Geschichten:Sancta Simplicitas - Heilige Einfalt: Unterschied zwischen den Versionen

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''Anstimmen möchte ich ein Lob der Heiligen Einfalt. Wenn Du nun verwundert fragst: Die Einfalt? Was meinst Du wohl damit? Warum sei diese als heilig zu betrachten und darum zu loben? ''
''Darauf antworte ich dies: Einfalt sei nun, was sich auf das Wesentliche seiner notwendigen Bestandteile beschränke und allen Schmuckes entbehre.''
'' Aber, so magst du fragen, ist die Einfalt nicht das Kennzeichen der Unwissenden, die durch die Lehre der Kirche zu einem göttergefälligen Leben auf Dere angehalten werden müssen und der kundigen Führung durch die erleuchteten Diener des Herrn PRAIOS bedürfen, damit sie nicht ins Dunkel geraten und verloren gehen? Was daran solle heilig sein?''
''Dies ist wohl wahr. Jedoch handelt es sich hier um eine Einfalt des Verstandes. Das gemeine Volk bedarf der Anleitung, denn es vermag nicht, über dasjenige, was gerade vor Augen ist, hinaus zu sehen, das hinter einem Geschehen Liegende zu erkennen oder selbst auf eine Weise zu handeln, die weitere Zwecke als den Vorderen verfolgt. Es sei unsere heilige Aufgabe, den Geist der uns Anvertrauten so weit dahin zu entwickeln, dass diese ihr ganzes Handeln stets prüfen im Hinblick auf das in den Lehren der Gemeinschaft des Lichts verwirklichte Streben zum Heil ihrer eigenen Seelen.''
''Doch vielmehr rede ich von der Heiligen Einfalt des Herzens. Diese weiß und erkennt wohl die Winkelzüge und Klugheit der Welt. Doch macht sie sich diese aus freiwilligem Entschluss nicht zu Eigen. Sie verzichtet auf alle'' luxuria, ''alles Überflüssige und Kunstfertige, auf Winkelzüge oder gar Intrigen, auch wenn jenes einer Sache vordergründig dienlicher erscheint. Vielmehr zeichnet sie sich aus durch Offenheit, Geradheit und Einfachheit in Glauben und Handeln. Diese Einfalt des Herzens überzeugt durch die Übereinstimmung von Denken und Tun. In aller Klarheit wird so auch für den Unverständigsten die PRAIOS gegebene'' auctoritas ''als Fundament aller Lehre erkennbar, welche allein die gerechte Ordnung auf Dauer stellen und damit den so sehnlich gewünschten Frieden erwirken und erhalten kann.''
'''Aus: ''Considerationes'' der Garvenia Allingena, anno 4 [[Briefspieltext mit::Noralec Praiowar I.]] (352 BF), in: Scripta Parvula Antiqua [[Nebenakteure sind::Praios-Kirche|Recte Communitatis Lucis Eternis]] (SPARCLE), tom. VII. Überarbeitet und übersetzt ins [[Handlungsort ist::Stadt des Lichts|Garethi]] 1010 BF.'''
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|Titel=Heilige Einfalt
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Aktuelle Version vom 22. Juni 2025, 14:54 Uhr

Anstimmen möchte ich ein Lob der Heiligen Einfalt. Wenn Du nun verwundert fragst: Die Einfalt? Was meinst Du wohl damit? Warum sei diese als heilig zu betrachten und darum zu loben?

Darauf antworte ich dies: Einfalt sei nun, was sich auf das Wesentliche seiner notwendigen Bestandteile beschränke und allen Schmuckes entbehre.

Aber, so magst du fragen, ist die Einfalt nicht das Kennzeichen der Unwissenden, die durch die Lehre der Kirche zu einem göttergefälligen Leben auf Dere angehalten werden müssen und der kundigen Führung durch die erleuchteten Diener des Herrn PRAIOS bedürfen, damit sie nicht ins Dunkel geraten und verloren gehen? Was daran solle heilig sein?

Dies ist wohl wahr. Jedoch handelt es sich hier um eine Einfalt des Verstandes. Das gemeine Volk bedarf der Anleitung, denn es vermag nicht, über dasjenige, was gerade vor Augen ist, hinaus zu sehen, das hinter einem Geschehen Liegende zu erkennen oder selbst auf eine Weise zu handeln, die weitere Zwecke als den Vorderen verfolgt. Es sei unsere heilige Aufgabe, den Geist der uns Anvertrauten so weit dahin zu entwickeln, dass diese ihr ganzes Handeln stets prüfen im Hinblick auf das in den Lehren der Gemeinschaft des Lichts verwirklichte Streben zum Heil ihrer eigenen Seelen.

Doch vielmehr rede ich von der Heiligen Einfalt des Herzens. Diese weiß und erkennt wohl die Winkelzüge und Klugheit der Welt. Doch macht sie sich diese aus freiwilligem Entschluss nicht zu Eigen. Sie verzichtet auf alle luxuria, alles Überflüssige und Kunstfertige, auf Winkelzüge oder gar Intrigen, auch wenn jenes einer Sache vordergründig dienlicher erscheint. Vielmehr zeichnet sie sich aus durch Offenheit, Geradheit und Einfachheit in Glauben und Handeln. Diese Einfalt des Herzens überzeugt durch die Übereinstimmung von Denken und Tun. In aller Klarheit wird so auch für den Unverständigsten die PRAIOS gegebene auctoritas als Fundament aller Lehre erkennbar, welche allein die gerechte Ordnung auf Dauer stellen und damit den so sehnlich gewünschten Frieden erwirken und erhalten kann.

Aus: Considerationes der Garvenia Allingena, anno 4 Noralec Praiowar I. (352 BF), in: Scripta Parvula Antiqua Recte Communitatis Lucis Eternis (SPARCLE), tom. VII. Überarbeitet und übersetzt ins Garethi 1010 BF.



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352 BF
Heilige Einfalt


Kapitel 1

Priesterkaiserliche Pergamente
Autor: Steinfelde