Geschichten:Gramfelden - Reise nach Praios - Besuch aus Firun

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Neu-Auenwacht, Efferd 1042 nahe Avesruh

Es wurde Zeit, das Korwin auch seinen anderen Nachbarn einen Besuch abstattet und Ihnen seine Aufwartung macht sowie eine eventuelle Zusammenarbeit zu vereinbaren. Nachdem die in Praios gelegene Grenze zu Neu-Auenwacht überschritten wurde, machten sich die Reiter in Richtung Avesruh auf den Weg.

Korwin war im Glauben in Leubrecht von Vairningen einen brauchbaren Verbündeten und guten Handelspartner zu finden, denn Gramfelden fehlte es an einem substantiellen Gut. Holz. Krammetbeerenbäume sind zwar ein ordentliches Baumaterial, aber warum dieses Holz für Zäune und Hütten verschwenden, wenn man daraus doch etwas so viel besseres machen kann. Als Willkommensgeschenk hatte Korwin eine Steingutflasche mit einem eingebrannten Wappen von Gramfelden auf der Front dabei. Sicherlich kein Präsent von Prunk, aber ehrlich wie die tagtägliche Gefahr der Brache. Korwin, Konnar und Balsox ritten gerade entlang eines kleinen Ackers als sie aus der Ferne einen Reiter ausmachten, der umgehend kehrt machte, nachdem er Sie erspäht hatte.

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Avesruh war nicht fern, bereits kurz hinter der Grenze fand sich der Karrenweg der zum kleinen Weiler hin abzweigte. Vorbei an Feldern und niedrigen Feldsteinmauern fanden sich die Reiter schnell an der Palisade die die Einwohner vor den Schrecken der Brache schützen sollte. Kaum mehr als mannshoch, konnten die Ankömmlinge von den Rücken ihrer Rösser fast über sie hinweggucken. Durch das schlichte Tor aber erblickten sie bereits die gepflegten und soliden Häuser, die sich um den zentralen Platz scharrten.

Der Platz war ein Ort von Ruhe und Behaglichkeit. Der Schein warmer Herdfeuer beleuchtete die Fenster der meisten Häuser, doch nur aus dem Gasthaus drangen gedämpft Stimmen. Ein Schild über dem Eingang verkündete in leuchtenden Farben dessen Namen: „Zum Paradisvogel“. Aus Ermangelung eines standesgemäßen Wohnsitzes, konnte sich der neue Reichritter vermutlich nur im geräumigen Wirtshaus aufhalten. Soeben stieg Korwin aus seinem Sattel, als die Tür aufschwang und ein gutes halbes Dutzend Leute die gute Stube verließen. Eine Mischung aus Besorgnis und Erleichterung stand ihnen ins Gesicht geschrieben.

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Korwin und seine Männer stiegen umgehend von Ihren Rössern und hielten sie an den Zügeln. "Wohlan, Neu-Auenwachter, seid gegrüßt" rief Korwin und machte eine leichte Verbeugung. Der Zwerg und der Gjalskerländer taten es ihm nach und grüßten freundlich in die besorgten Gesichter.

"Wo finden wir den Herrn Leubrech von Vairningen?" Wir möchten ihm unsere Aufwartung machen und ihn aus Gramfelden grüßen. Auch wenn wir uns nur einmal am Hofe gesehen haben, teilen wir alle hier doch das Schicksal, dass uns die Brache im Nacken steckt und Haus und Hof bedroht." Dabei machte er eine einladende Geste und zweigt dabei herum auf alle Anwesenden. "Gewährt ihr uns Einlass in diese gute Stube und lasst uns an Speis und Trank teilhaben?"

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Sich plötzlich einem hohen Herren gegenüberstehend wiederfinden, zogen die Leute schnell ihre Hauben vom Kopf und murmelten ein schüchternes ‚Die Zwölfe zum Gruße‘. Unvermittelt vor drei Pferden zu stehen überraschte die Leute sichtlich, ebenso wie die Ansprache die ihr Anführer an sie richtete. Noch größer aber war ihre Überraschung als ihr Blick auf den Wilden aus dem hohen Firun fiel. Für grade einmal drei Leute, war diese kleine Gruppe von Reisenden, erstaunlich wild. Während sich der Erste bereits mit: „Geht nur rein, wir wollten sowieso grade gehen.“ Zügig von dannen machte, traten die restlichen Fünf unschlüssig von Fuß zu Fuß. Schließlich faste einer von ihnen seinen Mut zusammen, ein kleiner doch kräftiger Mann mit Halbglatze und kratziger Stimme. „Ihr findet Seine Wohlgeboren im Schankraum Herr, dort findet ihr aus ausreichend Speis und Trank.“ Ein zweiter, großer Mann mit graudurchwirkten dunkelbraunem Haarkranz bekräftigte die Aussage des Ersten und fügte, mit einem Seitenblick auf den Wilden, schnell hinzu: „Bitte entschuldigt uns Herr, aber wir sind in Eile…“ Für einen Mann seiner Größe unverschämt scheu fügte er ein: „… wenn es Euch nichts ausmacht.“ an.

Im Inneren erblickte Korwin mehrere Tische an denen sich einige Reisende zum Mittagsmahl niedergelassen hatten. Eine Gruppe im hinteren Teil des Gastraumes stach dabei deutlich aus dem allgemeinen Bild heraus, klar erkenntlich handelte es sich bei diesem Leuten um Waffenvolk. Drei Männer und zwei Frauen, wobei eine der Frauen als Geweihte der Sturmherrin leicht zu erkennen war, offensichtlich in eine Unterhaltung vertieft. Im Zentrum der Aufmerksamkeit saß dabei ganz klar ein gutaussehender Mann mit hellblondem Haar, den Korwin von der feierlichen Erhebung der Brachenwächter wiedererkannte.

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Korwin blickte sich prüfend um, schritt dann jedoch gerade aus auf die Gruppe zu. Balsox und Konnar begaben sich unverzüglich zum Tresen des Schankraumes, nicht ohne ein schelmisches Grinsen von Korwin zu erhaschen. Korwin nahm seinen Schlapphut ab, wie es sich für einen anständigen Gast gehört und macht vor dem Tisch stehend eine leichte Verbeugung vor versammelter Gruppe. Der gutaussehende Mann um den herum sich die Gruppe scharte erhob sich vom Stuhl und die anderen taten es ihm nach. "Mein Herr Leubrecht von Vairningen, seid gegrüßt im Namen unseres Herrn Praios und der Kaiserin. Und ihr tapferen Streiterinnen und Streiter seid gegrüßt im Namen Rondras",wobei er der Geweihten eine weitere Verbeugung zukommen lies. "Korwin von Orkenwall zu Gramfelden". Er reichte Leubrecht die Hand und dieser nahm den Gruß an. "Verzeiht den Auftritt in voller Rüstung, doch diese Zeiten sind finster und das Gezücht aus der Brache macht vor niemandem halt." Korwin drehte sich zu Balsox und Konnar herum und winkte sie mit einer kurzen Geste herbei. "Darf ich euch meine Begleiter vorstellen?" Leubrecht nickte, blickte freundlich drein, hatte aber noch immer kein Wort gesagt. "Balsox Sohn des Ebbo und Konnar dûr Talorkan. Wir sind hier um euch unsere Aufwartung zu machen und um mit euch einige Dinge zu besprechen." Sorgen umspielten dabei Korwins Stirn. Es war ihm anzusehen, dass er trotz des scheinbar sicheren Auftretens nicht sicher war, was ihn hier erwarten würde. Dennoch griff er beherzt in die Umhängetasche die Konnar an seiner Seite trug, nicht ohne zu bemerken, dass Leubrecht zu zucken schien. Aus der Tasche zog er ein in Pelz gewickeltes rundes Bündel von etwa zehn Fingern Länge und überreichte es Leubrecht. "Ein einfacher aber ehrlicher Gruß aus unserer neuen Heimat. Gramfelder Krammetgeist."


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