Geschichten:Meldung beim Grossfürsten

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Schloss Auenwacht, Tsa 1046 BF

In aller Eile reiste Orelan an den Grossfürstenhof, um sich bei Alderan Sanz von Gareth zu melden. Schließlich sollte dieser wissen, dass er noch unter den Lebenden weilte. In Schloss Auenwacht angekommen, bat er um eine Audienz. Schneller als gedacht, erhielt Orelan die Aufforderung, sich beim Großfürsten zu melden.

Orelan Leowyn von Leuenwald salutierte militärisch knapp. «Willkommen auf Schloss Auenwacht.» Alderan musterte sein Gegenüber eindringlich und lehnte sich dann in seinem Stuhl zurück. «Ich hatte ein übermenschliches Wesen erwartet, zwei Schritt oder größer, Muskeln wie ein Auerochse, wenn man eurem Ruf hier in Gareth und bei den ehemaligen Höflingen vom Schloss Sonnentor Glauben schenken mag. All die Schlachten, an denen ihr teilgenommen und die ihr überlebt habt, all die militärischen Auszeichnungen für Tapferkeit und Pflichtbewusstsein. Aber ihr seht mir … ganz normal aus.»

«Ich tue nur meine Pflicht, eure Königliche Durchlaucht. Meine Hingabe gilt dem Reich.» antwortete Orelan. «Aber ich versichere euch, viele dieser Geschichten sind maßlos übertrieben.»

«Hmmm. Mein Vater meinte, er hätte als Knappe beim Übungskampf von niemandem mehr Prügel erhalten als von euch, obwohl ihr jünger und kleiner wart.» ergänzte Alderan.

Ein Lächeln huschte über das Gesicht von Orelan. «Euer Vater war einer der zähesten Gegner, gegen den ich als Knappe gekämpft hatte. Ich mag mich gut erinnern, insbesondere an die blauen Flecken, die er jeweils auf meinem Körper hinterlassen hatte. Überbringt ihm bitte meine besten Glückwünsche zu seiner Ernennung zum Grafen von Eslamsgrund.»

Alderan nickte zustimmend. «Ihr wart unerwartet von der Bildfläche verschwunden. Was ist passiert?» wollte Alderan wissen.

«Eine lange Geschichte auf einen kurzen Nenner gebracht: Ich hörte von weiteren dämonischen Umtrieben im Raschtulswall, vage Gerüchte, die sich als wahr entpuppen sollten. Ich konnte zwar die Verderberin der Elemente finden und unschädlich machen. Mit ihrem letzten Atemzug hat sie mich jedoch verflucht und in Stein verwandelt – für fast drei Götterläufe.»

Alderan hob kurz die Augenbrauen an. «Wieso habt ihr keine Bedeckung mitgenommen und niemanden informiert, was ihr vorhabt? Ich habt an eurem Hof Geweihte und sogar einen Magier, soviel ich weiss. Und auch ein halbes Banner Soldaten.»

«Ich wollte die Sicherheit der Kronvogtei nicht unnötig für ein vages Gerücht aufs Spiel setzen. Ich gebe zu, der Plan war riskant, unüberlegt und im höchsten Masse dumm. Und ich wusste nicht, ob es wieder ein Mätzchen der Ochsen war.»

«Woher kommt die schlechte Beziehung zum Haus Ochs?» wollte Alderan wissen.

«Ich nehme an, dass die Neubesetzung der Kronvogtei nach dem Tod von Giselda von Ochs nicht im Sinne der Ochsen war. Also im Grunde nichts Persönliches.»

Alderan lehnte sich in seinem Stuhl zurück und kaute auf seinen Lippen. «Ich kann euch die Mardershöh nicht zurückgeben, das ist euch klar?»

Orelan nickte: «Das habe ich auch nicht erwartet. Ich bin hier, um meine Entlassungspapiere von euch zu erhalten.»

«Nun gut. Ich werde diese entsprechend vorbereiten lassen. Wir hatten mit eurem Besuch ja nicht gerechnet. Wohin geht ihr nun?» fragte Alderan nach.

«Ich werde hier in Gareth bleiben und meine Mutter besuchen. Ich habe sie lange nicht mehr gesehen.» antwortete Orelan.

«Nun gut, Ritter von Leuenwald. Kommt in einem Mond wieder zu mir. Dann werden die Papiere fertig sein.»

Alderan bedeutete Orelan zu gehen, und dieser salutierte zum Abgang.