Benutzerin:Gramhild/Briefspiel
Hochzeit auf Dreihügeln
Gästeliste
Brautleute:
- Wulfhart von Keilholtz, Bräutigam
- Rahjamunde Praioslieb von Schroffenstein-Grünfels, Braut
adlige Gäste (nach Rang):
- ggf. die Greifin nebst Gemahl
- Baron Ardo von Keilholtz zu Kressenburg, ältester Sohn des Bräutigams, mit seiner Gemahlin Praiadne Keilholtz
- Baron Greifwin Treuherz Keilholtz zu Eslamsroden
- Baron Adran von Schmalfurt zu Nardesfeld
- Baron Anselm Hilberan von Hundsgrab-Bugenbühl mit Familie
- Baron Gerbald von Reiffenberg zu Hexenhain, sein Sohn Urion nebst Gattin Renzi
- Baron Tyrian Gelfert von Schelentorf-Zalgo zu Zalgo
- Baron Cordoran von Beldenhag zu Beldenhag
- Baron Avrok von Bredenhag zu Donfanger
- Baronin Thargrîn von Arpitz zu Wehrfelde
- Baron Bernhelm Adersin von Dunkelsfarn
- Landvogt Frankwart von Gallsteyn zu Breitenbruck
- Junkerin Edelgunde Gramhild von Schroffenstein, Mutter der Braut
- JunkerinYadviga Keilholz zu Schroffenstein
- Edelgunda Dorothea Keilholtz, Erbin des Junkertums Schroffenstein einschließlich ihres Gemahls
- Sigane, Tsaiana und Sonnfried Keilholtz, Kinder von Edelgunda Keilholtz
- Edle Ingrimma Keilholtz, Verwalterin des Junktertums Weidensee
- Edle Gunelde von Zweifelfels, Mutter des Bräutigams
- Edler Seguld von Breitenquell zu Breitenquell
- Algrim und Yanis Keilholtz, zweiter und dritter Sohn von Ingrimma Keilholtz
- Firnward von Keilholtz, vierter Sohn des Bräutigams, Krieger in Ausbildung
- Lisande von Keilholtz, Tochter des Bräutigams, Pagin am Hof des Barons von Hundsgrab
- Rondraja Tsafreud von Schroffenstein-Grünfels, Schwester der Braut, Offizierin der Greifenfurter Garde
Geweihtenschaft:
- Roderich von Keilholtz, Peraine-Geweihter, Bruder des Bräutigams, Subprior des Peraine-Klosters Sankt Therbûn im Walde
- Kornibert Erntegut, Peraine-Geweihter aus dem Kloster Nardeshain
- Travhelm von Keilholtz, dritter Sohn des Bräutigams, Travia-Geweihter
- Trautmunde Traviatreu, Travia-Geweihte
- Rondrian von Reiffenberg, Rondrageweihter
- Perdan von Grevinghoff, Peraine-Geweihter
- Roderich von Goyern, Praios-Geweihter und Tempelvorsteher, Beichtvater der Baronin zu Wehrfelde
- Praan von Rieperngaum, junger Praios-Geweihter
- Bruder Peranor, Abt des Ordenshauses der Therbûniten[[Kategorie:Therbûniten|]] in Greifenfurt
Knappen, Pagen, Bürgerliche:
- Firnwulf von Hirschfurten, Page Ardos
- Mechthild von Kieselholm, Knappin Ardos
- Edelbrecht Roban zu Stippwitz, Page Wulfharts
- Leuthardt von Eslamsberge-Krolock, Wulfharts Knappe
- Sianka Madaela Falcomar di Rastino, (almadanische) Knappin Tyrians
- Thoralf von Breitenquell, Bernhelms Knappe
- Reto von Trollingen, Page Frankwarts
- Gerding von Karseitz, Knappe Edelbrechts
- Travholde von Grevinghoff, Pagin von Irmenella
- Prailinde von Keilholtz, Pagin Irmenellas
- verschiedene Kammerdiener und Zofen, Mägde und Knechte
- eine Faust Grenzreiter
- die Dörfler
- eine Hand voll Fahrender
Ablauf
- Ankunft der ersten Gäste
- Gramhild beginnt das Ausmaß der Feier zu erkennen
- Ausruf einer Jagd durch Adran
- Trauung mit Feier & Überreichung der Geschenke
Ankunft der ersten Gäste
siehe Hochzeit auf Dreihügeln - Ankunft der ersten Gäste
Mehr Gäste und unerwartete Geschenke
Dreihügeln, 07. Travia 1036 BF
Am Morgen des 5. Tavia war die große Hochzeitsgesellschaft aus Kressenburg aufgebrochen. Neben Braut und Bräutigam, hatten sich rund zwei Dutzend weitere Edle und Geweihte auf den Weg nach Nardesfeld gemacht. Die Mutter des Bräutigams, Gunelde von Zweifelfels, hatte zum ersten Mal seit dem Tod ihres Gatten Bernhelm in der Schlacht am Stein das Rittergut verlassen, welches sie seither im Namen ihres Sohnes verwaltete. Baron Ardo begleitete seinen Vater ebenso wie seine Frau Praiadne und ihr erst vor wenigen Monden geborener Sohn und Erbe, welche auf der Reise von seiner Amme in einer der Kutschen umsorgt wurde. Zwei weitere Söhne Wulfharts begleiteten den Zug, der junge Travia-Geweihte Travhelm, der kurz nach seiner Weihe aus Weiden angereist war, und der großgewachsene Firnward, der zur Zeit an der Greifenfurter Kriegerschule seine Ausbildung erhielt. Der zweitgeborene Rondwin würde als einziger von Wulfharts Söhnen nicht an den Feierlichkeiten in Dreihügeln teilnehmen. Er war fünf Wochen zuvor mit seiner Frau und der Kressenburger Ritterschar gen Weihenhorst aufgebrochen, um ihr Lehen im Finsterkamm von einer Bande Schwarzpelze zu befreien, welche dort ihr Unwesen trieb. Aus dem Kloster Sankt Therbûn war Subprior Roderich zu der Gesellschaft gestoßen, um seinen Bruder Wulfhart zu begleiten.
Neben den Keilholtzern hatten sich einige Freunde, Nachbarn und Vasallen Wulfharts und seines ältesten Sohnes mit auf den Weg gemacht. Für die Familie Kieselholm kam der Kressenburger Vogt Phexian, welcher für diese längere Reise ebenfalls mit einem Platz in der Kutsche Vorlieb nahm. Junker Braniborian hatte sich erst kurzfristig dem Zug angeschlossen, nachdem Gerüchte aufgetaucht waren, dass auch die Greifin und ihr Gatte der Hochzeit in Dreihügeln beiwohnen würden. Aus Immingen kam der alte Ritter Arnulf samt seiner Gattin, da seine Töchter, welche er sonst zu solchen Anlässen zu schicken pflegte, sämtlich zu jenen Kressenburger Rittern gehörten, welche in den Finsterkamm gezogen waren.
Ergänzt wurde die Reisegesellschaft von den Knappen Mechthild, Leuthardt, Giselda und Bardo, den Pagen Edelbrecht, Firnwulf und Gryffhold, die sich mit den Packpferden abmühten, sowie einer Hand voll Fuhrknechte für die mitgeführten Kutschen.
Die Gesellschaft wählte die südliche Route über Niemith und überquerte gegen Mittag die Breite beim Örtchen Klappweiler, bevor sie am Abend im Marktflecken Feldharsch Rast machte. Am nächsten Tag brach man ebenso pünktlich wieder auf und versuchte ohne langen Aufenthalt die Baronie Zalgo zu durchqueren. Die ausnehmend schlechten Straßenverhältnisse machten den Kutschen jedoch schwer zu schaffen. Mehrmals mussten gebrochene Speichen notdürftig ausgebessert werden und gerade als man den letzten Zalgoer Weiler vor dem Grenzwald ins benachbarte Nardesfeld erreichte, brach bei einer der Transportkutschen gar eine Achse. So machte man notgedrungen einen ungeplanten Halt und ließ den hiesigen Schreiner über Nacht die Achse ersetzen, bevor man am Morgen mit vorsichtiger Fahrt zur Durchquerung des Waldes ansetzte. Am späten Vormittag des 7. Travia konnte man dann endlich von der Kuppe des westlichen Hügels auf das Dorf Dreihügeln hinabzublicken. Der kleine Ort war zu mit für seine Verhältnisse zu viel Leben erfüllt und die Neuankömmlinge erkannten an den hektischen Vorbereitungen, dass auch sie dieser Tage weder die ersten noch die letzten Gäste sein würden.
Kaum hatte man die Unterbringung geregelt, kam kurz vor der Mittagszeit ein Bote der Grenzjäger in das Dorf geritten und wandte sich ohne Umwege zum Gutshaus. Dort schwang er sich von seinem Pferd und eilte die zwei Stufen zum Eingang hinaus und klopfte energisch an die Tür. Nur wenige Herzschläge später öffnete eine erschrocken dreinblickende Magd dem jungen Mann entgegen. "Was gibt's denn so Eiliges?" Als sie seine Bänder an der Schulter sah, öffnete sie die Türe aber weiter, um ihn einzulassen.
Noch während der Reiter mit einen schnellen Blick durch die große Gaststube die Lage einzuschätzen versuchte (eine weitere Magd deckte gerade einen Tisch für mehrere Personen ein, während eine etwas ältere Frau bereits einige Krüge mit Dünnbier befüllte), antwortete er. "Ich bin Firnwart von den Grenzjägern. Der Baron schickt mich. Ich soll mich bei der Junkerin melden."
Die Dame hinter dem Tresen blickte auf und schaute mit gerunzelter Stirn herüber. "Ist was mit dem Hund?" Der Bursche musste unwillkürlich schmuzeln. "Nicht dass ich wüsste, Wohlgeboren, nein. Aber gestern Abend hat ein Flussschiff bei uns in Schmalfurt festgemacht. Sie sagten, sie hätten drei Fässer Ferdoker für Euch. Das sei von einem Zwerg aus Wandleth für Euch geschickt worden. Deswegen sollt Ihr möglichst schnell einen Karren schicken, das Bier abzuholen. Sonst kann der Baron nicht für dessen Sicherheit und den unversehrten Transport garantieren." Das Schmunzeln auf dem Gesicht des Soldaten drohte zu einem breiten Grinsen zu entgleisen, während die Gutsherrin verdutzt dreinschaute.
"Bier aus Ferdok? Von einem Zwerg aus Wandleth?" Einen Moment später lockerte sich auch ihre Miene und sie begann laut zu lachen. "Dieser verrückte Kerl! Hat er mein Kind doch liebgewonnen, hätt's nur nie offen zugegeben..." Dann schaute sie den Burschen wieder an und nickte ihm freundlich zu. "Ist recht. Nach dem Essen schick ich dir den Henner mit dem Wagen mit. Bring dein Tier solange nach hinten in den Stall und iss mit den Anderen in der Küche, bevor es zurück nach Schmalfurt geht. Hier werden die hohen Herrschaften bewirtet." Mit einem Nicken zog sich der Reiter zurück, sein Pferd zu versorgen, ohne aber den gutaussehenden, blonden Mann in der hintersten Ecke zu übersehen, der dort über sein Buch gebeugt sehr aufmerksam das Gespräch verfolgt hatte.
"Wenn ich fragen darf, Wohlgeboren, in Schmalfurt hatte es doch auch eine Burg, nicht war? Sind Euch dort eigentlich ebenfalls solch Steine aufgefallen, wie der hier in der Wand Eurer Stube? Vielleicht wäre ja der Baron bereit, den Einen oder Anderen davon der Nandus-Kirche zu überlassen, damit sie genauer untersucht werden könnten." Mit einem um Höflichkeit bemühten Lächeln setzte die Hausherrin den fertigen Krug vor sich ab. "Sofern Ihr wünscht, könnt ihr den Reiter und meinen Knecht nach der Mittagsmahlzeit gern nach Schmalfurt begleiten und den Baron selbst danach fragen, Euer Gnaden Idaijon."
Vor der Feier
Dreihügeln, Abend des 12. Travia 1036 BF
Einige Forellen schwammen bereits in mehreren mit frischem Quellwasser durchstömten Becken, um auf den Tag der Feierlichkeiten zu warten. Eine handvoll Jungbullen stand noch in den Stallungen des Junkertums, um über der vor der Grenzreiter-Feldküche extra ausgehobenen Grube gegart zu werden. Morgen in der Frühe würde man sie schlachten und zum Ausbluten aufhängen, damit man sie für den Spieß vorbereiten konnte. Käse und Wurst sowie einige Schinken und reichlich Brot waren bereits vorbereitet worden, um es der Gästeschar an nichts mangeln zu lassen.
Die meisten Gäste waren bereits eingetroffen und mit den letzten rechnete man eigentlich jeden Moment. So hatte der Baron die versammelnten Adligen am Morgen aufgefordert, ihn auf eine Treibjagd zu begleiten. Einige - vierbeinige - Schwarzpelze würden hier in der Gegend durch den Wald streifen und sich hervorragend an einer Hochzeitstafel machen, wenn sie denn erstmal erlegt seien. So war man denn losgezogen, hatte einige der Hunde Gramhilds und zusätzliche Treiber mitgenommen und war in die umliegenden Wälder gezogen.
Da die Junkerin sowohl auf dem Pferd als auch auf der Jagd nicht besonders geschickt war, hatte sie dieses Vergnügen ihren Töchtern den Gästen überlassen und war weiter bei der Organisation der Feierlichkeiten verblieben. Am Nachmittag hatten einige Bauern sie irritiert, die verschiedene Steine aus dem ganzen Dorfe zusammentrugen. Dabei hatten sie damit begonnen, Stücke einer Trockensteinmauer zu entfernen. Als sie schließlich nachfragte, wozu das denn bitte dienen solle, zuckten die Bauern nur mit den Schultern. "Ja, weißt du, Herrin, ein Schmied hat vor vielen Jahren mal für ein Wurfspiel Steine geschlagen. Die waren alle extra abgewogen für die Runden. Und für Männer und Frauen. Wir brauchen die doch sonst nie. Da sind die hier wohl eingebaut worden. Die Zeichen da zeigen das." Die Burschen deuteten auf einige Symbole, die grob in die Steine geschlagen waren und wohl mal die zwölf Götter darstellen sollten. Mit einem Seufzen wendete sich Gramhild wieder anderen Tätigkeiten zu und ließ die Männer weitermachen.
Ausgelassen kam die Gesellschaft am Abend aus dem Wald zurück. Erfolgreich hatte man eine Rotte Wildschweine getrieben und zur Strecke gebracht, was einen Keiler, vier Bachen und ein knappes Dutzend Jungtiere als Beute brachte. Einer der Schäferhunde humpelte zwar schwer und ein weiterer der Treiberhunde war im Wald geblieben, aber alles in allem war man ganz zufrieden mit dem Tage und freute sich auf ein anständiges Dunkelbier aus den Kellern des Gutshauses. Den Transport der Jagdbeute hatte man den Bauern und Jagdhelfern des Barons überlassen, die vor Ort bereits damit begonnen hatten, die Schweine auszunehmen und in Beutel zu verpacken, um sie einfacher ins Dorfe verbringen zu können.
Feierlichkeiten
Dreihügeln, 15. Travia 1036 BF
Nach und nach waren in den letzten Tagen die Gäste angekommen. Baron Adran hatte die Junkerin ihre eigenen Kammern überlassen, damit die junge Familie des Kressenburger Barons die etwas größeren Gästezimmer für hohe Herrschaften nehmen konnten. Alle anderen Edlen waren auf die kleineren Gästezimmer oder verschiedene Bauernhäuser verteilt oder in mit Teppichen und Decken aufgebauten Zelten untergebracht. Die Dorfgemeinschaft selbst war etwas "zusammengerückt", damit all die fremden Gäste eine brauchbare Unterkunft zur Verfügung hatten. Der Laienbruder aus dem nahen Kloster hatte inzwischen die Umsorgung einer von dort angereisten Geweihten übernommen, der bei der Zeremonie zusammen mit Travhelm von Keilholtz den Bund der Brautleute besiegeln sollte.
Auf dem Dorfanger vor dem Gutshaus war also an diesem Morgen ein großer Tisch aufgestellt worden, auf dessen mit einem großen arangefarbenen Tuch bedeckten Oberfläche reichlich mit Gänsefedern und frischen Speisen wie Käsetörtchen, Brot und Braten, aber auch mit Most und Wein aufgedeckt worden war. Travhelm von Keilholtz und die Peraine-Geweihte Mechthild von Nardeshain sollten dort zur Praiosstunde den Traviabund zusammmen mit Trautmunde Traviatreu besiegeln. Die letzte der drei Geweihten, die für die Zeremonie verantwortlich waren, ließ allerdings noch auf sich warten.
Währenddessen eilte eine junge Frau durch die Felder in Richtung des Gutes Dreihügeln. "Das ist ja wieder so typisch und kann auch nur mir passieren!" schimpfte sie mit sich selbst. Ihre Haare hatte sie zu einem strengen Dutt gebunden, aus dem die ein oder andere widerspänstige Strähne bereits wieder heraus hing. Die junge Frau in den travianischen Farben gekleidet und als Geweihte der gütigen Göttin zu erkennen maschierte strammen Schrittes den Weg entlang, das Dorf war immerhin schon in Sichtweite. Einige Bauern, die die Geweihte sahen, waren kurz sprachlos ob ihrer Schönheit, die zeigte, dass sie auch von der Herrin Rahja sehr gesegnet war. Sie grüßten höflich und die Geweihte lächelte höflich und fröhlich zurück. "Travia zum Gruße, zur Hochzeit geht es dort entlang, richtig?" Ein wenig verwirrt nickten die Bauern. "Ja, Euer Gnaden. Ähm... die fängt auch bald an." Kaum ausgesprochen lief er auch schon knallrot an. Hatte er grade einer Traviageweihten gesagt, sie käme zu spät zu einer Hochzeit? Ein anderer Mann, womöglich sein Vater, gab ihm auch promt einen Klapps auf den Hinterkopf. Gütig lächelnd nickte die junge Geweihte und seufzte. "Ihr habt recht, ich bin spät dran und sollte mich sputen, vielen Dank." Dann eilte sie auch schon im leichten Dauerlauf davon, während die Bauern ihr verdutzt nachsahen. Das hatte man hier nun auch noch nicht gesehen.
Rahjamunde, die ältere Tochter der Junkerin und damit einstige Nachfolgerin als Perlvögtin, sollte - in Ermangelung ihres bereits verstorbenen Vaters - von Baron Adran persönlich zum Traualtar gebracht werden. Schon vor den ersten Sonnenstrahlen und dem Hahnenschrei war sie wach gewesen und einige Mägde waren gekommen und hatten begonnen, die junge Dame zu baden, ihr die Haare zu bürsten und sie in die feinsten und edelsten Gewänder zu hüllen, die ihr zur Verfügung standen. So trug sie heute ein rotes Kleid aus feinem Leinen, das an den Seiten mit zahlreichen Ranken und Blüten bestickt war. Vorsichtig hatte man ihre Wangen mit ein wenig Puder betupft und die Lippen leicht mit roter Farbe hervorgehoben, so dass ihre Blässe nur noch vornehmer wirkte. Kunstvoll hatte man ihren Reif, den sie selbst als Gesellenstück gefertigt hatte, in ihre Haare geflochten, die am Hinterkopf in einem hübschen Zopf mündeten, der sich mit spät blühenden Blumen verziert über ihre linke Schulter nach vorn legte. Als der Baron sie so an der Hütte abholte, verneigte er sich leicht vor der anmutig erscheinenen Braut und murmelte einige wohlmeinende Worte über die Schönheit der Jugend, bevor er Rahjamunde seinen Arm anbot.
Die Gäste waren bereits auf dem Dorfplatz versammelt. Zur Schonung der älteren Herrschaften hatte man die Bänke aus der Schankstube des Gutshauses nach draußen gebracht, so dass einige der Gäste tatsächlich nahe des Traualtares sitzen konnten. Die übrigen Personen hatten sich stehend versammelt und einige Männer standen noch nahe des ebenfalls in seine besten Gewänder gehüllten Herrn, der trotz seines ergrauenden Haares nervös wie ein Schuljunge die Hände hinter dem Rücken gefaltet hatte, um sie nicht ständig zu reiben. Wulfhart von Keilholtz schaute immer wieder zu dem Hause, in dem er seine Angebetete wusste, hatte sie aber in den letzten Tagen seit ihrer Ankunft kaum zu Gesicht bekommen. Zwar hatte man ihm erklärt, dass er sie vor der Heirat zwei volle Tage nicht sehen dürfte, sonst verhieße das Unglück, doch war es ihm - zu seiner eigenen Überraschung - zunehmend schwer gefallen, je näher der Tag ihres Bundes rückte.
Nun aber wurde Rahjamunde zu ihm geführt. Seine Söhne Ardo, Rondwin und Firnward zogen sich ein wenig zurück, um den anderen Gästen ebenfalls einen guten Blick als Zeugen dieses Traviaschwurs zu ermöglichen. Die Geweihten Travhelm und Mechthild hielten trotz der kurzen gemeinsamen Vorbereitungszeit eine wundervolle Rede und legten gemeinsam zur Segnung ihre Hände auf die Schultern der Brautleute und sprachen: "Möge Euer Bund den Göttern wohlgefällig sein, dass ihr Euch stets verbunden fühlt und einander achtet. Möge die Herrin TSA euren Bund mit Kindern segnen und ihr beide Glück und Zufriedenheit in der gemeinsamen Zukunft finden." Nach diesen Worten brach ein großer Jubel unter den Gästen und Dörflern aus und ohne Rücksicht auf Formalitäten konnte Rahjamunde sich nicht mehr halten und schlang die Arme um ihren Mann und küsste ihn vor allen Anwesenden mitten ins Gesicht!
Zur Feier des Tages
In ausgelassener Stimmung saßen die Gäste beim Essen und genossen die ihnen aufgetragenen Gänge. Immer wieder kam es zwischen den einzelnen Speisen zu kurzen Phasen der Aktivität. So wurde nach Suppe und Fisch zum Steinstoßen aufgefordert. Die Regeln dieses Spiels waren denkbar einfach: Man nahm einen Stein, stieß ihn zusammen mit den anderen möglichst weit und trank dann einen Schnaps. Jede Runde wurden die Steine schwerer. Wer am häufigsten schaffte, den Stein am weitesten zu werfen, gewann.
Nachdem Baron Adran, der älteste Bauer und einer der Gäste - die Wahl fiel auf Baron Greifwin - gemeinsam die jeweils gekennzeichneten Steine der unterschiedlichen Gewichtsklassen mittels einer Waage auf ihre Gleichheit überprüft worden waren, nahmen alle Beteiligten einen Stein und stellten sich in einer Reihe auf. Seitlich dazu stellte sich Adran von Schmalfurt, der als Schiedsrichter fungierte. Selbstverständlich bekam er auch seinen Schnaps! Doch zur Sicherheit seiner Füße hatte er sich seine Kettenschuhe angezogen. Es konnte ja mal zu Querschlägern kommen. Das hatte bereits sein Vater so gehandhabt, sicher ist sicher.
Wer macht mit? Bitte Rückmeldung! Ich würfle das dann anhand des Basis-FK aus!
Zeitvertreib:
- Steinstoßen (Adran als Kampfrichter in Kettenschuhen, je Runde wird der Stein immer schwerer, danach gibt es immer eine "Erfrischung")
- Tanz zur Musik der Fahrenden Musiker (Tanzbeschreibungen?)
Nardesfelder Landwehr
Dreihügeln, irgendwann im Herbst
Es war mal wieder an der Zeit: Die Ernte war vorrüber, die Abgaben sollten zum Baron gebracht werden, die jungen Burschen sollten auf Burg Schmalfurt vorstellig werden. Es war mal wieder Zeit, dass der Rondra-Geweihte, der den Burgschrein dort pflegte, die Burschen im Umgang mit den Waffen schulte. Also wurden die Halbstarken mit den Wagen die zwei Tage dauernde Reise nach Schmalfurt geschickt.
Weitere Beschreibung in Schmalfurt:
- von Landwehr-Burschen, die aus verschiedenen Teilen der Baronie kommen, um Steuerabgaben zu bringen und eine grundlegende Waffenausbildung zu erhalten.
- Beschreibung des Städtchens
Bittstellung um einen Traviabund
Gwynna Olpurga von Eychgras saß in der Küche der kleinen Innocensier-Abtei zu Eychgras und putzte Gemüse. Neben ihr saß die jüngere Schwester im Glauben Barmhilde, die sich um die Entsteinung frischen Obstes zum Einkochen kümmerte. Die jüngere schaute immer wieder zur älteren Geweihten hinüber, sagte aber schon seit geraumer Zeit nichts. Über dieses Verhalten wunderte sich Gwynna schon lange nicht mehr, war das doch eine Angewohnheit, die Barmhilde schon als Kind eigen war. Wenn sie es nicht mehr aushielt, würde sie schon etwas sagen.
Diesmal dauerte es nur etwa 1 Stundenglas, bis die jüngere Geweihte unruhig auf ihrem Schemel hin und her rutschte und sich fast in den Finger schnitt, weil sie nicht mehr auf das schaute, was sie zu tun hatte. "Schwester Gwynna, darf ich um einen Rat bitten?" Mit anchsichtigem Schmunzeln schaute die ältere Geweihte auf, legte das Messer demonstrativ zur Seite, mit dem sie gerade Rüben geputzt hatte, und blickte die andere Frau direkt an. "Warum heute so förmlich Barmhild? Ich kenne dich, seit du mit sechs Jahren hierher gekommen bist. Sprich frei heraus!" Seufzend schaute Barmhild zu Boden, um ihre sich rötenden Wangen zu verbergen, die ihr Gesicht immer ein wenig runder wirken ließ.
"Mein Bruder, also den jüngeren meine ich, der hat mich bei seinem letzten Besuch auf dem Markt gefragt, ob ich nicht jemanden wüsste, mit dem er den Traviakreis beschreiten könne. Bulwarth möchte so gern endlich auf eigenen Füßen stehen und vom Hof meines älteren Bruders Owilmar fort. Aber er traut sich nicht recht, die Damenwelt auf seinen Heiratswillen anzusprechen. Er ist jetzt immerhin auch schon bald 30 Götterläufe und hatte noch nie ein rechtes Liebchen, dem er den Hof gemacht hätte. Alle haben sie Furcht, glaubt er, dass er eine Braut für seinen Bruder sucht. Wie kann ich denn dem jüngeren eine Braut anempfehlen, wenn Vater und ich doch vergeblich nach einer Braut für den älteren suchen?" Mit einem Seufzen schloss sie ihre Rede und schaute die Ältere Geweihte erwartungsfroh an. Sie wusste, dass sie bei anderen genau diesen Fragen stets souverän und bestimmt antworten konnte. Aber so sehr ihr die Erfahrung der letzten 30 Jahre in diesem Tempel half, den Bauern und Bürgern des Umlandes mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, so war sie wie verloren, wenn es um ihre eigene Familie ging.