Geschichten:Die Dienerin - Am Bach nach Aranien

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Im Grenzbereich von Perricum und Aranien, 1045 BF

Zwei Wochen war die seltsame junge Frau, die eher ein Mädchen war, zu Besuch in Lamashtreu gewesen, sie hatte nie Anstalten gemacht, sich nie beklagt, nie nochmal nach der 'Rätselhaften' gefragt, sie hatte einfach geduldig abgewartet und hatte Hamidane dort unter die Arme gegriffen, wo sie sollte oder konnte, manchmal sogar zu Gelegenheiten, bei denen Hamidane gar nicht gewusst hatte, dass sie Unterstützung gebraucht hatte.
So war sich die junge Lanzenruher Kriegerin sicher geworden, dass Shymja, auch wenn sie sonst nicht viel über sich preisgab, nicht die ihrige oder die Zeit ihrer Mutter verschwenden würde oder gar eine Gefahr für sie sein könnte. Gut, seltsam war sie, als hätte sie ihr halbes Leben in einer Höhle verbracht, aber seltsam war ihre Mutter auch. Daher war diese auch innerhalb der Wochen nicht nach Lamashtreu zurück gekehrt. Das war nichts ungewöhnliches, das passierte häufiger, ihre weltlichen Verpflichtungen übernahm dann meistens Hamidane - oder ihr Vater, der aber wenig von der Wichtigkeit dieses Ortes verstand, dafür aber von eben weltlichen Dingen. Außerdem hielt er guten Kontakt zu ihrem Großvater Aliadan, ihrem Vetter Jesatan und ihrem Bruder Faridon - das war wichtig, gerade weil dies ihr und vorallem ihrer Mutter schwer fiel.
Wie dem auch war - nun hatte Hamidane die Verantwortung erneut ihrem Vater überlassen, denn sie hatte beschlossen Shymia zu ihrer Mutter zu führen für ihre guten Dienste, dabei wusste sie selber nur grob wo sich ihre Mutter aufhielt - immer im Auftrag der Sphinx, als deren Auserwählte und Grenzgängerin zwischen den Welten. So würden sie vermutlich einige Tage reisen, bis sie Arishia von Lanzenruh, die eigentlich Lamashuni (Sphingentochter), gefunden haben würden. Und so schlugen sie sich nun entlang des Ulah gen Aranien durch. Shymia redete meist nur wenn sie aufgefordert wurde, doch als sie am Bachlauf Halt machten und etwas speisten, flüsterte sie beinahe nur zu sich selbst: "Obwohl der Bach seit Ewigkeiten diesen seinen Weg geht, dient er dennoch allem Leben in seinem Lauf und an seinen Ufern, ganz selbstverständlich, ganz ohne Widerspruch." Hamidane hielt inne und ließ die Worte des 'Mädchens' wirken, sie brachten sie zum Nachdenken, darüber wer sie selbst eigentlich war.


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1045 BF
Am Bach nach Aranien
Die Sphingentochter


Kapitel 4

Autor: Jan