine Heer in seiner Gesamtheit auf nahezu drei Banner, darunter auch eine kleine Abordnung des Ordens der Schwerter aus Osenbrück. Nunmehr harrte das versammelte Heer der Rückkehr der Kundschafter; der gräflichen Jagdmeisterin war es gelungen, einige elfische Gefolgsleute aus Silz davon zu überzeugen, sie zu begleiten. Zusammen mit einigen weiteren menschlichen Kundschaftern waren sie vor einigen Tagen in den Wald gezogen, um die Lage auszuspähen. Wulf hoffte inständig, dass die Sektierer ihr Versteck nicht inzwischen gewechselt hatte, und mit jeder Stunde, die verging, verstärkte sich das Gefühlt, dass ihnen die Zeit davon lief. Hinzu kam noch, dass sich Mutter Tomalis Hardanger, die Vorsteherin des Klosters, auch etwas erbost gezeigt hatte und wenig Verständnis dafür aufgebracht hatte, warum das Heer sich ausgerechnet vor den Toren eines Klosters der gastfreundlichen Göttin versammeln musste. Wulf hatte sie nur schwer davon überzeugen können, dass das Heer dem Kloster ja auch Sicherheit bot und die Spur zu den Kultisten nun einmal von diesem Ort ausging. Tomalis hatte schließlich klein beigegeben, als Schwertschwester Rondrina sich in das Gespräch eingemischt und darauf hinwies, dass die Kirchen der Zwölfe trotz ihrer unterschiedlichen Gebote zusammenhalten müssten, wenn es gegen die Feinde der Alveranischen ging und das Heer schließlich nicht die Gastfreundschaft des Kloster ausnutze, sondern sich selbst versorge.

Nach einer kalten Nacht erwachte Wulf fröstelnd und trat hinaus vor das Zelt. Man schrieb inzwischen den achten Tag des Boronmondes, und so war es bereits empfindlich kalt, auch der Tag versprach nicht mehr wirklich warm zu werden. Für gewöhnlich war es eine schlechte Jahreszeit für einen Kriegszug, doch Wulf war bereit, dies in Kauf zu nehmen, wenn man die Kultisten nun ein für alle Mal besiegen konnte. Im Lager wurde das Murren ob der Wetterverhältnisse lauter; der ein oder andere hatte sich schon einen Schnupfen zugezogen; hier und da war auch erkältetes Husten zu hören.

Zwei Stunden nach Sonnenaufgang schließlich meldeten die Wachposten am Lagerrand die Rückkehr der Späher. Im Gegensatz zu ihren elfischen Gefährten wirkten die menschlichen Späher müde und erschöpft; Tiranee Schattentanz hingegen war regelrecht guter Laune und weitaus gesprächiger als beim ersten Zusammentreffen mit Wulf vor ein paar Wochen. Wulf hatte inzwischen herausbekommen, dass die gräfliche Jagdmeisterin eine Halbelfe war und festgestellt, dass sie durchaus zu menschlichen Gefühlsregungen und Ausdrucksweisen fähig; doch je länger sich Tiranee in den Wäldern aufhielt, desto mehr schlug das elfische Erbe in ihr durch und damit auch die Unsicherheit im Umgang mit der Menschenwelt.

Den Nachmittag verbrachte Wulf mit der Jagdmeisterin, dem Landmeister Atheran, Hauptmann Mausolf und anderen damit, die Erkundungen des Spähtrupps auszuwerten und eine Taktik zu entwickeln. Auch Godelind, die sich schon wieder an den Rand geschoben fürchtete, wurde von Wulf mit in den Kreis der Strategen berufen, was ihren Zügen ein wenig von der in letzter Zeit üblichen Bitterkeit nahm. Am frühen Abend schließlich ließ Wulf die versammelten Kämpen antreten und gab die Befehle aus, bevor er allen nahe legte, sich zeitig zur Ruhe zu begeben.

Am nächsten Morgen brachen die Kämpfer nach dem Frühstück auf. Es wurde nur das nötigste mitgenommen, selbst die Pferde verblieben im Heerlager auf der Klosterwiese. Ein Dutzend Kämpfer und Trossleute blieben als Bewachung zurück, dann zog die Truppe auf Schusters Rappen in den Wald hinein. Zunächst folgte man dem kaum sichtbaren Pfad, den die Kundschafter bei ihrer Rückkehr hinterlassen hatten, doch der Wald wurde immer dichter, je weiter man sich von den Straßen und bewohnten Lichtungen entfernte. Irgendwann war das Unterholz so dicht, dass ein Trupp ihrer Größe nur noch langsam voran kam. Mit hereinbrechender Dunkelheit wurde es so finster, dass man kaum mehr etwas sehen konnte, und so ließ Wulf ein Lager aufschlagen. Zeltplanen wurden aufgespannt und Feuerstellen ausgehoben, doch auch die Wärme der Flammen vermochte die Leiber der Kämpfer kaum ausreichend zu wärmen.

So vergingen zwei Tage und Nächte, in denen man sich dem Versteck der Kultisten näherte, und am Abend des elften Boron schlugen die Waldsteiner ihr Nachtlager bereits an den Ausläufern des Blutmoors auf. Von hier aus, so ließ die Jagdmeisterin verlauten, war es nicht mehr weit bis zum Versteck der Sektierer.

Die Nacht wurde noch kälter als die vorigen, und die Feuchtigkeit aus dem Sumpf tat ihr übriges, um den vom Marsch ausgelaugten Streitern die nötige Erholung zu verwehren. So waren die meisten schon früh am Morgen auf den Beinen, nahmen ein karges Morgenmahl zu sich und harrten der Dinge, die da kommen mochten. Tiranee Schattentanz war mit ihren elfischen Begleitern noch vor dem Morgengrauen aufgebrochen, um ein letztes Mal die Lage zu erkunden, und als sie zurückkam gab es für Wulf kein halten mehr: Der heutige Tag würde das Ende der verderbten Bruderschaft bringen, dessen war er sich sicher. Schnell wurden die letzten Befehle ausgegeben, dann drangen die die Kämpfer angeführt von den Kundschaftern auf trittsicheren Pfaden in das Sumpfgebiet ein.

Die Kultisten wurden von dem Angriff vollkommen überrascht. Der einzige Wache hockte auf einer grob gezimmerten Bank am Feuer, ein Pfeil eines der Sertiser Schützen brachte ihn für immer zum Schweigen, noch bevor er sich der drohenden Gefahr überhaupt bewusst wurde. Schnell stürmten die Waldsteiner vorwärts auf die Insel im Sumpf, auf welcher grob gezimmerte Bretterbuden das kümmerliche Versteck der Bande bildeten und wollten just in die ersten Hütten eindringen, als ein Alarmruf erscholl.

Zachan ibn Ruhal, wiedergekehrter Anführer der Kultisten, war von einer düsteren Ahnung nach draußen getrieben worden. Nun stand er in der Tür seiner Behausung, die Augen noch vom Schrecken geweitet, während sein Warnruf düster aus dem Wald widerhallte und seine Getreuen verschlafen aus den Hütten gelaufen kamen. Sollte dies das Ende sein? Seine Hände glitten in die Taschen seiner Robe. Jahrelang hatte er sich auf diesen Moment vorbereitet, denn noch einmal wollte er sich nicht vertreiben lassen und hatte entsprechend vorgesorgt. Der Sumpf, das wusste er und hatte es auch mehrfach selbst erkundet, war voll von halbvermoderten Leichen, die zum Teil schon Jahrzehnte hier liegen mochten. Alte Gerüchte besagten gar, das vor einigen Jahrhunderten ein Dorf namens Hinschingen dort gestanden haben sollte, welches regelrecht vom Sumpf verschlungen worden war. Zachan war geneigt, diesen Erzählungen glauben zu schenken und hatte immer wieder einmal versucht, solche Leichen zu Untoten zu erheben, und niemals Probleme damit gehabt. Und die Toten aus den Sümpfen sollten nun seine Armee der Vergeltung sein und ihm den Sieg über jene einbringen, die ihn vor Jahren aus Waldfang vertrieben hatten. Stück für Stück entnahm er seinen Taschen einen kleinen Knochen und schleuderte diese in alle Himmelsrichtungen ins Moor hinein. Dort, wo die Knochen versanken, begann der Sumpf zu blubbern und zu brodeln, als die Artefakte die in ihnen gespeicherte Magie freisetzten. Rings um die Sumpfinsel stiegen triefende, schlammige Gestalten aus dem moderigen Wasser empor und näherten sich mit schlurfenden Schritten den Angreifern.

Als Wulf erkannte, was um ihn herum geschah, schrak er zusammen. Die Erinnerung an die Schlacht um Puleth und den Überflug der Heptarchenzitadelle saß noch tief in den Knochen, doch er riss sich zusammen. Unter den unerfahreneren Kämpfern machte sich bereits Panik breit.

»Bleibt zusammen«, brüllte er über den Platz. »Am Siegestempel haben wir den Angriff des endlosen Heerwurms überstanden, und wir werden uns von diesen Kreaturen nicht besiegen lassen. Für die Zwölfe!«

Schon fielen die ersten Sumpfleichen unter den Hieben der Waldsteiner, und die Worte der Golgariten und Geweihten, die sich mit Selbstverachtung ins Getümmel warfen und Stoßgebete gen Alveran schickten rissen die übrigen Kämpfer mit.

Tiranee und die Schützen schickten Pfeil um Pfeil auf die Gegner, und allmählich ebbte der Ansturm der Untoten ab, hatte aber unter Wulfs Kämpfern bereits einige Opfer gefordert.. Zachan hatte indes seine Gefährten um sich gesammelt, die nun einen Kreis um ihn herum bildeten und die Bedrohung von ihm fernhielten, während er selbst ein Heptagramm auf den Boden zeichnete und beschwörende Worte murmelte. Tiranee und einige der Elfen erklommen einige ausreichend stabile Birken und schickten ihre Pfeile fortan aus luftiger Höhe auf die Kultisten. Tiranee ahnte, dass der Anführer der Kultisten böses vorhatte. Sorgsam nahm sie einen Pfeil aus dem Köcher, der in dünnes Leder eingewickelt war. Seit Jahren trug sie diesen Pfeil mit sich herum, den sie von Allechandriel als Geschenk erhalten hatte. Nun schien ihr der richtige Zeitpunkt gekommen, das Geschoss auch einzusetzen. Sie legte den Pfeil auf die Sehne, spannte den Bogen und nahm sich lange Zeit zum Zielen, wobei sie selbst das Atmen unterließ. Als der Pfeil schließlich davon schnellte und in Zachans Körper einschlug, entlud sich die darin gespeicherter Magie und streckte den Borbaradianer nieder, der mit ungläubigem Blick zusammenbrach. Dennoch fand er die Kraft, die Formel zu ende zu sprechen.

Urplötzlich begann es zu dampfen, und aus den Nebelschwaden schälten sich die Konturen eines Wesens hervor, wie sie unwirklicher nicht sein konnten: Ein langer Schnabel stieß hervor, Tentakel wuchsen auf dem Kopf des Wesend, und jener ruhte lediglich auf zwei überdimensionierten Vogelbeinen. »Dämon!« entfuhr es Alara, der Golgaritenadjutantin, und einige der Ritter wichen erschrocken einen Schritt zurück. Fauchend und zischend bahnte sich das widernatürliche seinen Weg nach vorn und scherte sich dabei weder um Freund noch Feind, einzig das Töten bestimmte sein Dasein. Ein Tentakel riss einen der Kultisten von den Beinen, ein weiterer traf einen Ritter aus Schwanenbruch und riss ihm die Brust auf, derweil die krallenbewehrten Beine die umherirrenden Sumpfleichen zerfetzten. Wütend fuhr der Shruuf unter die Garetier und hatte binnen weniger Augenblicke ein Dutzend Kämpfer aus dem Leben gerissen.

»Für Golgari, für Boron!« erscholl da ein Ruf über die Sumpfinsel. Atheran Zobel, der Landmeister des Golgaritenordenshauses zu Waldfang, hatte sein Tuzakmesser in die linke Hand gewechselt und den Rabenschnabel gezogen, die Waffe der Boronskrieger. Fast beschwörend reckte er die Waffe in die Höhe, Alara und die anderen Angehörigen des Ordens folgten seinem Beispiel. Zu fünft – Der Landmeister, Adjuntantin Alara und Ritter Jeldan sowie die beiden Kriegsknechte des Ordenshauses – schritten der niederhöllischen Gestalt mutig entgegen. Rondrina von Streitzig, die Schwertschwester des Uslenrieder Tempels der Leuin, folgte ihnen mit den anderen Rondrianern.

Atheran erreichte den Dämon als erster und hieb auf die Schuppenhaut des Unwesens ein. Noch bevor seine Ordensmitstreiter aber vollends heran waren traf ihn ein Schnabelhieb des Shruuf in die Schulter und ein Tentakelhieb schmetterte derart stark gegen seinen Leib, dass er einige Schritte durch die Luft gewirbelt wurde und im Fallen einige der Waldsteiner Kämpfer mit zu Boden riss.

Derweil hatten die übrigen Kämpfer sowohl die Untoten als auch die Kultisten besiegt. Nur der Dämon überragte die Szenerie, doch Wulf ahnte, dass jener mit normalen Mitteln nicht zu besiegen sein würde. »Bleibt zurück und überlasst den Dämon den Geweihten und Zauberkundigen! Ihr könnt nichts gegen diese Kreatur ausrichten!« befahlt er lautstark, wenngleich es ihn wurmte, selbst nichts ausrichten zu können. Und auch die magischen Möglichkeiten der elfischen Begleiter waren nur begrenzt; es blieb ihnen nichts anderes übrig, als auf die Hilfe der Götter und ihrer Diener zu vertrauen.

Trotz der Überzahl der Geweihten war es ein ungleicher Kampf. Ein Krallenhieb des Dämons zerriss einen der Golgaritenknechte, der andere wurde von einem Tentakelhieb von den Beinen gerissen, der Ritter Jeldan davon geschleudert. Alaras Schild war zerbrochen, zudem war sie offenbar am Bein verletzt und hinkte aus der Gefahrenzone dorthin, wo sich einige Kämpfer um den Landmeister kümmerten. Nun waren die wenigen Rondra-Priester um Rondrina die letzten, die noch gegen den Dämonen fochten, doch auch sie hatten schon Blessuren hinnehmen müssen.

»Löwin und Mantikor, Mutter und Sohn vereint« vernahm Wulf eine Stimme schräg hinter sich. Jessa al Tern, seine Leibwächterin, drängte sich durch die Krieger nach vorne. Fast wie in Trance schritt sie dem Shruuf entgegen, während sie einen Dolch aus dem Gürtel zog und sich mit der Klinge neun Schnitte in den Rücken der linken Hand ritzte. »Neun Streiche...« murmelte sie, als ihr Blut zu Boden tropfte. Dann zog sie ihren Nachtwind aus der Rückenscheide und stürmte mit wirbelnder Klinge dem Dämon entgegen.

Jessas Angriff traf das Höllenwesen mit unvermittelter Wucht, gleich so, als habe der Dämon die Gefahr gar nicht erkannt. Gerade noch hatte er die Rondra-Geweihten mit den Tentakeln auf Abstand gehalten und Rondrina die Waffe aus der Hand geschlagen, da fuhr Jessas geschwärzte Klinge auch schon in seinen Leib. Mit wütendem Kreischen hackte der scharfe Schnabel nach der Angreiferin, doch die Kor-Priesterin wich geschickt aus, schlug erneut zu und traf wieder und wieder, während der Dämon von den Rondrianern abließ und auch die Tentakelschläge auf seine neue Peinigerin konzentrierte.

Wulf fürchtete bereits das schlimmste, als ein derart intensiver Schrei aus der Geweihten hervorbrach, der ihn erzittern ließ; den übrigen Kämpfern ging es ebenso. »NEUN!« hallte es über die Stätte, und Jessa stand blutüberströmt, die Hand noch am Griff ihres Nachtwinds, vor dem Dämon; die Klinge steckte unterhalb des Schnabels in seinem Leib. Der Dämonenkörper wirkte auf einen Schlag wie erstarrt, dann fuhr ein Zittern durch seine Glieder, bis er sich schließlich in Nichts auflöste.

Noch einige Atemzüge lang stand Jessa da, die Klinge erhoben, dann stürzte sie keuchend auf die Knie. Rondrina eilte hinzu und half ihr auf. Wenige Augenblicke später hatten schließlich alle gewahrt, was geschehen war, und Jubelrufe wurden laut.

Wulf atmete auf. Die Schlacht war geschlagen, die Streiter des Guten hatten den Sieg davon getragen. Fraglich war nur, zu welchem Preis. Doch dies würde sich gleich zeigen. Erst einmal hieß es, seiner Kommandorolle gerecht zu werden. »Sieg!« verkündete er laut. »Der Feind ist vernichtet, die Zwölfe mit uns. Für Praios, Königin und Garetien!« 

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