Geschichten:Einen Verräter zu fangen - Pass auf dich auf!

"Pass auf dich auf und sei vorsichtig!" Etwas verwundert drehte sich Felian um. Seine Edelheid hatte überraschend besorgt geklungen, seine Frau war eine zähe Ritterin, so fraulich besorgt um ihn hatte Felian sie noch nie gesehen – nun ja, in den letzten Tagen vielleicht. Frauen konnten an manchen Tagen wirklich wunderlich sein, Felian hatte es aufgegeben sich darüber den Kopf zu zerbrechen. "Du weisst doch, Dienst für die Krone", wiederholte er sich einmal mehr, "mehr darf ich dir leider nicht sagen. Wenn Kanzler und Kronvogt rufen hat der Junker zu reiten." Den Andeutungen die Felian dem gestrigen Schreiben von der Mardershöh entnommen hatte, schien es sich um Perainor von Stippwitz-Sappenstiel zu handeln, der von den Jägern nach Haffax ehemaligen Gefährten aufgestöbert worden war. Und da Geheimhaltung oberstes Gebot war konnte man die Aufgabe jener habhaft zu werden weder Glücksrittern oder gar Kopfgeldjägern überlassen. Nein, wenn es um Haffax ging musste der Adel Garetiens selber ran. Und so stand Felian eines Hesindemorgens vor der Tür im Matsch des ersten Schnees und kontrollierte nochmals sämtliche Riemen von Sattel und Gepäck. Ein paar Tage würden sie sicher unterwegs sein, aber an eine wochenlange Jagd glaubte Felian nicht, eher an ein kurzes Entschlossenes Zugreifen. Anaxios' Alter und die winterlichen Verhältnisse würden Übernachtungen im Freien auf ein Minimum reduzieren, deshalb glaubte Felian auf ein Packpferd und eine Ausrüstung die mehr als das Nötigste umfasste verzichten zu können. Überraschend winkte Edelheid Felian zum Abschied nicht nur zu sondern stapfte zu ihm hin. Sanft glitt sie zum Abschied in seine Arme, was sie so noch nie getan hatte. "Du wirst Vater!", wisperte sie in sein Ohr.

Die Nachricht beschäftigte Felian derart dass er das Dahinschwinden der zurückgelegten Meilen gar nicht bemerkte. Schon konnte er die Dächer Dachsens sehen. Der Kronvogt schien kein Risiko eingehen zu wollen: Der Dachser und womöglich auch seine Vetterin aus Tobelstein war ebenfalls mit auf der "Jagd"-Partie und vielleicht auch dessen Vetterin in Tobelstein. Felian war gespannt auf Baduar. Obwohl sie Nachbarn war Felian ihm seit seiner Belehnung 1036 BF noch nie begegnet.