Geschichten:Die Legende von Korbronn - Teil 11

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Von allen Seiten drangen die Schwarzpelze auf die Edlen ein. Galacher ben Drou vom Orden des Heiligen Zornes hatte seine Benommenheit abgeschüttelt und focht nun Seite an Seite mit Gar’wain. Der Wächter Greifenfurts führte sein Schwert mit sicherer Hand und drängte den ersten Unhold flink zurück. Zwei tiefe Schnitte in Arm und Seite des Orken ließen diesen aber nicht zögern und seine Gefährten folgten ihm auf dem Fuße. Galacher war ein erfahrener Kämpfer und vor allem hatte er schon oft gegen den Schwarzpelz gekämpft. Er war sich bewusst, dass sein Kampfgefährte neben ihm, etwas Schwierigkeiten hatte und beschloss ihn im Auge zu behalten, um ihm zur Not zur Hilfe zu eilen. Galacher war lange krank gewesen, doch die Lethargie, die ihn lange befallen hatte, schien nicht mehr in seinen Knochen zu stecken. Er bewegte sich nicht mehr so flink wie noch vor einigen Jahren, doch das musste er nicht mehr. Seine Beweglichkeit die er heute noch hatte schien auszureichen und der Ordensmann bemerkte ein eigenartiges und doch schönes Gefühl in ihm hoch kochen. Ein Gefühl, dass er schon lange nicht mehr gespürt hatte. Das Gefühl lebendig zu sein. Er musste um sein Leben kämpfen und er war sicher nicht so blauäugig das zu vergessen, doch hier und jetzt wo es um Leben und Tod ging, fühlte der ältere Mann, dass er die Krankheit wirklich besiegt hatte und wieder Herr seines Körpers war. Mit einem Lachen setzte er einen Angriff nach dem anderen.

Der junge Nebachote schlug verzweifelt um sich. Zwar hatte er mit einem heftigen Angriff gerechnet, doch überraschte ihn die letztendliche Wildheit und Brutalität der Schwarzpelze, die er in dieser Form noch nicht einmal bei den Ferkinas im Raschtullswall erlebt hatte. Zudem kam noch der Umstand hinzu, dass er sich auf dem Rücken eines Pferdes wesentlich sicherer fühlte und von dort aus besser focht. Ein wütender Faustschlag hatte ihn zurück taumeln lassen und gerade im letzten Moment war es ihm gelungen den Säbel zur Parade hoch zu reißen. Schnell rappelte er sich wieder auf, um dem nächsten Hieb zu begegnen, denn von der anderen Seite sprang bereits ein weiteres bepelztes Ungeheuer herbei, einen schweren Knüppel in der Faust.

Cordovan hatte seinen Jagdspieß geschleudert und einen der heran stürmenden Orken in der Brust getroffen, während Ritter Wolfward samt Knappe dem Feind bereits die Stirn bot.

Geschickt wich der alte Greifenfurter einem Axthieb aus und schlug kraftvoll mit der eigenen Klinge zu. Der Stahl durchtrennte den Arm des Orken und schickte die abgetrennte Hand samt Axt zu Boden. Aufheulend warf sich der verwundete Schwarzpelz nach vorne und riss den Ritter zu Boden. Fauliger Odem schlug dem Rittersmann ins Gesicht und gelbe scharfe Zähne gruben sich in seine Wange. Ein Schmerzenslaut entrang sich der Kehle des alten Recken als das heiße Blut über sein Gesicht strömte.

Immer mehr Orken stürmten heran und drängten die Greifenfurter enger an einander. Eldwin wehrte hastig mehrere Hiebe gekonnt ab und wich zwei Schritte zurück, als eine Speerspitze sich nach seinem Halse suchend aus den Reihen der Orks nach vorne reckte.

Unterdessen parierte Rondrigo einen Säbelstreich zur Seite und fällte das gedrungene Ungeheuer mit einem harten Tritt gegen sein Knie. Noch bevor der Ork sich wieder aufrappelte rammte der Junker im die Spitze seines Schwertes durch die breite Brust. Röchelnd kreischte die Kreatur auf und zuckte noch ein letztes Mal zusammen. Rondrigos Kopf ruckte herum und da traf ihn auch schon ein schwerer Stein am Schädel. Ächzend stolperte er zurück und erkannte in der Menge der Orken einen Unhold, der die lederne Schlaufe einer Schleuder um seinen Arm kreisen ließ. Rondrigos Kopf pochte vor Schmerz und sein Blickfeld verschwand. Er hob die Klinge, um den nächsten Streich von links abzuwehren, doch zu spät!

Der grobe Säbel schnitt durch Wams und Kettenhemd an seiner Hüfte und ließ strauchelnd auf die Knie sinken.

Der zweite Stein fegte knapp an seinem schmerzenden Kopf vorbei, doch der Ork mit dem Säbel sprang heran zu vollenden was er angefangen.

Derweilen hatte Galacher ben Drou Gar’wain helfen und ihn von der Überzahl an Feinden etwas befreien können, so dass die beiden ungleichen Krieger sich nun hervorragend im Kampf gegenseitig unterstützen konnten.

Eine Weile hatte Galacher sich wirklich Sorgen um den Nebachoten gemacht, doch nun harmonierten sie wirklich gut miteinander. Der junge Mann schien sich gefangen zu haben und ergänzte die Angriffe des Zornesritters hervorragend.

Sobald Galacher in den Angriff ging konzentrierte sich Gar’wain auf die Defensive. Nicht nur auf seine eigene, sondern er schien auch darauf zu achten, dem älteren Krieger zur Hilfe eilen zu wollen. Sobald Galacher ben Drou seine Angriffe stoppte und in die Defensive ging, war es an dem Nebachoten zuzuschlagen.


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Texte der Hauptreihe:
K1. Teil 1
K2. Teil 2
K3. Teil 3
K4. Teil 4
K5. Teil 5
K6. Teil 6
K7. Teil 7
K8. Teil 8
K9. Teil 9
K10. Teil 10
K11. Teil 11
K12. Teil 12
24. Per 1027 BF
Teil 11
Teil 10


Kapitel 11

Teil 12
Autor: T. Baroli