Geschichten:Frühlingssturm - Ayla, Alinja und Aldron
“Und auch Euch Rondra zum Gruße, Aldron von Firunslicht. Möge die Herrin Euch allzeit gewogen sein. Es freut mich, Euch endlich einmal persönlich kennenzulernen. Nicht wenig habe ich bereits von Euch gehört.” Ayla warf der neben ihr zum Stehen gekommenen Alinja einen Seitenblick zu und bot Aldron den Arm zum Schwertgruß. Alinja schmunzelte, neigte das Haupt aber schweigend vor dem ehemaligen Crongewaltvogt.
Aldron ging mit nur sehr kurzer Verzögerung auf den Gruß der höchsten Geweihten der Göttin, ein, die er in so hohen Ehren hielt. Zwar war sein Blick fest und seine Gesichtszüge ruhig, aber wer ihn so gut kannte wie Leodane, der mochte erkennen, wie bewegt er war.
„Die Zeiten machen es einem Krieger leicht, sich einen Namen zu machen, Euer Erhabenheit. Ich tat lediglich meine Pflicht, bin aber geschmeichelt, euch aufgefallen zu sein.“ Er meinte es ehrlich, doch so ernst, wie er dabei seiner Natur gemäß blieb, konnten fern stehende den Gedanken bekommen, er stünde über dem Lob. Nur seine Augen verrieten den Stolz, den er in diesem Augenblick empfand. „Nochmals willkommen auf der Arveburg. Euer Erhabenheit, Hochwürden, ... meine Gattin Leodane.“ Er wies auf die Frau neben sich. Die Gattin des Landvogtes sank zu einem vollendetem Knicks, nicht zu übertrieben eingedenk der vorherigen Aufforderung des Schwertes der Schwerter. Als sie wieder aufrecht stand, einen erinnerte sie ihren Gatten: „Hochwürden Leuenklinge bin ich schon einmal begegnet. In Dorngras... Ihr erinnert euch?“ Leodane sah dabei zu Alinja hinüber.
“Natürlich, Hochgeboren, dieses Ereignis hat sich unauslöschlich in mein Gedächtnis gegraben. Nicht zuletzt wegen der Menschen, die ich dort erstmals traf und von denen mir einige inzwischen lieb und teuer sind, derweil ich andere voller Stolz Freunde nenne.” Alinja sprach mit überaus wohlklingender Stimme und neigte den Kopf nun auch elegant vor Leodane.
„Richtig. Das waren Zeiten, deren glückliche Erinnerungen von den folgenden Jahren fast verschlungen wurden, habe ich manchmal das Gefühl“, räumte Aldron gedankenverloren ein, leitete dann aber zum eigentlichen Thema der Zusammenkunft über. „Euch gebühren diese Plätze hier...“ Er selbst legte Hand an, den Stuhl für Ayla zurechtzurücken.
Der junge Birkenbruch eilte sich auf einige vielsagende Blicke seines Schwertvaters hin, Alinja diesen Dienst zu erweisen.