Geschichten:Gramfelden - Honig

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Gramfelden, 12. Peraine 1043 - Auf einer Weide entlang der Brache

Konnars Herz erwärmte sich förmlich bei dem Gedanken an seinen Bienenstock. Er hatte den fein geflochtenen Korb samt Volk kürzlich auf dem Markt in Gareth erstanden um aus dem Honig und Krammet einen Art Meskines zu brauen. Konnar spazieren über die Weide zu der alten Eiche in dessen Schatten der Korb stand. Das regnerische Wetter hatte den Flugverkehr in den letzten Tagen etwas eingeschränkt, aber heute schien die Sonne wieder in voller Pracht. Doch etwas störte ihn, was ihn sonst immer froh stimmte. Das Summen der Bienen war fast verstummt. Dabei müssten doch abertausende Bienen fleißig ihr Werk tun. Langsam näherte er sich dem Korb und lauschte. Es brummte nur ab und an vereinzelt aus dem Korb, deshalb beschloss er den Korb anzuheben und die Waben zu betrachten. Vorsichtig hob er den Korb an. Es war kaum etwas zu hören. Dann blickte er in den Krob hinein. Nicht eine Biene war zu sehen, aber die Waben waren mit schwarzem Wachs bedeckt. Und plötzlich lugten ihn zwischen den Waben tausende tiefblau schimmernde Facettenaugen an und ein angsteinflößendes Sirren, wie ein Pfeilhagel ertönte. Vor Schreck stieß Konnar den Korb von sich auf den Boden. Ein schwarzes etwas, ungefähr so groß wie eine Feldmaus krabbelte aus dem Korb hervor. Es war gemustert wie eine Biene oder Wespe, jedoch schwarz rot statt gelb. Sein Stachel war an einem Fortsatz auf den Rücken nach oben gebogen. Die Flügel leuchteten im Licht ebenfalls tief blau. Konnar zögerte nicht lange und wich, die Augen auf das Vieh gerichtet zurück. Dann rannte er. Pfeil, Bogen, Lumpen, Lampenöl, Korwin. So schnell er konnte rannte er zur Gramwacht. "KORWIN, einen Bogen." Der Burgherr war so schnell wie ihn das schmerzende Bein trug zur Stelle. Den Bogen geschultert mit Köcher. "Lampenöl und ein Stück Lumpen. Nimm die brennende Lampe am besten direkt mit." "Was ist den los verdammt", brüllte ihn der Burgherr an. "Ein Vieh, Wespe oder so. Groß wie n Eichhörnchen, schwarz wie die Nacht sitzt in meinem Bienenkorb." Sie rannten und humpelten los. Konnar wickelte den Lumpen um den Pfeil und verknotete ihn. Dann goss er etwas von dem Lampenöl darüber. "Zünd an!" Der Pfeil sauste aus etwa einem Dutzend Schritten auf den Korb zu. Und traf. Da der Korb geschützt unter der Eiche stand, war er außen nicht nass und entzündete sich sofort. Nach nur einem Augenblick stand der Korb lichterloh in Flammen. Konnar senkte den Bogen. Der gute Honig. Nach kurzer Zeit war der Korb fast völlig verbrannt so das sich die beiden ihm näherten. Neben dem Korb kräuselten sich hunderte pechschwarzer Maden. Dazwischen saß das Vieh mit versengten Flügeln, den Körper aber scheinbar unversehrt und sirrte bedrohlich. Bis alles unter Konnars schweren Stiefeln mit einem Knacken und Matschen begraben wurde. Dunkelrotes Blut quoll unter seinen Stiefeln hervor. Es schüttelte und ekelte ihn.