Geschichten:Das Bein des Burggrafen - Teil 3

Aus GaretienWiki
Version vom 28. Februar 2014, 15:52 Uhr von VerschiebeBot (D | B) (Textersetzung - „Autor=(.*)\[\[Benutzer:(.*)\|(.*)\]\]“ durch „Autor=$1{{Briefspieler|Benutzer:$2|$3}}“)
(U) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (U) | Nächstjüngere Version → (U)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Dramatis personae:
- Oldebor von Weyringhaus, Burggraf der Raulsmark
- Merisa von Weyringhaus-Rabenmund, Gattin Oldebors


Villa Geldana, Peraine 1024 BF

"Warum nur ist dieses Gemäuer so furchtbar hässlich?", entfuhr es dem Burggrafen.
"Weil es von Kaiser Perval errichtet wurde", entgegnete seine Gattin Merisa ihm in einem offenbar schon hundertfach wiederholten Dialog. "Und du weißt doch, einem geschenkten Gaul schaut man ..."
"... nicht ins Maul, ja, ja. Man wird doch noch ein wenig jammern dürfen. Wie soll sich denn in diesem Klotz eine Elfe wohl fühlen?"
"Eine Elfe? Ach - wird der Reichsritter denn seine Gemahlin mitbringen?", fragte Merisa scheinbar unverfänglich.
"Äh, vermutlich", antwortete Oldebor - aber etwas im Tonfall der Frage seiner Gattin zeigte ihm, dass sie nicht ganz so ahnungslos war, wie sie soeben tat. Nach fast drei Jahrzwölften Ehe konnten die beiden einander lesen wie ein Buch. Das bewies die Burggräfin auch sogleich, denn sie fuhr fort: "Du willst eigentlich seine Frau kennenlernen, nicht wahr?"
Als ihr Gatte nur wie ein ertappter Schuljunge mit dem Kopf nickte, zog ein amüsiertes Lächeln über ihr Gesicht.
Dass es für Eifersucht nicht den geringsten Anlass gab, wusste sie sehr wohl. Aber dann stellte sich natürlich die naheliegende Frage: "Wieso?"
Erneut erwiderte der Burggraf nichts, zumindest nicht mit Worten. Statt dessen neigte er den Oberkörper ein wenig, so dass er mit der Hand auf sein rechtes Knie klopfen konnte. Aus der gebückten Haltung heraus schaute er mit einem schiefen Lächeln zu seiner Frau hinauf.
Merisa verstand die Geste offenbar sofort, auch wenn sie nichts dazu sagte. Statt dessen blickte sie sich erst im Zimmer um, dann schaute sie aus dem Fenster. "Wenn sich das Wetter hält, können wir im Garten sitzen", überlegte sie. "Auf der Westseite bekommen wir noch die Abendsonne mit, und dort ist die Hauswand doch recht schön bewachsen. Drum herum lassen wir noch ein paar von den Blumenkübeln aufstellen. Und wenn es abends kühler wird, können wir immer noch eine Feuerschale heranschaffen lassen."
Oldebor von Weyringhaus warf seiner Frau nur einen langen, dankbaren Blick zu.


 20px|link=[[Kategorie:|Teil 3]]
Texte der Hauptreihe:
K1. Teil 1
K2. Teil 2
K3. Teil 3
K4. Teil 4
Per 1024 BF
Teil 3
Teil 2


Kapitel 3

Teil 4
Autor: Oldebor