Geschichten:Das Unglück von Eisenhütt
HEROLDARTIKEL: Am 27.Rahja 1047 ereignete sich in Eisenhütt das schwerste Hütten-Unglück der Geschichte der Baronie Hirschfurten, bei dem 13 Menschen starben
Am Morgen des 27. Rahja 1047 kam es in dem Bergarbeiterdorf Eisenhütt in den Rakulahöhen in den frühen Morgenstunden an der Hochofenanlage Drei zu einer Kohlenstaubexplosion. Die Wucht dieser Explosion war so groß, so dass die 80 Halbfinger dicke Schachtmauerung im obersten Teil, von der Tasse abwärts ca. fünf Schritt, zerstört wurde, und bis zu 20 Stein schwere Brocken mehrere Schritt weit weg geschleudert wurden. Gleichzeitig ergoss sich eine riesige Wolke aus glühendem Erz und Kohlestaub über die Arbeiter, die sich in der Nähe der Hochofens aufhielten. Von 20 Arbeitern, Meistern und Helfern waren zwei sofort tot. Von 18 Schwerverletzten starben an inneren Verbrennungen bis zum 3. NL 1047 weitere elf Hochöfner.
Wie kam es zu dieser Explosion? Der Eisenhütter Hochofen Drei wurde am 17. Ingerimm 1047 angeblasen. Vom 14. Rahja 1047 an wurde der Ofen in Auswirkung eines Beschlusses durch Baron Nimmgalf – um die Kosten für die Beimengung der teuren Rubrether Holzkohle zu reduzieren – ausschließlich mit Kohle aus der Kohlemine in den Rakulahöhen betrieben. Bis dahin war die Rubrether Holzkohle, die etwa 25 bis 30 % des Gesamtbedarfes deckte, gleichmäßig auf alle Öfen verteilt worden.
Bereits am 16. Rahja ging die Zahl der Gichten zurück, was auf allmähliche Verstopfungen der Ofens hinwies. Auch die Roheisenerzeugung ging ab 16. Rahja zurück. Am 22. Rahja verstärkten sich die Störungen. In der Nacht vom 24. zum 25. Rahja blieb der Ofen plötzlich hängen, Kohle und Erz rutschten nicht mehr nach. Am 25. Rahja fiel am frühen Abend die Beschickung zum ersten mal um etwa 4 Schritt ab. Dabei bildeten sich Kohlestaubwolken.
Am 25. Rahja kurz vor Mitternacht kam die Beschickung des Hochofens Drei nochmal leicht herunter, wobei alle Blaseformen zuliefen. Am 26. Rahja nachmittags begann die Gicht zu glühen, und zwar gegen abend so stark, dass Zentralrohr und Gichtverschluss rot zu glühen begannen.
In der Morgendämmerung des 27. Rahja expodierte der Hochofen schließlich. Alle Arbeiter, auch diejenigen, die in einer Entfernung von bis zu zehn Schritt zum Ofen standen, erlitten schwerste Verbrennugen im Gesicht, am Kopf und an den Händen. Beim Einatmen des glühenden Staubes erlitten viele auch innere Verbrennungen. Durch die Staubwolke und den Wasserdampf sahen die Arbeiter nicht wohin sie sich orientieren sollten. Es blieben nur zwei Arbeiter, die sich in der Nähe des Hochofens befanden, unverletzt. Der Staub war so entzündlich, dass er noch nach zwei Tagen sofort aufflammte, als Reste beim Säubern der Gerüstbalken herrabfielen und an die Luft gelangten.
Tatsächlich war die Eisenhütter Hochofenexplosion mit ihren 13 Todesopfern und sechs Schwerverletzten das schwerste Unglück, das sich bis heute in der Geschichte des garetischen Hüttenwesens ereignete.
Unter den Toten befang sich auch Ludmilla Klingenhort, die Frau des Minenvogtes Gerrik Langmann von Klingenhort.
Möge BORon den Verstorbenen den Eingang ins Paradies gewähren, und die Verletzten baldigst genesen. Die Beisetzung der Verstorbenen ist für den 10. Praios geplant.
Für den Herold, Helidon Farnhem, Herold aus Hirschfurten
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