Geschichten:Erinnerungen eines sterbenden Mannes - Episode I: Unterschied zwischen den Versionen

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'''[[Handlungsort ist::Garetien:Dämonenbrache|Dämonenbrache]], Irgendwann in Peraine 1042 zur Abendstunde in der Dämonenbrache.'''
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'''[[Handlungsort ist::Garetien:Dämonenbrache|Dämonenbrache]], 27. Boron 1042 in der Dämonenbrache.'''
  
Das Licht wurde heller bis es sich zur Praiosscheibe kristallisierte. Sein Blick fiel auf seine kleinen Füße und er spürte das taufrische Gras an seinen Fußsohlen.  
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Seine Augen flackerten und vernahmen nur noch wage das Licht des Madamals. Er saß auf den toten Baum gelehnt, der ihnen noch vor kurzem als Lager diente. Der eisige Wind pfiff durch die spärlichen Büsche und er spürte kaum noch seine Glieder. Mit seinem Handrücken wischte er sich etwas Schlamm und Blut aus dem Gesicht. Seine Augen schlossen sich, ein gleißendes Licht zentrierte sich vor seinem geistigen Auge und es schien, als würde er sich darauf zu begeben.
  
„Arko lauf“, hörte er sich sagen. Der Hund rannte fröhlich über die Wiese und hechtete dem Stock hinterher. Sein helles Fell glänzte im Schein des gerade aufgezogenen Tages und er warf sich verspielt auf der Wiese mit dem Stock im Maul umher.  
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Wie aus dem nichts vernahm er die Stimme seines Vaters. "Schau dir den Jungen an! wie groß er schon ist. Und er hat deine Augen Stine". Er spürte wieder die wärmende Haut seiner Mutter, ihren festen Griff und Ihre Brust an seiner Haut. "Der Junge ist ein wahres Geschenk" hörte er seine Mutter sagen. "Jolande, halte Ihn bitte kurz und reibe Ihn mit warmem Wasser ab und trockne ihn anschließend. Stine braucht jetzt ein paar Augenblicke Ruhe." "Olein", hörte er Jolande sagen, "ich habe nicht erst ein Kind zur Welt geholt. Ich weiß was ich tun muss. Setz dich erst mal hin reiche deiner Frau die Hand und schenke ihr etwas Ruhe. Die werdet ihr auch brauchen. Ich bringe euch Korwin gleich herüber."
  
„Arko, komm her“ – ein gellender Pfiff hallte über die Wiese und warf ein Echo am Waldsaum zurück. Der Hund reagierte nicht sofort, deshalb pfiff er erneut. „Du Schlawiner, komm schon her“, lachte er.  
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Jolande, die gute Jolande. Er spürte Ihre furchtbar kalten Hände, wie sie Ihn sauber machte und ihn von den Überbleibseln Tsas Geschenks befreite. Er bat sie, doch bitte ihre Hände in warmem Wasser zu waschen, damit sie nicht so kalt sind. Und er Sagte Ihr, dass er etwas zu essen wollte, aber sie hörte wie üblich nicht auf Ihn. "Hört euch das Geschrei an. Genauso ein Rüpel sein Vater" sagte Jolande und er hörte zum ersten Mal seit ewigen Götterläufen das Lachen von Jolande, was so lange verstummt war.
  
Arko hechtete über die Wiese auf ihn zu, bis er auf einmal über seine Pfoten zu stolpern schien, sich überschlug und dann auf der Wiese liegen blieb. „Aaaarko“ hallte es in seinem Kopf und er sah sich losrennen, nur um nach ein paar Schritt wie vom Blitz getroffen abrupt abzustoppen und wie erstarrt stehen zu blieben. Irgendetwas hielt mit einem keckernden Lachen gebückt und Haken schlagend auf Ihn zu. Er spürte wie seine Kehle sich Furcht zu schnürte.  
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"Jolande, kümmre dich um das Kind und rede nicht so ein Zeug daher", hörte er die ernste Stimme seines Vaters.
  
Der rothaarige Pelzknäul teilte sich plötzlich und er bemerkte wie mindestens vier Gestallten auf ihn kreischend und lachend auf ihn zu rannte. Ein Stock flog auf ihn zu und traf ihn am Bein. Ein beißender Schmerz durchfuhr seinen kleinen Körper, der ihn jedoch wieder wach rüttelte. Er drehte sich so schnell er konnte um die eigene Achse und rannte mit Leibeskräften in Richtung des Gerstenackers.  
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"Tut mir leid Olein, er erinnert mich nur einfach zu sehr an dich." Er spürte wie ihre Hände seinen Kopf streichelten. Nur dieses mal etwas wärmer. 
  
„Vaaaater“ – „Vaaaaater“, schrie er mit voller Inbrunst. Die pelzigen Häscher waren nun bis auf wenige Schritt an ihn heran gelangt bis er den Kopf seines Vaters aus dem Kornfeld hoch schnellend sah. „[[Hauptdarsteller ist::Garetien:Korwin von Orkenwall|Korwin]]“ erhallte es mit einem markerschütterndem Schrei. Weitere Köpfe erhoben sich aus dem Feld und er sah wie sein Vater und die anderen auf ihn zu rannten.
 
  
Die Rotpelze begannen plötzlich zu schreien und ein großes Messer flog ein paar Schritt an seinem Kopf vorbei, um krachend im Leib eines der Angreifer zu landen und ihn von den Füßen riss. Die Rotpelze bemerkten den Verlust ihrer Kumpanen und nahmen fluchend Reißaus.  
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Das Bild verblasste und das helle Licht verschwand aus dem Dunklen.
  
Erschöpft und mit einem pochenden Schmerz im Bein landete er in den Armen seines Vaters und weinte bitterliche Tränen. „Arko“ – „Arko wo bist du“ hörte er seine noch so kindliche Stimme in seinem Kopf.  
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Oh wie Recht du hattest Jolande, dachte er. Wie Recht du hattest. Nicht nur einmal hat Ihn das Wesen seines Vaters und die Glut die er von Ihm geerbt hat in Schwierigkeiten gebracht. Er musste lächeln ob der Raufereien die sie ihm eingebrockt haben und spürte gleichzeitig jeden gebrochenen Knochen, jeden blauen Fleck und die ein oder andere Erniedrigung die er deshalb erdulden musste.
  
„Horge holt ihn gerade. Sieh, er hat ihn schon auf dem Arm“. Der stämmige Mann mit dem Strohhut auf dem Kopf trug den Hund auf seinem Arm, die Pfoten hingen schlaf in der Luft und baumelten durch den wankenden Schritt des Mannes. „Wird Arko wieder gesund Vater?“.
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Er schloss wieder die Augen. Es wurde wieder dunkel. Wieder helles Licht. -
 
 
Er spürte wie die großen Hände seines [[Nebendarsteller ist::Olein Waldsaum|Vaters]] seinen Kopf streichelten. Und er vergrub seinen Kopf auf seinem Leinenhemd. Er schloss seine Augen und alles wurde wieder schwarz . - - -
 
  
 
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Aktuelle Version vom 24. Mai 2019, 16:50 Uhr

Dämonenbrache, 27. Boron 1042 in der Dämonenbrache.

Seine Augen flackerten und vernahmen nur noch wage das Licht des Madamals. Er saß auf den toten Baum gelehnt, der ihnen noch vor kurzem als Lager diente. Der eisige Wind pfiff durch die spärlichen Büsche und er spürte kaum noch seine Glieder. Mit seinem Handrücken wischte er sich etwas Schlamm und Blut aus dem Gesicht. Seine Augen schlossen sich, ein gleißendes Licht zentrierte sich vor seinem geistigen Auge und es schien, als würde er sich darauf zu begeben.

Wie aus dem nichts vernahm er die Stimme seines Vaters. "Schau dir den Jungen an! wie groß er schon ist. Und er hat deine Augen Stine". Er spürte wieder die wärmende Haut seiner Mutter, ihren festen Griff und Ihre Brust an seiner Haut. "Der Junge ist ein wahres Geschenk" hörte er seine Mutter sagen. "Jolande, halte Ihn bitte kurz und reibe Ihn mit warmem Wasser ab und trockne ihn anschließend. Stine braucht jetzt ein paar Augenblicke Ruhe." "Olein", hörte er Jolande sagen, "ich habe nicht erst ein Kind zur Welt geholt. Ich weiß was ich tun muss. Setz dich erst mal hin reiche deiner Frau die Hand und schenke ihr etwas Ruhe. Die werdet ihr auch brauchen. Ich bringe euch Korwin gleich herüber."

Jolande, die gute Jolande. Er spürte Ihre furchtbar kalten Hände, wie sie Ihn sauber machte und ihn von den Überbleibseln Tsas Geschenks befreite. Er bat sie, doch bitte ihre Hände in warmem Wasser zu waschen, damit sie nicht so kalt sind. Und er Sagte Ihr, dass er etwas zu essen wollte, aber sie hörte wie üblich nicht auf Ihn. "Hört euch das Geschrei an. Genauso ein Rüpel sein Vater" sagte Jolande und er hörte zum ersten Mal seit ewigen Götterläufen das Lachen von Jolande, was so lange verstummt war.

"Jolande, kümmre dich um das Kind und rede nicht so ein Zeug daher", hörte er die ernste Stimme seines Vaters.

"Tut mir leid Olein, er erinnert mich nur einfach zu sehr an dich." Er spürte wie ihre Hände seinen Kopf streichelten. Nur dieses mal etwas wärmer. 


Das Bild verblasste und das helle Licht verschwand aus dem Dunklen.

Oh wie Recht du hattest Jolande, dachte er. Wie Recht du hattest. Nicht nur einmal hat Ihn das Wesen seines Vaters und die Glut die er von Ihm geerbt hat in Schwierigkeiten gebracht. Er musste lächeln ob der Raufereien die sie ihm eingebrockt haben und spürte gleichzeitig jeden gebrochenen Knochen, jeden blauen Fleck und die ein oder andere Erniedrigung die er deshalb erdulden musste.

Er schloss wieder die Augen. Es wurde wieder dunkel. Wieder helles Licht. -


 Wappen Mittelreich.svg  Wappen Koenigreich Garetien.svg   Wappen Kaisermark Gareth.svg   Wappen Kaiserlich Gerbaldsmark.svg   Wappen Brachenwaechter.svg  
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Texte der Hauptreihe:
Autor: Gramfelden