Garetien:Rondrera von Sennenberg

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Das Wappen der Schwarzen Löwen

Rondrera von Sennenberg, die nach ihrem Wappentier auch als "die schwarze Löwin" bezeichnet wurde, zog mit ihrem Schlunder Söldnerbanner an der Seite von Tedesco von Perricum in den Tobrischen Krieg. Rondrera war nie zimperlich mit ihren Gegnern und hat sie zumeist mit Tross niedermachen lassen, eine "taktische Entscheidung", wie sie immer wieder verlauten ließ. Diese Gemetzel zogen den Mißmut der ostgaretischen Ritter mit sich.

Das damalige Oberhaupt der schon lange verfeindeten Familie Krauzung, Dragomir von Krauzung, erklärte Ihr, nach dem Tedescos Macht gebrochen war, als einer der ersten Ritter die Fehde, und bald wollten es ihm viele Ritter aus Ostgaretien gleichtun. Als man jedoch Dragomirs Leiche hinterrücks erschossen die Natter herabtreiben sah, wurde es ruhig im Lager von Rondreras Feinden.

Das dritte Jahrzehnt der kaiserlosen Zeiten verbrachte Rondrera auf eigene Faust operierend im Umkreis von 200 Meilen um den Schlund. Immer wieder zog sie sich von ihren Raubzügen in die sicheren Senntalhöhlen zurück. Erst Pervalzeits Häscher konnten sie 938 BF an der Rabenbrücke in die Natter treiben, wo sie jämmerlich ertrank.

Immer wieder gibt es Erzählungen, dass sich die ruhelosen Geister von Dragomir und Rondrera noch heute mit wütendem Gebrüll durch die Natter jagen, von denen das Gedicht "Rondrera und Dragomir", dass den beiden eine vorrausgehende Romanze andichtet, das bekannteste ist:



Es war in Schlunder Landen, ein' junge Reiterin,
der Rondra treu ergeben, ein' holde Streiterin.
Zu Sennenberg der Ahne, mit heil'gem Blut gebor'n,
ward diese Frau Rondrera, zur großen Ritt'rin auserkor'n

An Fandols' and'rem Ufer, des Grafens treuer Mann,
zu Krauzung war sein Lehen, wuchs er zum Leu heran.
Durch Taten seiner Ahnen, zur Liebsten konnt' nicht zieh'n,
Musst' sie der Herrin Rondra, und er dem Praios-Greifen dien'.

(...)
Aus seiner Brust ein Bolzen, begangen der Verrat,
umklammert' er die Zinne, und sieht's Gesicht zur Tat:
Die Augen die er liebte, die Haut so edel blass,
Es war die Frau Rondrera, die hielt die Armbrust kalt vor Hass.

Er sprach zu ihr: "Du liebst mich!", die Hand die sucht noch Halt.
Sie schaut ihn an durch Tränen, ihr Herz ist noch nicht kalt.
Doch bitter spricht sie: "Nimmer!", und er lässt los in Qual,
dann stürzt Krauzung hinunter, ins wilde, eis'ge Natterntal

(...)

Und mitten auf der Brücke, die Häscher nah heran,
Sieht sie voran in Hartsteen, vom Kaiser noch mehr Mann.
Es blieb ihr nur der Rosssprung, ins kalte Natternnass,
dort wo sie schlug den Liebsten, als Liebe ward zu bitter'n Hass.

Heut' sind die zwei vereinigt, im Tod wie einst geschwor'n,
In Natterns tosend Fluten, zu Geistern beid' gewor'n.
An Tagen ihres Sterbens, in Wut die beiden schrei'n,
Zum Tage ihres Kusses, die beiden liebend sich verei'n.