Geschichten:Die Schicksalstjoste - Der Sieger NIMMt alles

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10. Travia 1044 BF, Silkwiesen

In dem Moment, wo Nimmgalfs - oder besser Graf Danos' Lanze den Kaisermärker Ritter durchbohrte und in hohem Bogen vom Pferd stürzen ließ, brandete Jubel bei den anwesenden Reichsforstern auf, der sich noch verstärkte, als Nimmgalf wieder sicher im Sattel saß. Dies war der Sieg! Der große Plan des Barons war am Ende ein großer Erfolg geworden. Wenn die Kaisermärker noch einen Funken Ehre im Leib hätten, würden sie sich nun komplett aus dem südlichen Reichsforst zurückziehen müssen. Dafür hatten sie gekämpft, dafür hatten sie alles gegeben, und letztlich gesiegt. Graf Drego war völlig aus dem Häuschen. Er lief von Ritter zu Ritterin, drückte und herzte einen jeden und jede, die an Reichsforsts Seite gestritten hatten - nur Melina von Ehrenstein hielt respektvoll Abstand. Sie war erst vor kurzem auf Geheiß Dregos ihres Lehens verlustig gegangen, und wollte mit dem Grafenschnösel nichts mehr zu tun haben.

Auch die anderen Reichsforster konnten ihre große Freude kaum noch zügeln. Man sah gar den Schwollauer Junker wie er die schöne Waldfanger Baronin Tsaiana an sich drückte, dass diese kaum noch Luft bekam. Vielleicht ein wenig zu lange.

Tsaiane von Talbach schrie ihren Triumph geradezu heraus. Sie schnappte sich kurzerhand den jungen Ritter Merowin von Rosshagen und küsste ihn auf den Mund, und dass wo sie noch vor wenigen Monden seine Schwester Salaria zum Duell gefordert hatte. Aber das war jetzt völlig egal.

Die Rondrageweihte Alwene von Grenstade jedoch war gleich nach den Heilern zu dem Gestürzten gelaufen, um ihm vielleicht noch zu helfen, oder wenigstens seine letzten Worte zu vernehmen. Doch kehrte sie kurz darauf völlig erschüttert zu den Reichsforstern zurück, und suchte als erstes ihre Mutter Ira von Grenstade auf. Diese empfing sie ausgelassen: "Na, isser hinüber? Der Stoß des Hirschfurteners hätte mit Sicherheit auch einen Oger oder gar nen Troll aufgespießt. Hach, was für ein Kerl, der Nimmgalf! Dem würde ich auch gerne mal die Lanze polieren", grinste sie.

"Du bist unmöglich, Mutter! Hier ist gerade ein Mensch gestorben. Könntest du deinen Übermut in Rondras Namen bitte etwas zügeln?" entgegnete die junge Geweihte.

"Dann war es wohl der Wille der Göttin, die den alten Ritter mit seinem letzten Lanzengang nun an ihre Tafel berufen hat. Ist das nicht ein besserer Tod, als einfach nur alt und siech dahinzuwelken und irgendwann nicht mehr alleine auf den Abort zu können?"

Alwene blickte ihre Mutter ernst an: "Ich wünschte, ich könnte dir recht geben Mutter, und normalerweise wäre es das fürwahr. Doch in den Augen des alten Ritters stand das pure Entsetzen in dem Moment als er starb, so als wäre ihm etwas viel Grauenvolles als nur der Tod widerfahren. Brrr, mich schüttelt es, wenn ich daran denke. Eine solch groteske Fratze habe ich noch bei keinem Toten gesehen. Rondra steh uns bei, dass hier nicht das Böse sein finsteres Werk vollbracht hat!"

"Ach Kind, du machst mir ja fast Angst mit deiner Schwarzseherei. Freu dich doch einfach, dass wir gewonnen haben. Die Herrin Rondra wird schon wissen, warum sie es so gefügt hat."

"Vielleicht hast du recht, Mutter. Ich werde dennoch nachher noch den Herrn Nimmgalf aufsuchen, und ihm berichten was ich da sah. Bin mal gespannt wie er das aufnimmt."

"Dann frag ihn doch gleich mal, ob er mich heute Nacht in meinem Zelt besuchen möchte. Vielleicht ist ihm noch nach einem kleinen privaten Lanzenstechen zu Mute?" Sie lachte hell auf.

Alwene warf ihrer Mutter noch einen zornigen Blick zu. "Unmöglich, einfach unmöglich, Mutter!" Damit ließ sie sie stehen und ging in ihr Turnierzelt.

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Über einen halben Monat später, Ende Travia 1044, Baronie Hirschfurten BF:

Die Besiegten ergaben sich ihrem Schicksal und kehrten geordnet Heim, nur wenige wagten hier und da noch einen ehrlosen Versuch sich erneut zu bereichern. Währendessen hörte man davon wie die Perricumer nun auch kurz vor dem Norden Reichsforsts standen um dort "sauber zu machen".
Doch sie, die Südreichsforster blieben zu Hause, sie hatten genug gekämpft, was vermutlich zu Verstimmung und Ärger innerhalb Reichsforsts führen würde, doch Nimmgalf und die seinen waren Müde vom Kämpfen und gerade er haderte noch mit dem nächsten Tjostetoten, den er zu verantworten hatte.