Geschichten:Die Legende von Korbronn - Teil 7

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Sowohl die Reiter als auch die Pferde schienen von einer langen Reise ermüdet zu sein. Die Tiere ließen ihre Köpfe weit nach unten hängen und zeigten damit an, dass es an der Zeit war, dass ihre Besitzer ihr Ziel endlich erreichten. Auch den beiden Männern, die auf den Pferden saßen konnte man die Müdigkeit ansehen.

Sie saßen aufrecht und stolz im Sattel, doch bei beiden waren die Schultern etwas zusammengesunken. Sie bemühten sich nicht so müde auszusehen, doch die trügerischen Anzeichen konnten sie beim besten Willen nicht mehr verbergen..

Wächter Galacher ben Drou vom Orden des Heiligen Zorns der Göttin Rondra, war froh, dass sie nun endlich Greifenfurt Stadt erreicht hatten. Er wusste, dass der Aufenthalt hier nur von kurzer Dauer sein würde, dass hier nicht das Ende der Reise war, doch auch eine kleine Verschnaufpause war ihm willkommen. Die letzten Tage waren anstrengend gewesen, da er eine Ruhelosigkeit und Rastlosigkeit verspürt hatte, die ihn immer weiter angespornt hatte. Dieses Gefühl legte sich nun, da sie ihre erste Etappe erreicht hatten. Galacher blickte hinüber zu seinem Reisegefährten. Korporal Masato Falkenberg war für die Reise eine gute Wahl gewesen. Der Halbmaraskaner sprach zwar nur, wenn er es für nötig hielt etwas zu sagen, doch war er ansonsten ein angenehmer Zeitgenosse.

Immer freundlich, fröhlich und niemals am Meckern, war die Reise durch ihn doch recht einfach gewesen. Die schwarzen kurzen Haare des Mannes waren zerzaust und wirkten auf seinem Haupt, als ob sie niemals zu zähmen wären. Leuchtend grüne, schräg stehende Augen funkelten stets gut gelaunt aus einem dunklen, sonnengebräunten, kantigen Gesicht. Die hohen Wangenknochen und das spitze Kinn, sowie die schräg stehenden Augen, ließen deutlich werden, dass der Mann seine Ursprünge auf der großen Insel haben musste, doch der dichte Bartwuchs und seine große Körperstatur von fast 1,90 Schritt schwächten diesen Eindruck ein wenig.

Masato bemerkte den Blick der auf ihm ruhte und lächelte seinen Wächter an.

„Sag edler Herr. Die letzten Tage hast du uns angetrieben, als ob der Sphärenschänder höchstpersönlich hinter uns her gewesen ist. Nun haben wir endlich unser Ziel erreicht, sag mir doch bitte was wir hier genau wollen?“

Galacher musste über die übertriebenen und eigentlich lästerlichen Worte des Mannes lachen.

Er stellte eine berechtigte Frage. Überstürzt waren die beiden von Grünwarte aus aufgebrochen und Masato hatte nicht einmal nachgefragt was das Ziel ihrer Reise sein würde, auch wenn er sich sicher genauso wie die anderen über den Wächter gewundert haben musste.

„Masato, ich habe in der letzten Zeit einige seltsame Träume gehabt. Ich bin nicht so vermessen es als Visionen zu bezeichnen, denn ich bin ein weltlicher Mann, der von solchen Dingen nicht viel weiß. Doch diese Träume kamen immer wieder, also muss es vielleicht doch etwas in dieser Richtung sein. Ich habe mich entschlossen hierher zu reisen, um die Markgräfin zu verständigen. Es kann sein, dass sie Rat weiß.“

Während er sprach strich er sich sein lockiges, langes, schwarzes Haar aus dem Gesicht. Sein Korporal war recht groß, doch der Wächter überragte den Mann mit seinen 2 Schritt, dann doch noch um ein kleines Stück. Galacher war auch etwas breiter und muskulöser als sein Begleiter. Beide Männer trugen den weißen Ordensrock auf dem sich auf der Brust Löwe und Einhorn gegenüberstanden. Beide waren traditionell mit Kette und Platte gerüstet und trugen an der Hüfte ein Langschwert. Masato hatte zusätzlich noch einiges mehr an Bewaffnung bei sich. Er hielt einen Jagdspeer in der Hand und an seinem Gürtel war ein Kriegsbeil angebracht. Außerdem hatte er noch an seinen Oberschenkel ein großes und sehr scharfes Jagdmesser mit dem Griff nach unten befestigt. Wenn er sich hinkniete oder in die Hocke ging, befand sich der Griff in guter Position um leicht gezogen zu werden. In Galachers hartem und wie aus Stein gemeißelten Gesicht war zu erkennen das der Mann müde war. Seine müden Augen blickten sich in den Strassen um, doch weiteten sie sich plötzlich vor Überraschung, als sie an der nächsten Straßenkreuzung ankamen. Mit einem mal stoppte er sein Pferd und Masato tat es ihm einen Moment später gleich.

„Herr? Stimmt etwas nicht?“ besorgt ließ auf der Ordenskrieger nun seinen Blick schweifen, konnte aber nichts Seltsames feststellen.

„Masato... Ich glaube wir können den Weg zur Greifin erst einmal vergessen.“ Der Korporal schaute seinen Vorgesetzten verwirrt an, denn er verstand nicht genau was seine Meinung geändert hatte. Fragend blickte er ihm in Gesicht bevor er seinem Blick folgte.

„Ich habe in diesen wiederkehrenden Träumen Menschen gesehen. Einige davon stehen da vorne. Wie es mir scheint haben wir gefunden nach was wir gesucht haben, ohne richtig mit der Suche anzufangen. Und ja, ich bin mir sicher das sie es sind, hör auf mich so skeptisch anzuschauen. Ich war zwar eine lange Zeit krank, doch senil und verrückt bin ich noch lange nicht. Lass uns zu ihnen reiten und versuchen Licht ins Dunkel zu bringen, denn ich verstehe es bisher auch noch nicht.“

Galacher setzte sich in Bewegung und Masato folgte seinem Kommandanten und zuckte dabei mit den Schultern. Das konnte ja noch alles sehr interessant werden....


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Texte der Hauptreihe:
K1. Teil 1
K2. Teil 2
K3. Teil 3
K4. Teil 4
K5. Teil 5
K6. Teil 6
K7. Teil 7
K8. Teil 8
K9. Teil 9
K10. Teil 10
K11. Teil 11
K12. Teil 12
19. Per 1027 BF
Teil 7
Teil 6


Kapitel 7

Teil 8
Autor: T. Baroli