Lieder:Rondrera und Dragomir

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Das Lied um Rondrera und Dragomir behandelt romantisch verklärt die Fehde zwischen den beiden Schlunder Familien Krauzung und Sennenberg, die mit dem Tod von Dragomir von Krauzung und Rondrera von Sennenberg ihren Höhepunkt fand:

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 title="Rondrera und Dragomir"
 subtitle="Vertontes Gedicht aus dem Schlund"
 poet="Volker S."
 composer="Volker S."
 tagline="Herkunft: www.garetien.de - Music engraving: LilyPond"
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   \key c \major
   \set Staff.midiInstrument="Flute"
    d8 g4 g8 e4 e8 f4. d4   a'8 g4 f8 f4 e8 f4. r4
    d8 a'4 a8 a4 g8 f4. d4  c'8 b4 a8 a4 g8 a4. r4
    d8 g4 g8 e4 e8 f4. d4   a'8 g4 f8 f4 e8 f4. r4
    d,8 a'4 a8 a4 g8 f4. d4  c'8 b4 a8 a4 g8 a4 g8 a4
   }
  \addlyrics {
   \set stanza = "I: "
   Es war in Schlun- der Lan- den, ein' jun- ge Rei- te- rin,
   der Ron- dra treu er- ge- ben, ein' hol- de Strei- te- rin.
   Zu Sen- nen- berg der Ah- ne, mit heil'- gem Blut ge- bor'n,
   ward die- se Frau Ron- dre- ra, zur gro- ßen Ritt'- rin aus- er- kor'n.
  }
  \relative {
   \key c \major
   \set Staff.midiInstrument="Bagpipe"
    r8 <<d2. a2.>> <<d2. a2.>> <<d2. a2.>> <<d2. a2.>>
    <<d2. a2.>> <<d2. a2.>> <<d2. a2.>> <<d2. a2.>>
    <<d2. a2.>> <<d2. a2.>> <<d2. a2.>> <<d2. a2.>>
    <<d2. a2.>> <<d2. a2.>> <<d2. a2.>> <<d4.~ a4.~>> <<d4 a4>>
   }
 >>
\layout { }
\midi { \unfoldRepeats }
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</lilybook2>

I.
Es war in Schlunder Landen, ein' junge Reiterin,
der Rondra treu ergeben, ein' holde Streiterin.
Zu Sennenberg der Ahne, mit heil'gem Blut gebor'n,
ward diese Frau Rondrera, zur großen Ritt'rin auserkor'n
II.
An Fandols' and'rem Ufer, des Grafens treuer Mann,
zu Krauzung war sein Lehen, wuchs er zum Leu heran.
Durch Taten seiner Ahnen, zur Liebsten konnt' nicht zieh'n,
Musst' sie der Herrin Rondra, und er dem Praios-Greifen dien'.
III.
Zum Eslamsgrunder Tjosten, die beiden Knappen war'n,
als sie im Schlunder Zelte, zum ersten mal sich sah'n.
Ihr Ritter sprach: "Das darf nicht, die Häuser sind im Streit!"
Sein Ritter auch: "Das nimmer, die Fehde währt seit Eslams Zeit."
IV.
Rondreras Herz war flammend, wie Ing'rimms heiß'ste Glut.
Und Dragomir noch Knappe, zu Pferd voll Edelmut,
der forderte den Grafen, der durft' nein sagen nicht.
Und stach ihn aus dem Sattel, als Knappe schien ihm Rondras Licht.
V.
Sodann die junge Leuin sich auf das Pferde schwang,
sie forderte ihr'n Ritter, und Lanz' auf Schilde klang.
Die beiden war'n nicht Sieger, doch jung an diesem Tag,
Erhielten sie am Tjostplatz, von Grafenhand den Ritterschlag.
VI.
Auf Rondras heil'ge Tjoste, folgt Rahjas groß' Bankett,
und als die and'ren feiern, da teilten sie das Bett.
Den Kopf in seinen Armen, sie sich zu ihm bekennt:
"Wir werden uns noch lieben, wenn auch der Tod uns beide trennt."
VII.
Die Zeit der vielen Kaiser, der beiden Lieb' ein' Qual,
sie folgt Tedescos Banner, ihm Barduron befahl.
Nach Kriegens Gräueltaten, ward finster ihr der Mut,
der göttlich Leuin Prüfung, trieb sie zu Daimons blut'ger Brut.
VIII.
Wenn auch der finst're Söldner ihr Leuenherz bezwang,
es kämpfte noch Frau Rahja, um ihres Herzens Drang.
War Krauzung auch der erste, und warf den Handschuh hin,
er konnt sein Herz nicht täuschen, ihr Seel' zu retten er im Sinn.
IX.
Er suchte sie des nächtens, zur Feste Bogenbrück,
zuvor er ihr geschrieben, sein Herz er wollt zurück.
Erbittete sich flehend, ein Zweikampf soll es sein,
ob nun mit dem Schwerte wohl oder Lippen sich verein'.
X.
Er wusst nicht dass sie wartet, im Schatten Zweifels voll,
Ihr neuer finst'rer Götze, sie zwingt zum blut'gen Zoll.
Schritt auf und ab die Zinnen, er träumt von ihrem Kuss,
im Herzen ringen zwei, ob lieben er ob töten muss.
XI.
Da blickt er sie im Tore, im Schatten nur's Gesicht,
so bleich, so schön, so finster, so ohn' der Götter Licht.
Schnell fallen lässt die Wehr er, und lächelt treu sie an,
bleibt nur der Wunsch des Recken, dass er sie noch berühren kann.
XII.
Nun tritt sie aus dem Schatten, mit steinerndem Gesicht,
doch Krauzung sieht verblendet, in ihren Augen Licht.
Sie wird ihn wieder lieben für immer, ewiglich.
Als er sie fast berührte, durchfährt sein' Herz ein tiefer Stich.
XIII.
Aus seiner Brust ein Bolzen, begangen der Verrat,
umklammert' er die Zinne, und sieht's Gesicht zur Tat:
Die Augen die er liebte, die Haut so edel blass,
Es war die Frau Rondrera, die hielt die Armbrust kalt vor Hass.
XIV.
Er sprach zu ihr: "Du liebst mich!", die Hand die sucht noch Halt.
Sie schaut ihn an durch Tränen, ihr Herz ist noch nicht kalt.
Doch bitter spricht sie: "Nimmer!", und er lässt los in Qual,
dann stürzt der Krauzung runter, ins wilde, eis'ge Natterntal.
(...)
z.
Und mitten auf der Brücke, die Häscher nah heran,
Sieht sie voran in Hartsteen, vom Kaiser noch mehr Mann.
Es blieb ihr nur der Rosssprung, ins kalte Natternnass,
dort wo sie schlug den Liebsten, als Liebe ward zu bitter'n Hass.
z+1.
Heut' sind die zwei vereinigt, im Tod wie einst geschwor'n,
In Natterns tosend Fluten, zu Geistern beid' gewor'n.
An Tagen ihres Sterbens, in Wut die beiden schrei'n,
Zum Tage ihres Kusses, die beiden liebend sich verei'n.