Geschichten:Die Schicksalstjoste - Gespräch zwischen Hirsch und Baum

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Silkwiesen, 9. Travia 1044

"Seid gegrüßt, Euer Hochgeboren." Gerion von Keres war auf Nimmgalf von Hirschfurten zugetreten, während er den Tunierplatz überprüfte. "Ist alles zu Eurer Zufriedenheit?"

Baron Nimmgalf von Hirschfurten trifft den Ersten Rat der Kaisermark Gerion von Keres © Nimmgalf

"Ausser, dass der Heimvorteil bei dieser Tjoste ganz eindeutig auf Euer Seite liegt, von Keres? Ich denke, dass wir uns mit diesen Begebenheiten arrangieren müssen. Ihr habt einige namhafte Streiter ausgewählt, um uns um jeden Preis zu bezwingen. Und ich selbst werde nicht als einer der Zwölf Streiter Reichsforst antreten, auf diese Klausel haben die eurigen ja ausdrücklich bestanden, als Bedingung dieser Tjoste.", er warf Gerion einen prüfenden und zugleich vielsagenden Blick zu. "Unsere Chancen den Sieg zu erlangen wären unter anderen Umständen demnach weitaus höher. Aber ich habe vollstes Vertrauen in meine Streiter, mit fast allen ritt ich bereits Seite an Seite in die Schlacht, und weiß was ich an ihnen habe. Wenn sie nicht den Sieg für Reichsforst einbringen können, dann könnte es keiner."

"Die Silkwiesen waren Euer Vorschlag, Hochgeboren", sagte Gerion und blickte sich um. Er wirkte fast abwesend. "Und es war eine gute Wahl. Es ist ein geschichtsträchtiger Ort."

Schließlich fragte Nimmgalf: "Werdet Ihr Euch an die Abmachung halten und Euren Bluthund zurückpfeifen, wenn der Sieg an uns fallen sollte?"

Gerion blickte ihn an und ließ sich nichts anmerken. "Werdet Ihr Euch daran halten, wenn es anders kommt?", antwortete er schließlich. "Ihr könnt mir glauben, mir liegt mehr an Frieden als am Krieg." Auch war die Frage, ob auch wirklich alle dem/seinem Ruf folgen würden, aber das würde Gerion ihm nicht auf die Nase binden. "Die Götter mit Euch, Hochgeboren."

Mit diesen Worten wandte er sich ab und begab sich zu der Tribüne, von der er gedachte das Turnier beizuwohnen. Gegenüber war eine zweite Tribüne errichtet worden, wo sich die Reichsforster sammelten.

Es dauerte nicht lange bis sich Arinya zu ihm gesellte. Sie brauchte nicht zu fragen, wie es lief. "Ich weiß, daß ich sagte, daß es mir egal wäre, wer hier gewinnt,", sagte Gerion zu ihr leise, "aber vielleicht ist es doch besser, wenn wir gewinnen."

Seitdem Elissa von Vairningen das Kommando über die kaisermärker Truppen übernommen hatte, nachdem sie so erfolgreich in die gegnerische Grafschaft vorgedrungen waren, hatte er nur noch Ärger. Nach und nach wurden sie mehr oder minder wieder zurückgedrängt. Durch die mangelnden Erfolge wollte er einen anderen Befehlshaber berufen, doch dies scheiterte durch die Interventionen der Häuser Vairningen und Aimar-Gors und auch vom Pfiffenstock, die alle Elissa unterstützten. So ungern es Gerion zugab, aber auf die kaisermärker Truppen hatte er zu wenig Einfluß. Er hatte zwar seine eigenen Haustruppen und die von den Bergs, aber das sogenannte Bündnis der vier Eichen brauchte er nicht herauszufordern. Erst recht nicht, wenn sich die kaiserlichen Truppen näherten.

Es war die Stunde der Diplomaten. "Erzähl mir lieber", sprach Gerion weiter zu seiner Frau, "wie dein Gespräch mit Rymiona und den anderen Vertretern verlief. Sind sie auf unsere Angebote eingegangen?"