Benutzer:Perainsgarten/Briefspiel

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Zusammenkommen Felians von Perainsgarten und Lechmins von Rallerspfort

So sehen Sieger aus

(Das Hochzeitsturnier von Samlor, 11. TRA 1047/16:00)

"Turniersieger!"

Felian von Perainsgarten konnte es immer noch nicht fassen. Daran, wie er in sein Zelt und aus der Rüstung gekommen war, erinnerte sich der Landvogt von Eslamsgrund gar nicht mehr. Wie ein kleines Kind betrachtete er den Siegerkranz in seinen Pranken – während sein Geist Mal um Mal den letzten Lanzengang gegen Ardo von Keilholtz wiederholte. Zwar war das Hochzeitsturnier von Samlor nur ein kleines Freundschaftsturnier mit sechzehn Teilnehmern und keins aus dem Saisonkalender – trotzdem: Turniersieger…

Kaum aus der Rüstung befreit hatte Felian seinen Knappen aus dem Zelt gescheucht, um einen stillen Moment für sich alleine zu haben – beim Hochzeitsbankett würde er wohl (nach dem Brautpaar selbstverständlich) am meisten im Mittelpunkt stehen. Also hatte Felian Anjun beauftragt, seinem wackeren Streitross eine Extraportion Hafer und seinem Ritter den grössten Humpen Bier, der aufzutreiben war, zu besorgen.
Schmunzelnd legte Felian den Siegerkranz sorgfältig auf einen Schemel und stieg aus seinen restlichen Kleidungsstücken. Er gönnte sich das Vergnügen, alles auf einen Haufen zu werfen und schritt zum grossen Waschzuber mitten im Raum. Sein Knappe und seine Waffenmägde wussten um seine Vorlieben und hatten ihm vorausschauend mehrere Eimer Wasser hingestellt. Auf einem danebenstehenden Schemel lagen Seife und mehrere Handtücher aus grobem Leinen bereit. Gedankenverloren einen unanständigen Gassenhauer aus seiner Garether Jugend vor sich hin summend griff sich der Landvogt von Eslamsgrund den ersten Eimer, stieg in den Zuber und kippte sich das kalte Wasser ohne zu zögern über den verschwitzten Kopf. Prustend und schaudernd bückte er sich nach dem zweiten Eimer, ohne den leisen Lufthauch vom Zelteingang her zu bemerken.

Lechmin von Rallerspfort grollte. Vor den Augen der umstehenden Pfortenrittern hatte Baron Nimmgalf von Hirschfurten sie geheissen für ihn einen Botengang auszuführen, als wäre sie eine Pagin oder ein Lakai. Wäre sie nicht derart auf seine Unterstützung angewiesen, sie hätte Nimmgalf von Hirschfurten eine passende Antwort gegeben, "das wohl" wie die Thorwaler zu sagen pflegten. Mit finsterer Miene stapfte die Junkerin zu Saudernheim – Titel und Lehen hatte sie durch Nimmgalfs Protektion erhalten, alles was ihrer Familie nach dem Verlust der Baronswürde von Rallerspfort geblieben war – durch das kleine Zeltlager, um dem Turniersieger Felian von Perainsgarten Nimmgalfs Botschaft zu überbringen. Sie fragte sich, ob nicht der Preis für Nimmgalfs Unterstützung langsam zu hoch wurde: Nicht nur solch kleine Demütigungen wie jetzt gerade, Lechmin war auch gezwungen einen der Hausritter Nimmgalfs zu ehelichen. Sie, eine Baronstochter. Hadernd mit ihrem Schicksal erreichte sie das Zelt des Perainsgarten, kein Knappe oder Bediensteter weit und breit, der ihr Kommen ankündigen könnte. Kurz hielt Lechmin inne um ihre düsteren Gedanken zu verbannen und sich zu sammeln, Sie hatte einen Auftrag zu erledigen und sich dazu auf ihre Etikette zu besinnen. Lechmin hatte Felian von Perainsgarten noch nie gesehen, doch schon einiges von ihm gehört: Schlunder Junker, Pfortenritter, Held der Schlacht im Kaisertal, in deren Folge Landvogt von Gräflich Eslamsgrund und nun eben Sieger des Hochzeitsturniers von Samlor.
Mangels anderer Möglichkeiten klopfte Lechmin an die Zeltbahn. Nichts. Kurz entschlossen lupfte sie die Zeltbahn um sich zu vergewissern, ob der Hausherr überhaupt zugegen war, als im Zelt ein Platschen ertönte.


Lechmin hatte den Anstand zu erröten. Wo hatte es dies denn schon gegeben, dass ein frischgebackener Turniersieger eine Dame mit blanker Kehrseite begrüsste? Sitte und Anstand hätten verlangt, dass sie sich unverzüglich zurückzog, doch irgendeine kleine Schelmin schien sie mit einem paralysierenden Zauber verhext zu haben, denn Lechmit tat nichts dergleichen.
Stattdessen kam sie nicht umhin, sich den fröhlich vor sich hin summenden Ritter im Zuber etwas genauer zu mustern: "Welch ein Mann, dieser Perainsgarten!", schoss es ihr durch den Kopf und erneut errötete Lechmin. Trotz seines Alters hatte er kein Gramm Fett zu viel am muskulösen Körper und etliche Narben zeugten von einem Kämpferleben. Gedankenverloren stellte er den Eimer hin und griff, einen unanständigen Garether Gassenhauer aus seiner Jugend vor sich hin summend, nach Seife und nassem Handtuch um sich den Schweiss vom Leib zu waschen – noch immer ohne Lechmin bemerkt zu haben.

Ein Luftzug (oder war es eine winzige Bewegung?) schien Lechmin allerdings Sekunden später doch verraten zu haben. Leicht genervt durch diese Unterbrechung dreht sich Felian um. Er hatte seine Lanze doch angewiesen ihn allein zu lassen. Überrascht blickte Felian auf die ihm unbekannte Edeldame im Zelteingang, deren Kopf tomatenrot angelaufen war und liess überrascht sein Handtuch sinken. Lechmin wurde heiss und kalt zugleich, während sie vor Verlegenheit nicht wusste, wohin sie blicken sollte. "Felian von Perainsgarten?" würgte Sie nach einem sehr langen Augenblick fragend hervor. "Ich bringe eine Botschaft von Nimmgalf von Hirschfurten".

"Der bin ich," einen weiteren langen Augenblick später hatte auch Felian seine Überraschung überwunden, "und Ihr seid?" Als ob es das Selbstverständlichste auf der Welt wäre, nackt vor einer Frau zu stehen, legte er die Seife zurück auf den Schemel und wusch sich mit dem nassen Handtuch weiter. Doch seine Aufmerksamkeit galt nun ganz der Fremden im Zelteingang. Einen Kopf kleiner als er, mit honigblondem Haar, einer frechen Stupsnase mit einigen Sommersprossen und einer Figur, die ihm gefiel.

"Lechmin von Rallerspfort, Junkerin zu Saudernheim", gab diese verlegen Auskunft und trat unbewusst einen Schritt vor, so dass die Zeltplane hinter ihr zufiel und die beiden unter sich waren. "Wollt Ihr euch nicht bedecken?"

"Wozu? Ihr habt mich ja schon gesehen und wenn die Botschaft von Nimmgalf ist sollte ich mich doch eher beeilen." Felian warf das Handtuch beiseite und griff nach einem weiteren vollen Eimer um sich abzuwaschen. Das eiskalte Wasser hatte einen Nebeneffekt: Die Gegenwart der attraktiven Lechmin hatte Felian nicht unberührt gelassen. Etwas war im Begriff sich zu regen und auf diese Art Peinlichkeit konnte er dann doch verzichten, auch wenn ihn die Situation ansonsten eher schmunzeln liess. Vorgeblich mit dem Eimer beschäftigt drehte sich Felian beiläufig um und erinnerte Lechmin gleichzeitig an Ihren Anwesenheitsgrund: "Wie lautet übrigens Nimmgalfs Botschaft?"

"Oh, äh." Lechmin riss sich zusammen und ratterte ihre Botschaft herunter, als ob sie auf dem Samlorer Kasernenhof Meldung machen musste. Ihr war auch nicht entgangen, dass sich der Perainsgarten umgedreht hatte. Etwas Taktgefühl schien er ja schon zu haben. Könnte sie nur einen solchen Recken heiraten, anstatt Nimmgalfs langweiligen Hofritter.

"Verzeiht, Junkerin," tönte es auch schon einen Augenblick später vom Zuber her, "würde es euch etwas ausmachen mir ein trockenes Handtuch zu reichen?" Felian wandte seinen Kopf und deutete auf einen Stapel Tücher, die ausserhalb seiner Reichweite auf einem weiteren Hocker lagen. Um keinen Preis würde er sich jetzt umdrehen.
Felians verlegene Reaktion hatte Lechmin ihren Schock überwinden lassen und sie beschloss, dieses Spiel konnte man auch zu zweit spielen. "Dieses hier?" fragte sie nun mit unschuldiger Stimme, aber immer noch rotem Gesicht, während sie in einem Winkel zum Schemel hintrat, der Felian zwang, sich im Zuber weiter umzudrehen. Lechmin ergriff das oberste der Tücher und reichte es Felian, und in diesem Augenblick geschah es.
Beider Fingerspitzen berührten sich nur kurz, doch ein Funken stiebte auf, als ob die Sturmgöttin einen Blitz gesandt hatte, und beide sahen vor ihrem inneren Auge Sterne. Verwundert blickten sich die beiden an, während sich in beider Magengegend ein komisches Gefühl ausbreitete. Verlegen hielt sich Lechmin die Hand vor den Mund und stürzte sich, eine Entschuldigung murmelnd, geradezu aus dem Zelt. Gedankenverloren blickte ihr Felian einen Augenblick hinterher, ehe ihn das kalte Wasser um seine Füsse in die Gegenwart zurückholte. Rasch stieg er aus dem Zuber und begann sich abzutrocknen. Nimmgalf würde nicht gerne warten.


Zweite Begegnung zwischen Felian und Lechmin?

(Geschichtenreihe/Ort?, Datum/Uhrzeit)

Dritte Begegnung zwischen Felian und Lechmin?

(Geschichtenreihe/Ort?, Datum/Uhrzeit)


Erlebnisse der Perainsgarten-Kinder in ihrer Ausbildung

Landmädchen am Hof

  • Vorena von Perainsgarten (24.ING 1037 BF)
  • Traviata von Perainsgarten (29. TRA 1039 BF)

Akademie Wagenhalt

  • Lysira von Eychgras (15. Bor 1037 BF)
  • Esmeralda von Hirschfurten (17. Fir 1036 BF)
  • Ayano von Perainsgarten (10. Fir 1036 BF)
  • Alwene von Ibelstein (13. Eff 1036 BF)
  • Ardor von Katterquell (28. Ron 1036 BF)
  • Harad von Firunshöh (14. Ron 1036 BF)